Ohne großes Frühstück, dafür mit einem bereits besser organisiertem Paar aus Deutschland, ging die Tour mit Lunch-Paket weiter.
Serengeti wir kommen
Zuerst ging es noch über gut ausgebaute Straßen zum Eingang der Serengeti bevor das begann, was Justus als afrikanische Massage ankündigte :-) Wir schnallten uns an und wurden ordentlich durchgeschüttelt.
Vorbei an Tornardos, die sich in der unendlichen Weite immer wieder bildeten, dann kleiner wurden, bevor sie sich genauso schnell auflösten, wie sie gekommen waren, begrüßten uns bereits Zebras und Gazellen.
Nachdem wir tiefer in die Serengeti eingetaucht sind, starteten wir den Game-Drive, was so viel bedeutete dass wir kreuz und quer mal hier mal da abgebogen sind und Ausschau nach Tieren hielten. Davon erwartete uns jede Menge :-) So konnte mein geliehenes Objektiv (70-400 mm) gleich mal zeigen, was es konnte. Überrascht waren wir, wie schnell sich die Landschaft änderte. Eben noch unendliche Steppe und weit und breit außer Tierherden nichts zu sehen, ging es dann überraschend schnell und plötzlich war alles dicht bewachsen und jede Menge anderer Tiere wollten von uns gefunden werden. Immer wieder entdeckte einer der Mitreisenden eins der Tiere und der Truck stoppte und jeder konnte entspannt Bilder machen oder einfach nur den Tieren zuschauen.
Zelten unterm Sternendach
Unser Zeltlager erreichten wir erst mit Einbruch der Dunkelheit. Gut dass wir schon im Aufbau des Zeltes im Hellen sicher gewesen sind, so dass auch der Aufbau im Dunkeln kein Problem für uns war. Allerdings waren alle etwas verunsichert, als auf dem nicht eingezäunten Zeltplatz uns ein Leopard besuchte und wir die Hyänen sahen, die die ganze Zeit um das Camp herum streunerten.
Wir wurden auch das erste Mal in Gruppen eingeteilt. Eine musste den Truck innen säubern, die andere das Gemüse schnippeln, eine weitere abwaschen und die letzte dann alles zusammen räumen und einpacken. Um das eigene Geschirr kümmerte sich immer jeder selbst. Da es so staubig war und Tücher nur zuviel Bakterien ansammeln würden, fanden wir uns jedes Mal zum "Flappen" ein, was heißt das jeder sein Geschirr wild hin- und herwedelte. Manche legten damit eine halbe Choreo hin, spielten Trocken-Tischtennis oder Manche unterhielten sich einfach nur dabei.
Justus und Johnson erzählten uns dann auch beim Lagerfeuer unterm Sternenhimmel Gute-Nachtgeschichten, die alle schon passiert sind. Von Elefanten, die Essen in der eingezäunten Küche suchten und dabei alles verwüsteten und von Tieren, die einem Nachts in der Toilette begegnen können. Die lustigen Anekdoten waren zugleich gespickt mit nützlichen Verhalten-Tipps, die wir hofften alle nicht anwenden zu müssen :-)
Vier der Big Five
Ein Teil unserer Gruppe startete noch vor Sonnenaufgang zum Ballonflug. Und bei uns stand nach einem kleinen Frühstück der erste Game-Drive des Tages auf dem Programm. Wir hatten so ein Glück, sahen wir jede Menge Löwen, Giraffen, Elefanten, Buffalos und und und, die sich im Hammer- Morgenlicht bewundern und ablichten ließen. Jetzt verstehe ich auch, warum immer alle vom Licht im Afrika schwärmen!
Das Highlight war dann das Sichten eines Leoparden der gerade dabei war seine Beute, eine Gazelle, auf dem Baum zu verspeisen. Leoparden zerren ihre Beute immer in den Baumwipfel um in Ruhe essen zu können. Diese und viele weitere Hintergrundinformationen zum Leben und den Eigenschaften von Tieren erzählte uns Justus bei jeder Gelegenheit. So hatten wir bereits vier der Big Five schon gefunden, bevor wir die anderen vom Ballonflug abgeholt haben.
Über die Mittagshitze ging es dann zurück ins Camp und wir sollten uns über zwei Stunden Freizeit freuen, waren die letzten Tage doch voll durchgetaktet! Von wegen: Von Weitem stellen wir bereits fest, dass unser Camp total verwüstet war. Alle schauten stumm und etwas schockiert zum Zeltplatz. Die Zelte lagen auf dem Kopf und waren überall verteilt, es sah aus als hätte sich ein Tornardo ausgetobt. In der Tat war der starke Wind auf der leichten Anhöhe zu viel für unsere Zelte. Nach Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands stand dann endlich Relaxen auf der Tagesordnung.
Nachmittags ging es in anderen Bereichen der Serengeti noch mal auf die Suche nach neuen Tieren. Die Liste der Tiere die wir in den drei Game-Drives sehen dürften, ist sehr lang und man musste sich immer wieder kneifen, dass man nicht im Zoo war, sondern in der freien Wildbahn und die Tiere in ihrem natürlichem Umfeld bewundern dürfte. Einige Tiere waren so nah, das gibt es nicht mal im Zoo. Nur Zebras, so mussten wir lernen, sind sehr scheu, so dass ich bestimmt 50 Bilder allein von Zebra-Hinterteilen habe :-(
If you can't climb it, drink it - Kilimandscharo
Nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir unser Camp wieder und waren heil froh, dass es diesmal noch stand :-) Bei wieder einmal fantastisch zubereitetem Essen von Justus ging der Tag mit einem Kilimandscharo Bier am Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel und einigen weiteren Geschichten zu Ende.
Morgen werden die Zelte im Serengeti abgeschlagen und es geht weiter zu unserer nächsten Station, dem Ngorongoro-Krater.