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Mittwoch, 12. September 2012

Weiter geht das Reisen :-)

In wenigen Stunden sind wir sage und schreibe schon wieder eine Woche daheim, haben aber soeben erfolgreich unseren nächsten Urlaub gebucht!

Es ist amtlich, diesmal wird und die Reise nicht nach Bangkok oder nur in die Nähe von BKK führen :-)

Unsere -besondere- Reise, da Hochzeitsreise, wird uns in das schon länger favorisierte Sri Lanka und auf die Malediven führen.
So denken wir dass dort unser Hunger nach Ländererkundung und Beach- und Unterwasser Life perfekt gestillt wird :-) Wir werden berichten ...

Sonntag, 2. September 2012

(2.-4.9.12) Bangkok - letztes mal für dieses Jahr

Ein letztes Mal die Strecke vom Airport in die Stadt per Skytrain und wieder zurück. Das letzte Mal zum Citin Hotel in Pratunam. Das letzte Mal eine Thai Massage in Thailand. Zum letzten Mal von den leckeren Garküchen auf den Strassen Bangkoks essen.
Unser fünftes und letztes Mal für dieses Jahr in dieser quirligen Stadt ist zugleich unser krönender Abschluss für das fantastische Reisejahr 2012. Mit tollen Erlebnissen und Eindrücken sowohl über als auch unter Wasser, die uns so keiner mehr nehmen kann.

Irgendwie war der Abreise- bzw. Anreisetag nicht unser Tag. Erst mussten wir auf Facebook lesen das die Jungs vom BCD Diveshop heute beim Tauchgang Mola-Mola Fische gesehen haben und dann hatten wir uns so auf die Massage im Citin SPA gefreut und dort war kein Termin mehr zu bekommen :-(
Am nächsten Abend gab es dann aber die ersehnte Massage unserer Stamm-Masseurin im Citin - die hatten wir uns auch verdient.

Sandra war schon wieder früh morgens um 6 Uhr auf Bangkoks Straßen unterwegs, um zwischen den ganzen Einheimischen Klamotten zu kaufen, ehe sie wenig später zur finalen Anprobe des Hochzeitskleides fuhr. Als wir uns dann gegen 10 Uhr im Starbuck trafen, kam sie mit einem breiten Lächeln rein und mir war klar dass alles mit dem Kleid geklappt haben muss.

Den Rest des Tages bummelten wir noch etwas durch die Stadt und machten die eine oder andere Besorgung rund um die Hochzeit, so dass Abends wieder ein Ein- und Umpack-Tetris auf dem Programm stand. Denke der Highscore gehört erst mal uns :-)

Mit den ca. 20 Inder (machten Lärm für mindestens 40) auf dem Flur versuchten wir vergeblich eine Nachtruhe zu finden :-(
So geht es nun etwas müde aber mit dem letzten "Mangasmus" dank Sticky-Rice mit Mango zurück nach Hause.

Fazit Bali 2012

Marco:
- viiiiiel zu viel Klamotten dabei (weniger als zu letzt und immer noch zu viel)
- nicht mehr im Voraus buchen, auch wenn Hochsaison ist, es macht einen nur unflexibel
- die Unterwasser-Welt in und um Bali ist auch ohne Mola-Mola sehr schön, besonders die Divesides um Nusa Lembongan (UPDATE: es hat nicht sollen sein, denn an unserem Abreisetag haben die Jungs vom BCD Diveshop die Mola-Mola-Fische gesehen :-(
- neue Stufe der Thai (Airline) Gelassenheit kennengelernt
- bei den französischen Reiseanbietern gab es Bali zum halben Preis
- das schönste -abgesehen vom Kunsthandwerk- an Bali, sind die Nachbarinsel. Das letzte mal die Gilis und nun Nusa L.

Sandra
- so viel Klamotten ungetragen hatte ich noch nie
- nochmal Bali brauch ich nun wirklich nicht mehr, auch wenn die Insel besser war als das letzte Mal, aber warum Leute von Bali soooo schwärmen, hat sich mir noch nicht erschlossen
- Tauchen ist nett, aber es wird wohl nie mein bester Freund
- wenn du deinen Nachbarn ärgern willst, schaff dir zehn Hähne an und er schläft jeden Tag maximal bis 6 Uhr

Samstag, 1. September 2012

(28.8-2.9.12) Nusa Lembongan

Bhono, der Manager unserer neuen Bleibe auf der Nachbarinsel Balis, Nusa Lembongan, holte uns höchst persönlich in Candi Dasa ab. Grund: Am nächsten Tag war "Galungan"*, ein Hindu-Feiertag und da er Christ ist wollte er seine Mitarbeiter entlasten so dass sie frei hatten.
Er ist bereits viel herumgekommen in seinem Leben und konnte sehr unterhaltsam seine Lebens- und Frauen-Geschichten erzählen, so dass die Stunde Fahrt nach Sanur sehr kurzweilig war.
Am Pier in Sanur angekommen, ging es dann mit nem Fast Boat wirklich "fast" rüber. Das Boot schlug zwei mal so hart auf den Wellen auf, dass wir fast mit dem Kopf an der Decke angeklopft hätten :-) Der Japanerin hinter mir ist die ganze Nummer nicht so gut bekommen, denn sie übte sich im Rückwärtsessen und das machte sie sehr erfolgreich :-(

Bhono, der lustige Vogel erzählte uns dann abends auf der Terrasse der Nachbarfamilie bei einer Flasche Arak (einheimischer Hochprozentiger der nach sehr alten Sport-Socken schmeckt und bei uns höchstens als Folterinstrument eingesetzt werden würde) Geschichten anderer, meist französischer Gäste. Wir haben viel gelacht und besonders die Lache der Mutter der Familie hallt bestimmt noch einige Zeit in unserem Ohr nach.

Die Tage am Mangroven Wald verbrachten wir in unserer teuersten Unterkunft der Reise, sehr stilvoll und ruhig. Neben einem sehr geräumigen Innenleben, konnten wir von unserer Terrasse direkt ins Meer springen, wenn es denn dank Ebbe da war.
Einem Schweizer Designer/Innenarchitekt gehört die Anlage und entsprechend war sie auch gestaltet. Tagsüber kamen ein paar Schnorchelfreunde, um das vor dem Mangrovenwald beherbergte Korallen-Riff zu besuchen oder einen Rundgang bzw. -fahrt durch den Wald zu machen. Egal was, am frühen Abend waren alle wieder weg inkl. unserer französischen Nachbarn. So dass wir am zweiten Abend ganz alleine waren und die absolute Ruhe, die dort herrschte, genossen.
Am nächsten Morgen sollten wir wie geplant diesen idyllischen Ort verlassen und mehr Richtung Zentrum der Insel wechseln. Nicht das uns die Ruhe noch auffrisst ;-)

Das ganze machten wir stilvoll wie die Einheimischen: ein alter Scooter, unser Fahrer, wir + Gepäck + Rucksack.
Also Reisetasche auf die Oberschenkel und auf dem letzten Zipfelchen Sitz noch platzgenommen und los ging die Fahrt, über nicht wirklich befestigte Strassen ab ins Zentrum.

Gut angekommen im Bunda7 Bungalow, mussten wir erst mal leider feststellen das wir nicht wie durch die Webseiten Fotos propagiert einen Strandzugang hatten :-( Auch das Personal sollte sich in den folge Tagen als wenig ambitioniert herausstellen.

Mittags mieteten wir uns dann einen eigenen Scooter um die Insel und ihre Badebuchten zu erkunden.
Das Wort "katastrophal" beschreibt den Strassenzustand an den guten Teilabschnitten, was uns aber nicht vom Fahren abhielt.

Auf der kleinen Nachbarinsel, die wir per Holzhängebrücke erreichten, konnten wir zwei Surfer bei dem Versuch meterhohe Wellen zu reiten, beobachten. Den sie dann allerdings nach einiger Zeit abbrachen.

Die letzten beide Tagen sollten noch mal dem Versuch gelten die Mola-Mola Fische zu sehen.
Doch die Jungs vom Blue Corner Dive (BCD) erloschen den Gedanken schon im Keim. Denn die Crystal Bay, wo die Wahrscheinlichkeit bei fast 100% liegt, wurde von der Polizei nach mehreren Unfällen, davon drei tödlich, für eine Woche gesperrt. Zuletzt waren dort weit mehr als 200 (!) Diver.
So begnügten wir uns mit einigen wirklich wunderschönen Unterwasserwelten rund um die Insel. Auch ohne Mola-Mola Fische gab es hier sehr viel zu sehen.

Morgen geht es erst zurück nach Bali und dann weiter nach Bangkok. Mal schauen ob Sandras Hochzeitskleid schon fertig ist :-)


* ein alle 210 Tage stattfindender Feiertag für die Götter, die herab steigen. Dafür baut jede Familie einen "Penjar", eine Art Hängelampe aus Bamboo mit verschieden Verzierungen und Opfergaben um die Götter Willkommen zu heißen und wohl zu stimmen. Dieser Penjar wird bereits Tage vorher vorbereitet, was wir sehr eindrucksvoll verfolgen konnten.

Montag, 27. August 2012

(24.-28.8.12) Candi Dasa - Nordost Bali

In Candi Dasa sicher angekommen, ist uns direkt aufgefallen dass wir bei unserem letzten Besuch auf Bali hier gestoppt haben, um Mittag zu essen.

Aber wir wussten nun auch, was Lisa mit einer sehr stark befahrenen Strasse meinte! Candi Dasa ist quasi an die einzige Küstenstraße gebaut worden, oder umgedreht, was nun den kpl. Nord-Süd-Verkehr ertragen muss :-(

Wir waren heil froh dass unser Fahrer am Ende der Ortschaft ins Nichts abbog und ein gutes Stück weiter gefahren ist, vorbei an ein paar Villen die vermietet wurden und der ein oder anderen kleinen, sehr netten Bungalow-Anlage, bis das Puri Oka Schild auftauchte. Unsere neue Bleibe!
Weit weg von der Strasse und da wir uns ein Zimmer im ersten Stock aussuchten mit direktem Meerblick und das Einzige was zu hören war, waren die Wellen die an Land rollten.
Etwas besser als gepimpte Scooter und LKWs die mit 80 durch den Ort knallen :-)

Wir knallten uns erst mal an den Pool und genossen den Nachmittag.
Was, wenn wir ehrlich sind, auch in den darauf folgenden Tagen sich nicht viel änderte :-) Aber man soll ja im Urlaub auch mal nichts tun und den Akku wieder aufladen, hab ich gehört.

Die Aufladung wurde nur einmal unterbrochen als wir mit den Bali Bubbles in Padangbai tauchen gewesen sind. Neben dem, dass wir unser Repertoire der Unterwasser-Lebewesen weiter erweitern konnten, ist wohl unser zweiter Tauchgang erwähnenswert. San wollte zu Beginn schon einfach nicht sinken und stieg später immer wieder mal auf, was sie wie eine Boje bei starkem Wellengang wirken ließ ;-)
Zu guter Letzt, habe ich kurz vor Schluss beim Versuch ein Foto zu machen, noch Wasser ins Ohr bekommen, was den Druckausgleich unmöglich machte ... was ein Tauchgang! Denke unser niederländischer Tauchmaster war froh als es vorbei war - wir auch.

Am letzten Tag mieteten wir uns noch mal ein Scooter, um den schönsten Strand Bali's zu finden. White Sand Beach, hier war der Name Programm! Die Anreise in die Bucht war allerdings eine Herausforderung für Fahrer und Maschine, ging es über Stock und Stein und im steilen Winkel den Abhang herunter. Aber es hat sich gelohnt! Wir wurden mit kristallklarem Wasser, feinem weißen Sandstrand belohnt und selbst das Wetter hatte eine Einsicht, denn nach Regen in der Nacht und am Morgen hat es sein sonniges Lächeln dazu beigetragen.

Nun geht unsere Bali-Rundreise weiter, auf die vorgelagerte Insel Nusa Lembongan.

Samstag, 25. August 2012

(21.-24.8.12) Amed

Unser Fahrer Imade war mal wieder mehr als pünktlich und so ging unsere ca 2-stündige Weiterfahrt auf Bali nach dem leckeren Frühstück auf unserer Terrasse, mit Blick über die Reisfelder wo sich im Hintergrund der Vulkan aufbaute, pünktlich weiter.

Mit dem Auto Richtung Amed stoppten wir erst mal bei einer kleinen Farm die uns Imade ans Herz legte. Hier konnten wir lernen wie das ganze Obst und Gemüse, was wir hier tagtäglich essen, wächst. Es war interessant, zumal ich auch zum ersten mal Kaffee- und Kakao-Bohnen in nicht abgepackter Version gesehen habe :-) Auch etwas was ich nur aus dem TV kannte, war eine Art Katze/Marder die ebenfalls die Kaffeebohnen liebt, allerdings direkt vom Baum. Diese werden dann nach dem Essen von ihrer Magensäure angereichert und in einem Stück wieder ausgeschieden (sieht etwa so aus wie ein Erdnuss-Riegel). Nach Reinigen und Weiterverarbeitung entsteht dadurch einer der teuersten Kaffeesorten der Welt. Von dem ich mir dann zur Feier des Tages erst mal eine Tasse gönnte.

Weiter auf unserer Fahrt nach Amed stand noch der Besuch beim wohl größten und bekanntesten Tempel der Insel, dem "Pura Besakih" auf dem Programm.

Den an einem Berg gelegenen Tempelkomplex erreichten wir mit unserem Guide bequem per Scooter-Zubringer. Angekommen erzählte uns der junge Guide von den Hindu-Gepflogenheiten und Bräuchen und alles über den Komplex an sich.
Das Ganze passierte natürlich alles nicht, ohne dass wir wie so oft für einheimische Touristen als Fotodekoration dienen dürften. "Du wirst nicht glauben was wir gesehen haben als wir zum Tempel gepilgert sind: zwei Deutsche. Wir haben gleich mal nen Gruppenfoto gemacht!" So und ähnlich stelle ich mir die einheimischen Unterhaltungen vor, wenn sie ihren Verwandten von ihrem Urlaub auf Bali berichten :-) Gut wir haben dann gleich auch mal eins für unser Fotobuch gemacht ;-)

In Amed im "Geria Giri Shanti" angekommen, begrüßte uns gleich Liselotte, die sympathische belgische Besitzerin, die die kleine Anlage mit ihren 5-Bungalows erst vor einem halben Jahr mit ihrem Mann David übernommen hat. Lisa kümmert sich um die Gäste und die Anlage, David ist der Dive-Instructor. So haben wir uns gleich für den nächsten Tag zum Tauchausflug in das benachbarte Tulamben eingetragen, denn dort liegt das Wrack der US Liberty.

Unser erster Eindruck von Amed war, dass das kleine Örtchen schnell mit dem Touristen-Zustrom gewachsen sein musste. Direkt an der Hauptstraße kam fast wie aus dem Nix der kleine Ort, der mit vielen kleinen Anlagen und jeder Menge Warungs (kleine einheimische Restaurants) auf Touristen wartete. Wir stellten uns schon auf das Schlimmste ein, doch da nur etwa 20-30% der Betten belegt waren, wurde uns schnell die Gemütlichkeit deutlich, die hier nun statt dessen herrschte. Nur die zum Teil stark befahrene Strasse trübte die Ruhe :-(

Zurück zum Wrack. Einstieg war vom Kies-Strand. Ich ging mit den erfahreneren Niederländern in einer Gruppe runter und Sandra machte ihren ersten Tauchgang nach ihrer bestanden Tauchprüfung mit einem spanischen Paar und einer Französin, die ebenfalls weniger erfahren waren, so passte es ganz gut.
Es gab jede Menge in und um das Wrack zu sehen.

In der Pause zwischen den zwei Tauchgängen kamen mehr und mehr Menschen zum kleinen Strandabschnitt, die alle nach und nach ihr Equipment anzogen und unter Wasser gingen. Das Getümmel am und in dem Wasser erinnerte irgendwie an einen Basar.
So dann leider auch später Unterwasser als das "Hauen und Stechen" los ging, wer wann wohin tauchen darf und sich welchen Fisch anschauen darf usw... In Deutschland hätten wir dafür bestimmt schon Schilder oder Ampeln angebracht :-)

Weil das mit dem Tauchen uns aber trotzdem gefallen hat, suchten wir uns für den nächsten Tag das "Haus-Riff" aus. Hier ging es viel entspannter zu und es gab noch mehr verschiedene Fische zu sehen. Ein Riff-Hai begegnete uns schon gleich am Anfang, wenig später dann noch ein Schwarm Jack-Fisch die sich wie ein Riesen Tornado im Kreis drehten und wir tauchten mitten durch! Wahnsinn. Das war sehr beeindruckend.

Gegen Mittag waren wir dann schon wieder zurück und legten uns an den benachbarten Infinity-Pool. "Nee is des schee" kam von der Nachbarliege, ehe das Buch aufging und wir fünfe gerade sein ließen. Nach einem lecker Abendessen im Enak-Warung und dem verzweifelten Versuch unsere Hotelrechnung per PayPal zu begleichen, ging es ins Bett.

PayPal ist ein tolle Sache doch wenn man es braucht, wie in diesem Fall, funktioniert es nicht wie es soll. Leider gibt es keinen ATM in Amed und man konnte nirgends mit Karte zahlen, also auch nicht im Hotel. Wir dachten PayPal wäre Dank Internet die Lösung, war es aber nicht :-( Der Fahrer der uns am nächsten Morgen nach Candi Dasa (CD) fahren sollte fungierte kurzerhand als Kurier und brachte das Geld, welches wir in CD abgehoben haben zu Lisa und David ins Hotel zurück. Oh man.





Dienstag, 21. August 2012

(19.-21.8.12) Anreise Bali / Ubud (Zentral Bali)

Dank Skytrain beträgt die Zeit von der Station am Hotel zum Flughafen weniger als 15 min und 40 Baht (1 Euro). Das waren früher zwischen 30 und 1 1/2 Stunden (Tageszeit- und verkehrsabhängig) und je nach Verhandlungsgeschick mehrere hundert- wenn nicht tausend Baht.
Bangkok entwickelt sich!

Am Airport angekommen, lernten wir Thai-Gelassenheit für Fortgeschrittene.
Da wir untypischerweise einen Skytrain früher bekommen haben als geplant, waren wir sehr zeitig schon da und wollten schnell unser Gepäck abgeben um zu Frühstücken. Die Frau am Thai Airlines-Schalter sagte uns etwas davon, dass die Maschine getauscht worden sei und man nicht Einchecken kann und wir erst was essen gehen, und in ca 45 min wiederkommen sollen.
Gesagt getan. Nach leckerem Frühstück bei einer US-Kaffeekette, standen wir wieder vor einer Check-In-Dame, die uns erklärte sie würde uns aufrufen wenn man einchecken könnte. Als 30 min vor Boarding das immer noch nicht der Fall war, wurden wir etwas nervös da die Abflugzeit nicht auf "Delay", also verspätet auf der Anzeigetafel angezeigt wurde. Kurz drauf rief sie uns auf. Durch unsere Erfahrung der letzten Besuche auf dem Airport wussten wir, dass wir durch alle Sicherheitskontrollen und bis zum Gatr mindestens 45-60 min brauchten und es eine Express-Line gibt. Auf Nachfrage nach einer Express-Card, sagte sie uns, es sein noch genug zeit bis Boarding. Uhrenvergleich: wir hatten noch 25 min bis zum Boarding!
Thaigelassenheit für Fortgeschrittene nenne ich das. Dank Sandras Charme (und dieses Mal nicht ironisch gemeint) dürften wir zwei Reihen bei der Immigration und noch mal ähnlich viel beim Security-Check überspringen und sind trotzdem 20 min zu spät am Gate angekommen!
Gut nur, dass die beim Boarding die gleiche Gelassenheit hatten und erst kurz nach unserem Erscheinen damit angefangen haben.

In Bali angekommen, waren wir gespannt ob die Immigration genau so eine Katastrophe wie in Jakarta letztes Jahr wird.
War sie nicht! Freundliches Personal deutete uns den Weg und die Schalter waren übersichtlich und mit Englisch sprachiger Schrift beschildert. Alles ging überraschend schnell.

Nachdem San bei "Wer wird Millionär?" gewonnen hatte und mit 1.000.000 Rupiah vom ATM wieder kam, nahm uns Imade, unser Fahrer vom
letzten Mal, freudig in Empfang. Zum Glück hatten wir seine Visitenkarte noch aufgehoben und ihn gebeten uns vom Flughafen nach Ubud inkl. ein/ zwei Shoppingstopps abzuholen.

Bereits am Flughafen und auf dem Weg nach Ubud wurde schnell klar, dass hier Hauptsaison ist. Dieses Gefühl wurde im völlig überlaufenen Ubud nur noch bestätigt. Die Stadt wird erst gemütlich wenn die Tagestouristen wieder auf dem Weg nach Hause im Stau stehen. Die Wenigen die bleiben, wohnen dann meist traumhaft zwischen den Reisfeldern und genießen die Künstlerstadt nach Sonnenuntergang. Wie wir.

Am nächsten Morgen gab es im Balimoon Guesthouse zum Frühstück den legen... (es kommt gleich) ... dären Green Pancake, auf den wie uns so gefreut haben.
Nach dem Frühstück war meine Zukünftige ganz angetan von dem Gedanken mit dem Rad durch die Reisterassen in der Umgebung zu fahren. Leider war ihr nicht klar, dass wenn's Terrassen sind, es auch Steigungen geben muss. So dass ich nach etwa 20 min alleine die Tour zu Ende gefahren bin und San es sich im
Spa gemütlich gemacht hat. Mittags haben wir uns zum Essen im Ort verabredet. Es sollte das berühmt berüchtigte "suckling pig" geben. Ein Schwein schön kross gebraten, welches meist schon gegen 13 Uhr ausverkauft ist und von dem wahrscheinlich alles verwertet wird.

Eine Shopping-Tour mit dem
gemieteten Scooter vom Besitzer des Bali Moons nach Tegallalan, einem kleinen Handwerker-Ort in der Nähe von Ubud, kurbelte die lokale Wirtschaft wieder an :-)

Morgen holt uns Imade wieder ab und es geht weiter nach Amed im Nordwesten der Insel.

Samstag, 18. August 2012

(17.-19.8.12) B2B - Back to Bangkok :-)

Wie heißt es so schön: Man soll mit dem Anfangen, mit dem man aufgehört hat. So hat unsere 3 Monatsreise am 15.03. diesen Jahres in Bangkok geendet und unsere nächste nun 5 Monate später wieder in dieser liebevollen quirligen Stadt starten.

Einziger Unterschied bei der Anreise war diesmal das aaaah und oooooh, ...hast du schon gesehen ...und hier, ...und dies und das vom Nachbarsitz. San war so geflashed vom Board-Entertainment und Platzangebot der Thai Airways, dass ich mich fragen musste, ob sie all meine Geschichten zu Singapore- und Thai Airways nie für voll genommen hat. Ich schätze mal, der Unterschied liegt darin, ob man es nur erzählt bekommt oder selbst erlebt. Hoffentlich :-)

Wobei wir in den vollen Genuss erst auf dem Rückweg kommen. Da der Hinflug ein Nachtflug war und schon nach nur einen, von unzählig vielen, guten Filmen uns die Augen zugefallen sind und wir erst kurz vorm Frühstück wieder aufgewacht sind.

In unseren Stammhotel Citin und Sandras zweitem Wohnzimmer angekommen, machten wir erst mal meinen Eltern Konkurrenz, da wir zwei mal das Zimmer wechselten bevor wir uns zufrieden gaben. Aber Raucher Zimmer und im ersten Stock an der Straße ist wirklich nicht das, was wir uns gewünscht haben.

Kurz nach dem Check-In ging es mit einem Snack am Strasseneck schon Richtung "Savile Row" Laden, ein Schneider den Sandra sich nach Recherchen im Internet ausgesucht hat für ihr Hochzeitskleid. Dann schlenderten wir noch etwas in den Abend.

Am nächsten Morgen ist San wieder um 5:30 Uhr aufgestanden um im Morgenmarkt die größten Schnäppchen als einzige Touristin zu schlagen. Ich hab entschieden lieber zu schlafen ;-)

Nachmittags mussten wir dann wieder zum Schneider zum ersten Fitting.
Den Rest des Tages verbrachten wir dank sintflutartigen Regenfällen (es ist Regenzeit in BK) mit gutem Gewissen in der MBK Shopping Mall. Hier kauften wir noch dies und das für die Hochzeit und Sachen von den wir vorher noch nicht wussten dass wir sie brauchen ;-)

Nach leckerem Essen ging es noch kurz wieder zur Massage und Sachen packen für den Weiterflug morgen in den Urlaub.

P.S: Mein Hochzeitshemd hat schon mal auf Anhieb gepasst, so dass wir auch guter Hoffnung sind für das Kleid.

Freitag, 6. April 2012

Wer nichts hat, kann alles geben.

Nachdem ich bei der ersten Asienreise noch nicht richtig fassen bzw. beschreiben konnte, was mich hier so fesselt und wohlfühlen lässt, so kann ich es mittlerweile, nach einigen Reisen und mehreren Ländern besser begründen. 

Während man in Deutschland und generell in den westlichen Ländern mehr und mehr nach Statussymbolen, Anerkennung und nennen wir es mal materiellem Glück strebt und alles und jenen vielleicht dafür verantwortlich macht, wenn es nicht klappt, nur nicht sich selbst, so spielt das hier alles keine Rolle. 
Die Kinder spielen gemeinsam auf der Strasse. Gross mit klein, Junge mit Mädchen, nackig mit angezogen. Jeder passt auf jeden auf. Hier darf jeder mitmachen und wird nicht kollektiv ausgeschlossen, nur weil er nicht die neueste Play-Station hat. Hier wird ein ausgelutschter Fahrradreifen mit einem Stock über den Strand oder die Strasse gerollt und diesem hinterhergejagt, während es bei uns zu jedem Geburtstag oder Weihnachten immer mehr werden muss. Hier wohnt man auf engsten Raum mit seiner Familie zusammen, braucht keine Statussymbole und ist trotzdem glücklich. Hier zählen noch andere Werte und Normen. Solche, die in der westlichen Welt durch zunehmenden Materialismus und Ich-Bezogenheit mehr und mehr verloren zu gehen scheinen. Hier wird alles was man hat brüderlich geteilt und Familie ist das Wichtigste. Jeder ist zwar eine eigenständige Persönlichkeit, nimmt aber eher seine spezielle Rolle in der Familie ein. In Deutschland zählt am Ende meist nur, dass man seine eigenen Ziele und Wünsche erreicht. Auch ich kann mich sicher in diese Reihen einreihen...

Während man sich hier einfach mit dem zufrieden gibt was man hat und demzufolge einfach glücklich ist, zermartert man sich in Deutschland aufgrund der vielen möglichen Entscheidungen und Wege meist zu sehr das Hirn: Wo will ich hin? Welchen Beruf will ich ausüben? Vielleicht doch die Firma wechseln? Ist es der richtige Partner für mich? Will ich einmal heiraten? Welche Ansprüche stelle ich an ihn oder sie? Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Kind? Diese und noch viel mehr Fragen schwirren doch in unser aller Köpfe ständig rum und machen uns zu rastlosen Tieren, ständig auf der Suche nach dem nächsten Wasserloch, welches den Durst löscht und Erfüllung gibt. Doch das meist nur für den Moment, denn der nächste Durst kommt bestimmt.

Dass Geld allein nicht glücklich macht, sondern sicher nur als Helfer für das Leben gesehen werden kann, konnte ich bereits feststellen, als ich in einer grossen französischen Bank gearbeitet habe. Aber in Südostasien merkt man es an jeder Stelle. Hier haben die Leute für westliche Verhältnisse "nichts" und sind doch viel glücklicher. Man lebt im Jetzt und geniesst den Moment und macht sich keine Gedanken und vor allem keine Sorgen über morgen. 
Das sollten wir uns viel mehr in Erinnerung rufen, jagen wir doch häufig den glücklichen Momenten nach, werten und versuchen die schönen immer weiter zu toppen, um dann hinterher zu merken, dass man diese gar nicht richtig genossen hat, sondern scheinbar erst hinterher richtig zu schätzen weiss.

Diese ständige Hetze und Jagd nach mehr, macht uns und somit auch mich, innerlich unruhig und unausgeglichen. Es verknotet das Herz und erdrückt es wie ein schwerer Stein, der darauf liegt. Diesen Klumpen kann ich bisher immer nur in Asien von mir werfen und eine Art " innere Freiheit" erlangen. So gibt es doch nichts Schöneres, als diesen Ballast von Bord zu werfen und zumindest für einige Momente einmal nichts zu denken und nur eines spüren: absolute Leere. Es fühlt sich an, als ob die Seele fliegt.
Dieses Gefühl ist einfach unbeschreiblich und man muss aufpassen, dass man auch diesem nicht anfängt nachzujagen und sich dadurch nicht lösen kann.

Es erdet mich einfach auch jedes Mal wieder, wenn ich sehe, mit wie wenig Sachen und Dingen ich auskommen kann. Es muss nicht der Ohrring zum T-Shirt passen und das wiederum auf Tasche und Uhr abgestimmt sein. Hier hat Kleidung meist noch seine ursprüngliche Funktion: nämlich den Körper zu bedecken, zu schützen und eventuell auch zu wärmen. Somit wäre man geschminkt und aufgetakelt in solchen asiatischen Ländern einfach "überstyled".

Zurück in Deutschland wurde mir nun klar, was mich so - neben all den asiatischen "Umständen" - befreit und leicht gemacht hat. Es ist die Zeit - oder auch wieder nicht. In Deutschland spielt "Zeit" eine große Rolle. Ständig wird auf die Uhr geschaut, von einem Termin zum nächsten gerannt und so verfliegt ein Tag wie der andere. Am Ende relativ bedeutungslos, weil man meist nur gearbeitet hat, aber nicht richtig glücklich war bzw. diese Momente nicht gelebt hat. 
Wenn man lange Zeit im Urlaub ist, so spielt Zeit keine Rolle, weil man sie schlicht und ergreifend ohne Ende hat. Man zählt nicht wie sonst rückwärts bis zum Ende des Urlaubs und sieht diesem schon nach der Hälfte mit Schrecken entgegen. Nein, man lebt in den Tag und lässt sich nicht stressen. Die Uhrzeit ist gleich, denn man lebt mit der Sonne. Das Datum spielt keine Rolle, denn man hat außer ein paar Flügen keine Termine und der Rückflug ist weit weit weg. Der Wochentag ist nicht wichtig, da sowieso immer alles auf hat und letztlich ist es egal ob man Montag oder Freitag hat. Man lebt und genießt den Tag - viel intensiver. Und deshalb verstreicht er auch nicht so schnell wie die Tage für die Daheimgebliebenen. Relativ schnell hat man so jedes Gefühl für Zeit und Raum verloren und entspannt vollkommen. Man fühlt sich befreit, wie nie zuvor im Leben. Ich glaube das kann nur jemand verstehen, der einmal eine solche Reise gemacht hat. In abgeschwächter Form ist es auch schon nach 3-4 Wochen zu erreichen, aber intensiver wird es natürlich mit längerem Aufenthalt fernab vom durchgetakteten Deutschland. 

Sofern man einmal den Wünsch verspürt eine solche Reise zu machen, so sollte man einfach auf sein Herz hören, denn man lebt nur einmal!

Sonntag, 25. März 2012

Reise-Interview San

1. Was waren deine Reise-Highlights?
Eindeutig die Reise an sich mit all seiner Befreiung von schlechten (Sorgen)-Gedanken und Reduzierung auf das Wesentliche; die Menschen die wir kennen gelernt haben, von denen einige sicher nun zu unserem Leben gehören. Eigentlich jeder einzelne Moment, egal wie er war, weil er die Reise zu dem gemacht hat, was sie geworden ist und woran ich mich ein Leben lang erinnern werde.

2. Was hat dir nicht gefallen?
Nichts, denn alles hat dazu gehört und selbst über den schlimmsten (Reise)-Tag kann man am nächsten Tag schon wieder lachen.

3. Was war ein emotionaler/ schöner/ beeindruckender Moment für dich?
Besonders der Ballonflug in Bagan war beeindruckend, vor den Erbauern der Tempel von Angkor knie ich nieder und vor den Menschen und ihrer Anmut und Herzlichkeit trotz nennen wir es mal materieller Armut in fast allen Ländern habe ich den höchsten Respekt!

Am schönsten sind aber immer die strahlenden Kinderaugen, wenn man etwas schenkt.

Sehr berührt und gerührt haben mich die drei armen und dreckigen Strassenmädchen in Dumaguete; die zwei Rosenmädchen in Phnom Penh die nicht eher nach Hause können bis die Blumen verkauft sind und das Mädchen in Siem Reap, die mir einen von den Armreifen schenkte, die sie eigentlich verkauft, weil ich ihr einen Luftballon schenkte.

4. Welche(n) Moment(e) würdest du gerne streichen?
Feuerwerks-Explosion in meiner Hand an Silvester mit kurzzeitiger Blindheit (Philippinen), Kakerlake mitten in der Nacht im Bett (Thailand), Hitzekollaps (Thailand) und Magenprobleme (besonders Myanmar).

5. Nenne deine drei Lieblingsorte!
Bagan, Siem Reap, Monarch Sands (gerade wegen der Leute) und darf ich bitte noch Chiang Mai dazu nehmen!? Bangkok zähle ich mal nicht auf, denn das ist mein zweites Wohnzimmer :-)

6. Welche Hotels haben dir am besten gefallen?
Mo rooms (Chiang Mai, Thailand), Coral Cay (Siquijor, Philippinen) und Number 9 (Phnom Penh, Kambodscha)

7. Was hast du von zuhause während der Zeit vermisst?
Auf alle Fälle KEIN Fleisch - man mag es nicht glauben. Sonst eigentlich nur mein bequemes Bett und am Ende den Kleiderschrank.

8. Was hättest du nicht einpacken brauchen?
Ein/zwei Teilchen, Taucherbrille und Schnorchel und besonders meinen Grübelkopf und gestresstes Herz hätte ich gerne direkt zuhause gelassen.

9. Was solltest du das nächste Mal mitnehmen?
Mittel gegen Sandflies-Allergie, mehr T-Shirts mit Arm, noch mehr Geschenke für die Kinder.

10. Kannst du dir vorstellen, eine solche Reise noch einmal zu machen?
Unbedingt. Sicher werde ich die Eindrücke und Erfahrungen mein Leben lang nicht vergessen und hoffentlich eine sehr lange Zeit davon zehren. Jeder sollte eine solch Reise einmal in seinem Leben machen!

Auch mit Marco/San nochmal?
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Reise-Interview Marco

1. Was waren deine Reise-Highlights?
- Ballon-Rundflug in Bagan
- Tauchen auf APO-Island
- Khao Sok Nationalpark
- Angkor Wat

2. Was hat dir nicht gefallen?
- Dauer Regen und Kälte in Nord-Vietnam
- lästige Moskitos in Ko Chang
- Russen on Tour

3. Was war ein emotionaler/schöner/beeindruckender Moment für dich?
- der Ballonflug über Bagan, weil es so schön aussah
- die Quadtour in Siem Reap, weil man sehen konnte wie einfach die Menschen dort leben und sich freuten einen "Weißen" zu sehen
- die Menschenschlange von Frauen mit ihren Kindern in Siem Reap, da es unvorstellbar ist welche Strapazen sie auf sich nehmen um ärztliche Versorgung zu bekommen.

4. Welcher Moment(e) würdest du gerne streichen?
- als San die Wunderkerze an Silvester in der Hand explodierte und ich dachte die Reise ist jetzt vorbei
- der Hitzschlag auf Ko Chang
- als die Kakerlake mitten in der Nacht durch das Bett und über mich gelaufen ist

5. Nenne deine drei Lieblingsorte!
- die Hängematte im Gu's Bay bei Sonnenuntergang
- das Bett in MoRooms in Chiang Mai
- das InterContinental in Singapur zum Frühstück

6. Welches Hotel hat dir am besten gefallen?
- MoRooms

7. Was hast du von zuhause während der Zeit vermisst?
- Nutella-Brötchen
- meine Jogginghose

8. Was hättest du nicht einpacken brauchen?

9. Was solltest du das nächste Mal mitnehmen?
- weniger Klamotten

10. Kannst du dir vorstellen, eine solche Reise noch einmal zu machen?
- sofort

Auch mit Marco/San nochmal?
- mit wem denn sonst

Donnerstag, 15. März 2012

(14.-15.3.12) Tage 89/90 - One (last) night in Bangkok

Nachdem wir gestern per Mini-Van in ca. 7 Stunden von Ko Chang nach Bangkok gefahren sind, laufen nun unsere letzten Stunden.

Auf unserem Programm stehen nur noch die letzten Besorgungen, einen ordentlichen Starbucks-Kaffee zu trinken und so viel Thaifood essen, wie nur geht. Es ist doch alles so lecker hier :-)

San stand heute morgen extra um kurz nach fünf schon auf, um auf dem Markt vor unserer Hoteltür, wo sich nur Einheimische rumtreiben, die besten Klamotten-Schnäppchen zu machen, während ich mich noch mal umdrehte :-). Auch dieser Stelle ist wahrscheinlich schon wie das Platinum, wo sie vor zwei Jahren der einzige Tourist war, kein unentdeckter Platz mehr.

Kaum zu fassen, dass unsere 3 Monate zu Ende gehen und wir morgen schon wieder zu hause sind :-(
Auf der einen Seite freut man sich auf den ein oder anderen Gegenstand der zu hause geblieben ist, die Freunde und die Familie und auf der anderen Seite könnten wir uns genau so gut statt in den Flieger nach Frankfurt, einfach in nen Flieger nach irgendwo setzten und weiterreisen.

Zu hause werden wir erst mal eine Zeit brauchen, um das Gesehene und Erlebte sacken bzw. Revue passieren zu lassen, während der Alltag täglich versuchen wird uns einzunehmen.
Ich denke dass wir das eine Zeit lang zu verhindern wissen :-)

Donnerstag, 8. März 2012

(8.-14.3.12) Tage 83-89 - Koh Chang

Neuer Tag neues Glück.

Man sagt ja, dass man eine Nacht über Entscheidungen schlafen soll. So hatten wir etwas Hoffnung, das gestern unser schlechter Tag auf einen rabenschwarzen Tag des Hotel-Personals getroffen ist. Das war leider definitiv nicht der Fall!

So schnappten wir uns direkt, ohne Frühstück, einen Scooter und fuhren die Küste etwas herunter und schauten uns die ein und andere Anlage an. Schliesslich landeten wir an einem entspannten Platz mit dem Namen "Gu's Bay" (Gu ist Thai und bedeutet: mein, ich) hängen und wollten uns beim Frühstück entscheiden, ob wir gleich bleiben oder weitersuchen.
Nach der Unterhaltung mit dem jungen Besitzer war schnell klar dass wir uns, obwohl wir etwas mit Strand suchten, was hier nicht gegeben war, trotzdem zum Bleiben entscheiden sollten.
Gu's Bay war sehr liebevoll eingerichtet. Jedes Zimmer ist unterschiedlich und die Anlage um den Pool lud zum Verweilen ein, während die Hängematten am Meer bei den malerischen Sonnenuntergängen zum Träumen einluden. Ein perfekter Platz für die letzten Tage.
Nach unserem Check-Out bei den "Griesgrams" bedürfte es nicht viel Überzeugungskunst dass die zwei sympathischen und etwas durch geknallten Engländerinnen gleich mit uns kamen und so saßen wir wieder gemeinsam in einem Pick-up wie tags zu vor auf dem Weg zu unserer neuen Herberge. Die Mädels waren genauso begeistert vom Wechsel wie wir.

Den Nachmittag verbrachten wir bei knallender Hitze die meiste Zeit im Pool und alberten herum.

Nach dem Abendessen erfolgte leider die Rechnung dafür, dass wir den Tag zu wenig Flüssigkeit zu uns genommen hatten und uns stundenlang vom Pool haben kühlen lassen, während die Sonne auf den Kopf brezelte. Der Hitzschlag war perfekt :-(
Wir hingen abwechselnd über der Toilette und beteten den Keramik-Gott an, der in Thailand den selben Namen trägt wie in Deutschland: Jööörg :-)
Ich weiss nicht wer von uns beiden den Brüll-Contest gewonnen hat, das müssen unsere Nachbarn entscheiden :-( (Kommentar San: eindeutig Marco, ich sehe selbst beim Kotzen gut aus ;-) )
Der darauf folgende Tag war quasi nicht existent. Irgendwie schaffte ich es, morgens den Tauchgang per Telefon noch abzusagen, den Rest des Tages lagen wir im Delirium. Im permanenten Halbschlaf, entweder im Bett oder in der Hängematte, bis der Tag dann Erbarmen mit uns hatte und sich dem Ende neigte.

Ein neuer Tag sollte kommen und San's Geburtstags stand um Mitternacht an. Uns ging es soweit schon wieder gut und wir fuhren mit dem Scooter die Küste etwas entlang. Abends wollten wir dann schön einen drauf machen und in Sandras Geburtstag mit den zwei Mädels rein feiern.
Alle waren aufgestylt, San aufgeregt wie ein kleines Kind: es konnte also los gehen. Da Full-Moon war, wollten wir zum nächsten Strandabschnitt, da dort alles auf Party ausgelegt war und es so aussah, als könnte man dort ordentlich feiern.
Aber erst mal eine Grundlage schaffen. Die Mädel hatten tagsüber schon ein Restaurant ausgespäht und so sollten wir dort hingehen. Es gab Live-Musik und alle schienen gut drauf zu sein, wobei das beim Kellner bestimmt spezielle Gründe hatte. Das Essen kam und wir hatten gerade etwa alle die Hälfte aufgegessen, als ich plötzlich Magenschmerzen bekam. Im nächsten Augenblick sprang Suzanne auf und rannte auf Toilette. Als Suzanne von der Toilette wieder kam um uns mitzuteilen, dass sie das Essen dort hat zurück gegeben, hing Sandra ebenfalls auf dem Stuhl und hielt sich den Bauch, hatte sie, wie ich ebenfalls Magenschmerzen bekommen! Herzlichen Glückwunsch, was ein toller Start in einen Abend. Eine etwas rüde Diskussion über das katastrophale Essen mit dem Chef (wir waren nett, wollten lediglich nicht zahlen) endete mit einem Rauswurf. Der Abend war gelaufen, wir versuchten Stimmung und Körperbefinden in einer benachbarten Bar aufzufangen, was uns allerdings nicht gelang. War uns allen, ausser Emma, doch immer noch zu schlecht! So stiessen wir um Mitternacht bei uns in der Hotelbar an, ehe es ins Bett ging.
Am nächsten Morgen, es ging uns soweit wieder allen gut, gab es dann zur Überraschung von Sandra die Thai-Version von "Yes!-Törtchen" die ich organisiert hatte. Leider versagte die Erziehung der jungen skandinavischen Gäste, die selbst als sie mitbekommen hatten dass wir ein Geburtstags-Ständchen singen, als auch später, als sie etwas von den Törtchen bekommen sollten, es nicht schafften sich ein "Happy Birthday" über die Lippen zu pressen. Was allerdings zum gesamten oberflächlichen Gehabe der 10 während unserer gesamten Zeit in Gu's Bay passte. Gibt Schlimmeres. Den Rest von Sans Geburtstag chillten wir und versuchten abends nochmal gemeinsam mit den Mädels ein Restaurant. Leider war das der letzte Abend mit den zwein.

Tags drauf sollten wir einen weiteren Tauch-Anlauf versuchen. Was soll ich sagen, es sollte diesmal klappen und nicht nur das. So hatte San in der sympathischen Tauchlehrerin "Poppy" endlich Jemanden gefunden, der ihr die Angst nach der schlechten Tauch-Erfahrung nehmen konnte. Und so kam sie nach ihrem ersten Tauchgang ganz aufgeregt on board und berichtete stolz, was sie unter Wasser alles Tolles entdeckt hatte :-) Vergessen war all die Angst und die Skepsis je wieder tauchen gehen zu können.
Abends gingen wir wieder ins "Happy Turtle", um wahrscheinlich das beste Essen der Insel zu geniessen. Beim Essen trafen wir ein deutsches Pärchen das San an eine längst vergessene Zeit zurück erinnerte, eine Zeit des Pauschal-Urlaubs. Wir erzählten ihnen von unserer Reise und sie lauschten unseren Worten und Geschichten. Obwohl wir vier etwa in dem gleichen Alter waren, war uns allen klar dass wir sehr unterschiedlich Reisen. Wir können uns derzeit nicht vorstellen einen Pauschalurlaub zu buchen und sie nicht den Mut aufbringen, einfach nur einen Hinflug zu buchen um dann den Wind entscheiden zu lassen, wo die Reise hingeht. Das ist das schöne am Reisen: jeder kann es auf seine Weise machen, so wie er glücklich ist und seinen Weg zur Entspannung und zum Abschalten finden.

Der letzte Tag stand dann im Zeichen der Entspannung und des Relaxens am Pool - diesmal mit Kopfschutz und ausreichend Flüssigkeit. Stehen uns noch zwei anstrengende Reisetage ins Haus bevor wir wieder deutschen Boden unter den Füssen haben.
So lauschten wir den Songs von "Jack Johnson" und genossen die Aussicht auf das unendliche Meer.




(2.-7.3.12) Tage 77-82 - Sihanoukville

ACHTUNG: der folgende Bericht gehört nach Siem Reap und vor dem Reisetag.

Um nicht wieder Stunden im Bus zu sitzen, haben wir uns den Flug von Siem Reap nach Sihanoukville gegönnt. In Sihanoukville angekommen, nahmen wir den Shuttle-Bus zum Zentrum. Kurz vor der Ankunft wussten wir, was der Reiseführer mit Bauverbrechen und Bauruinen meinte. So hat die Regierung es leider versäumt, als das einst kleine Fischerörtchen an Beliebtheit bei den Touristen gewann, einen Riegel für das Freestyle Bauen vorzuschieben. Leider. Solche Entscheidungen werden wohl eher nicht mit Vernunft als mit der Aussicht auf den schnellen Dollar getroffen!

Da wir das wussten, orientierten wir uns nicht auf die 4 grossen Strände sondern auf einen etwas kleineren, aber immer noch grossen, Strand mit dem Name Otres. Um dort hinzukommen, ging es mit dem TukTuk vom Bus Terminal Richtung Osten über die gut ausgebauten Strassen. Doch auf einmal verliessen wir die befestigten Strassen und fuhren quasi Off-Road mit dem TukTuk über Stock und vor allem Steine. Der rote Sand staubte in der Nachmittagshitze und als wir schon nicht mehr glaubten dass wir nur irgendwie richtig sein könnten, kam erst das Meer und anschliessend die erste der kleinen Bars und Restaurants in unser Blickfeld.

Die meisten der direkt am Beach befindlichen Anlagen waren in erster Linie Bar & Restaurants mit ein paar Übernachtungsmöglichkeiten meist sehr einfacher Natur. Unser Schlumpfdorf mit dem Namen "Mushroom Point" lag auf der anderen Seite der Strasse und sah wirklich nach Schlumpfhausen aus. Allerdings sorgte der Name bei einigen der Aussteiger an Strand für Verwirrung, so wollte einer während wir eincheckten dort "spezielle Pilze" kaufen, weil er dachte der Name ist Programm :-) Man verwies ihn freundlich an eine umliegende Strandbar, dort gab es neben Pilzen, fertige Joints für den Preis von einem Bier.
Man konnte allgemein schnell feststellen, dass das hier ein Ort von Aussteigern für Aussteiger war und einige hier eine ganz schön lange Zeit herumhängen.

Wir machten uns in den kommenden Tagen eine tolle Zeit am Strand, auch wenn ich es mal wieder mit dem Magen hatte. Immer wenn ich tauchen gehen könnte, passiert so etwas :-( .

Nach fünf Tagen an so einem einsamen aber chilligen Ort, überkommt einen dann doch der Tatendrang. So überlegten wir lange, wo wir die letzte Woche unserer Reise verbringen wollen und entschieden uns gegen die Vernunft und für das Gefühl - also für Thailand. Was wiederum hiess unseren bereits gebuchten Flug von Phnom Penh nach Bangkok verfallen zu lassen.

Also auf zum "happy finish" nach Thailand ;-)

07.03.12 - Was eine (Reise)Tag!

Oh what a day!

Dass die Zeiten von angenehmen Bustouren mit "TheSinhTourist" vorbei sind, war uns kurz nach dem Einsteigen klar.
Wir hatten gerade alles Gepäck, und das ist mittlerweile einiges, sowohl oben als auch unten im Bus verstaut, als unseren bayerischen Sitznachbarn etwas unsanft signalisiert wurde, sie müssen den Bus verlassen und in einen anderen Bus umsteigen. Wir fragten uns innerlich noch nach dem warum, wurden doch unsere Tickets mehrmals, um nicht zu sagen sehr oft, kontrolliert. Naja, deren Problem. Probleme anderer werden schnell zu eigenen, denn wenige Minuten später sollten wir das Ticket noch mal zeigen müssen und wurden anschliessend ebenfalls "abgeführt".
War der erste Bus schon nicht das, was uns die gute Frau am Ticketschalter beschrieben hatte (new bus, very comfortable, big seats, A/C and big Screen TV), so war der zweite Lichtjahre davon entfernt.
Wieder alles verstaut, ging es dann endlich los.

Schon nach kurzer Fahrzeit stoppten wir immer und immer wieder, um in den ohnehin bis oben hin vollen Bus weitere einheimische Fahrgäste ein- oder auszuladen. Nicht gerade das, was wir uns unter einem Express-Reise-Bus vorgestellt hatten, es hatte eher etwas von der Linie 5 der ESWE (öffentlichen Verkehrsmittel), die ebenfalls alle 5 Meter anhält.
Da der Bus voll war, setzten sich die Einheimischen auf kleine Plastikstühle in den Flur, leider zum Ärger eines groß gewachsenen Mitreisenden, der sich dort langgelegt hatte, da er in dem "Luxus-Bus with big Seats" (Beschreibung der Verkäuferin) definitiv keine Möglichkeit hatte seine Beine unterzubringen. Das war für mich schon sehr schwer und meistens waren meine im Flur - bis der belegt war.
So kamen wir nur sehr langsam vorwärts und erreichten nach etwa 5 Stunden die Grenze, die nur etwa 200 km weit entfernt war!

An der Grenze angekommen, die Sonne stand am höchsten Punkt, wurden wir bei angenehmen 34 Grad in der prallen Sonne gekocht und schmorten in unserem eigenen Saft, wie alle. Das konnte ja eine angenehme Weiterfahrt werden. Nach dem Check-out in Kambodscha folgte der Check-in in Thailand - immerhin schon im Schatten.
Da der "neue, komfortable" Luxusliner nur bis zur Grenze fuhr, mussten wir auf der anderen Seite in einen Mini-Van umsteigen.
Leider waren wir dem Bus-Organisator noch nicht gut genug durch. Anders wäre es nicht zu erklären gewesen warum wir und zwei Engländerinnen mit dem selben Ziel weitere 1 1/2 Stunden in der Sonne rösten durften, bevor uns ein Van abholte, während die anderen schon längst weg waren.

Im Mini-Van gerade wieder alles verstaut und uns auf die 2 Stunden Weiterreise eingerichtet, schauten wir nicht schlecht, als der Fahrer die nächste Tanke anfuhr. Vorsehen ist besser als nachsehen, dachten wir uns, was aber nicht sein Plan war, denn auf einmal ertönte wieder der Befehl "Umsteigen"! Das konnte doch alles nicht wahr sein. Wir waren keine 20 min unterwegs. Das selbe Spiel dann noch mal nach einer Stunde auf dem Busbahnhof von Trat: dort dann vom Mini-Van für die letzten 22 km in ein lokalen Pick-up und zu guter Letzt vom Pick-up auf die Fähre (wir erreichten die letzte des Tages), auf die wir noch mal eine Stunde warten sollten, ehe sie ablegte. So wurden aus den 6-7 Stunden, die uns für den Trip suggeriert wurden, eben mal das Doppelte ehe wir den Boden der Insel Koh Chang unter unseren Füssen spürten.

Mittlerweile schon mit Emma und Susan, den zwei netten Mädels aus Sheffield angefreundet, war der Plan dass wir uns einen Pick-up zu unserer gemeinsamen Unterkunft teilten.
Dass es keine Preisverhandlungen in touristischen Gebieten in Thailand mehr gibt, weiss ich spätestens seit unseren Erfahrungen in Phuket, aber der Taxifahrer hier schoss den Vogel ab. Er teilte uns den Preis mit, den wir akzeptierten bzw. akzeptieren mussten, dann fummelte er solange an seinem Dach, sprich unserem Gepäck herum, bis alle anderen Pick-up Taxis weg waren, um dann vom Dach herunter zu steigen und uns mitzuteilen dass der Preis pro Person um 20% gestiegen sei! Der Penner! Eine wilde Diskussion auf englisch, deutsch und russisch (wir hatten mal wieder die Ehre) ging los, von der er sich wenig beeindruckt sah. Wahrscheinlich macht er das spiel jeden Abend mit dem letzten Boot. Als wir gerade aussteigen wollten, lenkten die Russen ein und wollten für alle die Differenz zahlen. Als wir ihnen erklären wollten, warum man das erst gar nicht anfangen soll, wurde uns klar dass es vergebene Liebesmühe war und so fuhren wir. Das mittlerweile einsetzende Wärmegewitter rundete den Transport bzw. unseren Tag ab.

Im Natural Beach Bungalow angekommen, sprang uns an der Rezeption erst mal die Unfreundlichkeit in Person vor die Nase. Das hatte uns gerade noch gefehlt: unfreundliche Thais! Unserer Bungalow war dann auch nicht mehr annähernd so wie auf den Fotos am Pier, wo wir ihn buchten. So wechselten wir erst den Bungalow um anschliessend festzustellen, dass sowohl Rezeption als auch Bar bzw. Restaurant kurz nach unserer Ankunft geschlossen hatten. Ich hatte eine hungrige und totmüde Sandra an meiner Seite und wusste, was das bedeuten sollte.
Ein anderes Problem war, dass es im
Zimmer keine Handtücher gab, die hätte man nur gegen Pfand an der Rezeption ausleihen können, die wiederum schon zu war. Gott sei dank zahlt sich an der Stelle unsere clevere Reisepolitik aus, hatten wir noch Not-Handtücher in Petto.
Zu guter Letzt fanden wir auch noch etwas zu essen, was wir gemeinsam mit den Mädels in einem ebenso unfreundlichen Restaurant mit Self-Service eingenommen haben.

Jeder noch so schlimme Tag hat irgendwann ein Ende aber für uns stand jetzt schon fest, hier können wir nicht bleiben.

Bericht von den letzten Tagen in Kambodscha folgt nun sind wir zum "happy finish" in Thailand :-)

Donnerstag, 1. März 2012

(27.2.-2.3.12) Tage 73-77 - Siem Reap/ Tempel von Angkor

Nachdem Busfahren mit "The Sinh Tourist" wenig Platz für Außergewöhnliches bietet, sollte es die Fahrt zum Bus sein, die uns bei heissen Temperaturen cool bleiben lassen musste.
Die TukTuk-Fahrer vor der Tür des Hotels haben uns quasi angesprungen, alle auf einmal, und wir hatten uns für den falschen entschieden, was wir erst drei Ecken weiter feststellten. Obwohl er uns versicherte er wüsste wo die Adresse sei, die wir ihm zeigten, verlangte er noch mal die Visitenkarte, "I know, I know" kam es wieder vom Fahrersitz bis zur nächsten Ecke. Diesmal schon etwas cleverer wollte er dort anrufen um sich den Weg erklären zu lassen. Uns lief allmählich die Zeit davon, hatten wir keinen Puffer von 30 Min für 5 Min Fahrtstrecke eingeplant. Wieder ein "I know, I know" und weiter ging die Fahrt. Als wir eine Ecke wieder erkannten und feststellten dass er gerade in die falsche Richtung weiter fahren wollte, ertönte diesmal von uns von hinten ein schrei "Stopp, left, left" inkl. intensiver und eindeutiger Handbewegungen. Das ging den Rest der Strecke so weiter, da wir uns auf den Hinweg die eine oder andere Ecke gemerkt haben. Sonst hätten wir den Bus nie erreicht und würden immer noch mit "I know, I know" im Kreis fahren. Leider waren einige der Befehle von hinten so eindringlich dass er, gegen Einbahnstrassen, im Gegenverkehr und über Tankstellen als Abkürzung roter Ampeln fuhr. Davon wollen wir uns hiermit allerdings distanzieren!

Die 6 Stunden (für 380 km) Busfahrt zogen sich diesmal wie Gummi. Es war aber landschaftlich sehr interessant. Als es über das flunderflache Land, vorbei an einfachen Bauernhäuser, auf Strassen die zum Teil in Deutschland nicht mal den Bezeichnung "Feldweg" bekommen würden, ging, machten wir uns Gedanken über Land und Leute.
So unter anderem über die Verbrechen der Roten Khmer (http://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Khmer), die damals alle Gebildeten (ca. 3 Millionen Menschen) umbringen liessen, um einen Bauernstaat zu gründen und die Zusammenhänge mit der jungen Bevölkerung Kambodschas.
So sind 40% der 14 Millionen Einwohner unter 15 Jahren, wobei die Durchschnitts-Lebenserwartung bei gerade mal 60,5 Jahren liegt.

Irgendwann sollten wir dann doch ankommen und fuhren zum Hotel was wir uns rausgesucht, aber nicht reserviert hatten. So sollten wir feststellen das wir nur max zwei Nächte bleiben konnten, da sie ausgebucht waren. Super, das hiess wieder umziehen und einen weiteren Tag aus der Tasche leben (was bei uns einfach heisst: gar nichts auspacken, denn aus der Tasche leben wir ja seit drei Monaten).
Nachdem wir die letzten Tage immer nur für eine Nacht irgendwo gewesen sind, wünscht man sich auf die Dauer, endlich mal wieder einen Schrank zu haben den man einfach auf- und zumachen kann, wo einfach alles drin liegt.

Hatten wir noch am Abend überlegt, ob wir wirklich schon zum Sonnenaufgang am nächsten Tag aufstehen wollten um uns den ersten Tempel anzuschauen, bevor wir uns um eine neue Bleibe kümmern wollten, wurde uns die Entscheidung von der Hochzeitsgesellschaft neben dem Hotel abgenommen. Denn die liess bereits um kurz nach 5 Uhr die erste traditionelle Band in entsprechender Lautstärke spielen. Immerhin sollte das für sie ein freudiger Tag werden und jeder durfte oder sollte es wissen. So standen wir schon gegen 6 Uhr am Strassenrand und kümmerten uns um ein TukTuk. Etwa 30 min später waren wir, als einer der Wenigen am Tempel Ta Prohm und konnten unter dem Licht der aufgehenden Sonne uns entspannt fortbewegen und Bilder machen. Hier gab es unter anderem den Baum, der so wie es scheint, auf dem Dach eines Hauses herausgewachsen ist. Nach etwa eine 3/4 Stunde später trafen die ersten Busse "voll wie" ääääh MIT Russen ;-) ein und schnell war die morgendliche Gemütlichkeit vorbei. Auf dem Rückweg zum Hotel sahen wir dann so viele Busse uns entgegen kommen, dass es fast nach einer Invasion aussah. Schon jetzt entschieden wir uns uns gegen unseren, vor allem meinen, Biorhythmus um morgen noch zeitiger aufzubrechen.

Nach dem Frühstück, wechselten wir das Hotel und sollten von nun an im neu restaurierten "Claremont" wohnen und erfreuten uns erst mal über den Pool, war es mittags doch 34 Grad heiss geworden.

Ben, unser TukTuk Fahrer holte uns am nächsten Morgen oder besser nachts um 5:45 Uhr wie besprochen vom Hotel ab, denn heute stand Angkor Wat zum Sonnenaufgang und Angkor Thom anschliessend auf dem Programm. Wie heisst es so schön: "der frühe Vogel, ...", nicht hier, nicht heute, nicht wir! Schon auf dem Hinweg wurde klar, dass wir diesmal nicht so schön allein sein sollten wie am Vortag. Und als wir in Front des Angkor Wat traten, sassen dort schon hunderte von Leuten die darauf warteten, das der liebe Herrgott oder wer immer da oben für das Licht verantwortlich ist, nun endlich den Schalter findet und das Tageslicht anmacht.
Es hatte eher etwas von dem Champions League Finale, wo hunderte Fotografen warten dass die Sieger-Mannschaft den Pokal in Empfang nimmt und hochhält, nur um in dem einen Moment das perfekte Foto zu machen. So taten wir es Ihnen gleich, ehe wir in den Tempel hinein gingen.
In den heiligen Hallen des Tempels wurden u.a. schon Filme wie Tomb Raider gedreht - nun flanierten wir hier entlang. Das Licht war perfekt für Fotos und die Kulisse sensationell. Hier und da waren einige der einst fein ausgearbeiteten Wandbildern vom Regen ausgewaschen, aber man konnte sich den gigantischen Tempel in seiner vollen Pracht noch sehr gut vorstellen.
Passend dazu finde ich das Zitat aus unserem Stefan Loose-Reiseführer: "Es gibt nichts, das den Besucher auf die Erhabenheit von Angkor Wat vorbereiten könnte. Die fünf maiskolbenförmigen Türme halten den Blick gefangen, während man sich in Gedanken vor den Erbauern dieses Meisterwerks verneigt, das um 1150 dem Hindugott Vishnu geweiht wurde. Jeder Winkel enthüllt detailliert gestaltete Skulpturen. Hinter jeder Ecke übertrifft eine Sehenswürdigkeit die vorherige."

Anschliessend ging es zum Angkor Thom (Bayon), dieser Tempel bestach durch die vielen in Stein eingearbeiteten Gesichter.

Schon fast auf dem Rückweg entschieden wir, dass
wir doch heute noch Tempel Nr. 4 anschauen wollten und nicht erst morgen wie geplant. Ben unser Fahrer nannte einen neuen Preis und wir nahmen Kurs auf unser neues Ziel, nicht aber ohne ein Frühstück auf dem Weg dort hin einzunehmen.

Beim Frühstück erzählte uns Ben von seinem Leben und seiner Familie. So erfuhren wir, u.a. dass die Schule hier monatlich bezahlt wird, die 20 Dollar für die Kleinsten kostet (das monatliche Durchschnittseinkommen liegt bei 70 Dollar). Kann man einen Monat die 20
Dollar nicht aufbringen, darf das Kind nicht zur Schule.
Sein TukTuk hatte eine Bauzeit von 6 Monaten und 850 Dollar gekostet, die er nur dank seines Onkels aufbringen konnte und sie ihm zurück zahlte, sobald er das Geld hatte. Was hier natürlich einige Zeit dauerte.

Wenn es einem nicht schon bei der Unterhaltung mit Ben klar geworden wäre dass hier Welten aufeinander brechen, dann spätestens bei der anschliessenden Fahrt zum 23 km entfernten Banteay Srein.
Es ging durch die "Countryside" was dem Landleben hier entspricht. Hier lebte man noch ganz einfach, da müssen wir zuhause schon einen Sonntags-Ausflug in den Hessenpark machen, um uns vor Augen zu führen wie hier immer noch gelebt wird. Das Groteske daran ist, dass es immer noch Menschen gibt, die ein solches Land bereisen und sich über die Internet-Geschwindigkeit in Hotel-Rezessionen beschweren, während hier noch Wasser aus dem Brunnen geholt wird und selbst Strom nicht als selbstverständlich gilt.

Während der Fahrt konnten wir die Verkehrsregeln auch gut studieren:
BUS stärker als LKW, LKW stärker als PKW, PKW stärker als TukTuk, TukTuk stärker als Motorrad, Motorrad stärker als Fahrrad und Fahrrad stärker als Fußgänger, wobei stärker = Vorfahrt bedeutet. So einfach ist das :-)

Der kleine Schrein war noch gut erhalten und wartete mit allerhand kleiner Details auf seine Besucher. Es ist für mich immer wieder faszinierend zu sehen, zu was Menschen damals schon in der Lage waren. Einer der Besucher meinte, er könne eine der dort gesehen Tafeln mit heutiger Technik in einem Monat nach bauen und ohne in einem halben Jahr. Ich könnte mit weder noch, nur etwas ähnliches anfertigen. Schon gar nicht in der Präzession und mit den damaligen Werkzeugen.

Zurück im Hotel holten wir erst mal unseren Schlaf nach ehe es zum zweiten Highlight, meinem Geburtstagsgeschenk, Quad fahren ging.
Nach einer kurzen Einweisung und einer Probefahrt ging es auch schon los über Stock und Stein wieder Richtung Countryside. An den Wegrändern standen überall Kinder, meistens nackt, und winkten uns zu. Einer winkte San mit einer Hand zu, während er mit der anderen im hohen Bogen pinkelte. Ach Kind müsste man noch mal sein :-)
Auch hier wurde deutlich, warum das Durchschnittsalter so gering ist, war die Anzahl der Kinder doch enorm gross. Jugendliche wurden voll in die anfallenden Arbeiten mit eingebunden und gingen so z.B. mit den Büffeln, Kühen usw. spazieren, mit einer Selbstverständlichkeit, wie bei uns mit
Hunden um den Block gegangen wird. Zurück am Ausgangspunkt erhielten wir noch ein Zertifikat ehe es zurück Richtung Hotel ging.

Auf dem Weg morgens zum Tempel sollten wir an der Kinderklinik vorbei kommen, die ein Schweizer Arzt nur von Spendengeldern seit einigen Jahren betreibt. Jeden Donnerstags und Samstags gibt er in der Stadt ein Cello-Benefiz-Konzert (mehr Infos www.beatocello.com). Es war beeindruckend wie viele Eltern, meist Mütter, mit ihren Kindern hier schon morgens zwischen 5 und 6 Uhr in einer ca 150 m langen Schlange vor dem Hospital warteten, damit ihre Kinder dort kostenlos behandelt wurden, da sie sich eine ärztliche Behandlung sonst nicht leisten können. Was ein bewundernswertes Lebenswerk des Schweizers!

Am nächsten Tag sollten wir dann nochmal von unserem 3-Tages-Ticket für Angkor Wat Gebrauch machen und uns den Sonnenuntergang dort anschauen.

Update: nach Kolijas Tüten-Theorie haben wir uns tapfer geschlagen. So sind wir mit blauen, grünen, rosafarbenen und sogar zwei weissen Tüten aus dem Night-Market zurück gekehrt. Bis auf die blaue also super, aber keine schwarze, was einen ganz schlechten Deal für den Käufer bedeutet hätte :-)





Montag, 27. Februar 2012

(26.-27.2.12) Tage 72, 73 - Phnom Penh

"Good morning, Vietnam" zum letzten mal auf unserer Reise.
Unser Wecker klingelte. Mal wieder viel zu früh, denn um 6:15 Uhr ging unser Bus nach Kambodscha. Man gewöhnt sich irgendwann an die frühen Zeiten.
Leider viel zu früh um noch ein Frühstück zu haben bzw. den leckeren vietnamesischen Kaffee mit der süßen Kondensmilch. Ja, das wird mir vom Essen in Vietnam in Erinnerung bleiben, der beste Kaffee in Süd-Ost-Asien.

Anschliessend standen 6 Stunden - für 380 km - Bus fahren inkl. Grenzübertritt an. Bus fahren ist nun weniger spektakulär als unsere ersten Trips, da wir mit "TheSinhTourist" einen Anbieter gefunden haben, der wenig Platz bietet für skurrile Geschichten. Sie sind gut organisiert und fahren mit ordentlichen Bussen durch die Gegend. So sollte das heute, nach der Hin- und Rückfahrt von Mui Ne, die dritte und nicht letzte Tour mit dem Anbieter sein.

Angekommen suchten wir uns ein Hotel in der Nähe der Riverside und sind beim Hotel "Number 9" fündig geworden. Was uns unter anderem von Sandras Ex-Praktikant, Kolja, der nun hier lebt, empfohlen worden ist.
Unsere sehr chillige Unterkunft überzeugte durch ein grosses Zimmer mit Fenster und einen Jacuzzi auf der Dachterrasse im dritten Stock, den wir uns Abends mit einem Cocktail noch mal genauer anschauen sollten.

Nach dem Check-In ging es in den Königspalast mit der Silberpagode. Unterm Strich war unsere Erwartungshaltung zu hoch, hatten wir anhand des recht teuren Eintrittspreis, einen entsprechenden Palast mit Tempel (Wat) ähnlich dem in Bangkok erwartet. Nach unserem Spaziergang bei heissen 34 Grad durch die Anlage ging es zur Riverside, hatten wir uns etwas Kühles zum trinken verdient.

Der erste Eindruck der Menschen - das Durchschnittsalter liegt "dank" der Massaker der Roten-Khmer, Bürgerkrieg und HIV (in den 90ern lag der Wert bei 33%, aktuell bei unter 1%) bei 22(!) Jahren) - ist, dass sie sich sehr offen und freundlich zeigen und mit gutem Englisch gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Sie begegnen einem mit einem Grad an Freundlichkeit, die wir leider in Vietnam vergeblich versucht haben zu finden.

Abends sollten wir uns dann mit Kolja in einer Bar eines Freundes von ihm treffen. Er erzählte uns von seinem Leben in Kambodscha und Phnom Penh und wie es dazu kam, das er vor knapp zwei Jahren aus seinem Kambodscha Urlaub hier "hängen geblieben" ist. Es war interessant ihm zuzuhören und seinen Ansichten zu folgen. Auch mal die ein oder andere Ansicht die Einheimische über Touristen haben. So zum Beispiel dass Touristen sich die Killing-Fields der Roten-Khmer in der Nähe von Phnom Penh anschauen und sich bestürzt über das Arbeitslager und die Bedingungen dort zeigten, welches so vielen Menschen dort das Leben kostete. Gleichzeitig aber den wenigen älteren Bettlern (alle über 40), die genau diese schlimme Zeit überlebt haben und meist fürs Leben gezeichnet sind, nicht mal 10 Cent geben und sie zurückweisen,wenn sie sie auf der Strasse treffen.

Ab und an setzten sich Freund von Kolja an den Tisch und steuerten weitere Geschichten bei.
Als dann zwei Schwestern im Alter von vielleicht 4 und 6 Jahren sich an den Tisch gesellten, um Rosen zu verkaufen, spendierte er ihnen etwas zu trinken. Er erzählte uns dass die Mädels erst wieder nach Hause dürfen, wenn alle Rosen verkauft sind und dass er sie vor ein paar Wochen nach dem Feiern, gegen 4 Uhr nachts noch in einer Bar getroffen hat!
Als sie sich über ein Geburtstagsgeschenk, das er der Kleinen angeblich versprochen hatte, unterhalten, fragte ich ihn "warum kaufst du ihr nicht alle Rosen ab" darauf antworte er "weil sie morgen wieder hier ist"...

Aber es gab auch noch lustige Geschichten, so gab er uns mit auf den Weg, dass es an unserem nächsten Zielort, Siem Reap, bei den (Souvenir-)-Läden unterschiedliche Tütenfarben gibt. Je nachdem wie gut man den Preis verhandelt gibt es etwas zwischen Schwarz und Weiß als
Tüte, was so den anderen Händlern signalisieren soll, "der Typ ist leichte Beute und zahlt zu viel" oder "das ist ein harter Brocken, sprich ihn nicht an". Mal sehen welche Farbe wir bekommen :-)

Morgen geht es gegen Mittag weiter nach Siem Reap und somit Angkor Wat.

Freitag, 24. Februar 2012

(21.-25.2.12) Tage 68-72 - Mui Ne alias Russian Beach

Little Saigon Hotel, Saigon, ca 11 Uhr. Es klopft an der Tür. Sandra öffnet und eine russische Stimme wirft ihr irgendwas an den Kopf. Wir gehen davon aus, dass es sich, wie schon schon so oft in diesem Urlaub, um Russinnen handelt die die Zahlen der Zimmer nicht lesen können. San sagt in ihrer charmanten Art, dass sie kein russisch kann und knallt ihr die Tür vor der Nase zu.
Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten dass uns unser Bus, den wir um 14 Uhr nehmen sollten, in das Nummer 2 Pauschal-Urlaubsgebiet der Russen in Vietnam bringen sollte!
Im Nachhinein stelle ich mir noch die Frage ob das Hinweisschild im Hotel "keine Prostitution im Zimmer" und das permanente "falsch" Klopfen in Zusammenhang stehen, werde diese Frage aber wohl nicht beantwortet bekommen.

Ansonsten haben wir alles richtig gemacht. Wie im Wetterbericht vorhergesagt, sollte es nachmittags in Süd-Vietnam regnen und wir saßen im Bus und sollten ausnahmsweise mal nicht nass werden. Die Vorhersage für die nächsten Tage: über 31 Grad und Sonne pur (so sollte es dann auch sein)!

Nachdem wir Christina aus Brisbane/Australien schon im Bus-Terminal kennengelernt hatten, suchten wir in Mui Ne gemeinsam (nachdem unser reserviertes Zimmer auf einmal doch nicht mehr frei war) eine nette Bleibe für die nächsten Tage. Fündig wurden wir in dem kleinen und sehr gemütlichen Vietnam-Austria-Guesthouse, was vom Australier John und seiner Frau Thuy familiär geführt wird.

Der Rest von Mui Ne wirkte etwas abschreckend auf uns. War in dem kleinen Fischerdorf an der Küste bis Mitte der 90er nur Fischerei und der damit verbundene Überlebenskampf Alltag, ist es nun Pauschal-Urlaubsziel der Russen. Da weiss ich nicht was besser ist.
Neben den riesen Bettenburgen hat sich die lokale Touristen-Industrie auf die fast 90% russisch sprechenden Urlauber eingestellt. Was zur Folge hat dass sowohl Speisekarten und Werbetafeln nur in russisch ausliegen.

Russische Sprache ist ja manchmal so eine Sache. So hatte ich beim Obststand und der folgenden Shakebestellung das Gefühl dass die Herrscher der Welt, wie sich ja gerne sehen, eher einem Affen ähneln, der gerade nach dem erlernten Aufrechtgehen nun versucht Obst zu kaufen. Kamen nur laute und keine Worte aus seinem Mund.

Die als besonders rücksichtsvoll, nicht selbst inszenierend, verschlossen und introvertiert geltenden Russen sollten uns bei der täglichen Beobachtung viel Spass bringen.

Der erste Tag am Strand war geprägt von hunderten Kite-Surfern und deren Segeln am Himmel. Was ein tolle Kulisse für ein Foto war, stellte eine körperliche Gefahr für jeden Nicht-Kiter im Wasser oder am Strand dar.
Denn in regelmässigen Abständen, schlugen ungebremst, zu Wasser und auf den Strand, die Kite-Segel auf. Ansonsten war es schön den Kitern -die es konnten- zu zusehen. Lustig mit anzuschauen war es, wenn sie mit ihren Segeln am Strand spazieren gingen, wie mit einem Hund, um zu einer der unzähligen Kite-Base-Stationen zurück zukehren von der sie aus gestartet sind.

An einen der darauf folgenden Tagen buchten wir uns einen US-Jeep mit Fahrer und besuchten die Sehenswürdigkeiten der Region. Einen Fluss der vorbei an weissen und roten Gestein führte, die Weissen-Sand-Dünen mit dem Lotusblumen See und zum Sonnenuntergang die Roten-Sand-Dünen.

Mit Christina verbrachten wir hier und da noch etwas Zeit, so dass ich ihr etwas von ihrem Land, Australien, erzählen konnte ;-) Hatte sie es noch nicht die Küste nach Cairns rauf geschafft.
Ansonsten verstanden wir uns gut mit der erst 19-Jährigen, auch wenn uns auf die ein oder andere Frage von ihr nur "Oh Honey" als Kommentar eingefallen ist.
Somit hat San ihren ersten Australischen Buddy bei Facebook ;-)

Nach ein paar relaxten Tagen, sollten wir nun genug Kraft getankt haben, um uns in die Tempel-Anlage von Angkor Wat zu stürzen.
Heute geht es zuerst wieder mit dem Bus nach Saigon für eine Nacht, ehe es am nächsten Morgen weiter nach Phnom Penh in Kambodscha geht.

Montag, 20. Februar 2012

(20-21.2.12) Tage 67/68 - Ho Chi Minh (Saigon)

Ho Chi Minh oder Saigon, zwei Namen, eine Stadt, kein Charme!

So die nüchterne Bilanz nach etwas mehr als 1 1/2 Tagen.
Schon beim Blick in den Reiseführer und den ToDo's für die Stadt, fällt auf, dass eigentlich Saigon mehr als Ausgangs-Basis für das Mekong Delta, die Überfahrt nach Kambodscha, das Tunnel-System aus dem Vietnam-Krieg (geschmacklos wird es auf dem Schiessstand neben an, wo man selbst für ein paar Dollar ein AK-47 (Kalashnikov) abfeuern kann, wenn man bedenkt das hier ein paar Millionen Menschen damit ums Leben gekommen sind!) oder ein paar kleinere Sehenswürdigkeiten im Hinterland dient. Schade eigentlich.

Die Stadt ist im Verhältnis zu Ha Noi sehr modern und einen Hauch westlich. Was aber z.B. fehlt, ist die Altstadt die Ha Noi mit ihrer quirligen Lebendigkeit so liebenswert macht.

Den Palast der Wiedervereinigung haben wir besucht, was, wenn ich San richtig verstanden habe, einem Besuch in "Erichs Lampenladen" (Palast der Republik) gleich kommen würde, wenn wir den nicht abgerissen hätten, sondern für die Nachwelt konserviert.

Dann haben wir uns durch die Stadt treiben lassen - immer ein Auge darauf, ein Reiseagentur für einen Bus ins Mekong-Delta am nächsten Tag zu buchen. Als wir nachmittags gerade einen reserviert hatten, trafen wir einen Mann auf der Strasse, der mit uns in My Son vor ein paar Tagen war. Er kam gerade von einer Mekong-Tour wieder und berichtete das, was uns bis dato eigentlich alle berichteten. Es ist eine "Kaffeefahrt", was wirklich Spannendes gibt es nicht zu sehen und auf den Märkten nur der übliche Einheitsbrei, der uns schon spätestens seit Ha Noi begleitet, kaum lokales Kunsthandwerk o.ä.

Die Tatsache dass wir den Bus unüblicherweise nur reservieren und nicht buchen konnten und das Wiedersehen mit dem Mann konnte kein Zufall sein. Somit entschieden wir uns gegen die Tour.
Nun stand die nächste Entscheidung im Raum, was dann als Alternative: Vietnam abkürzen und schon morgen nach Kambodscha oder noch ein paar Tage am Strand von Mui Ne ca 200 km nördlich von Saigon. Gerade als wir, kurz vor Ladenschluss, im Reisebüro angekommen waren, um den Bus nach Phnom Phen (Kambodscha) zu buchen, entschieden wir uns spontan um und fahren heute nach Mui Ne. Somit steht eine weitere Busfahrt an, wir freuen uns schon drauf.
Wahrscheinlich haben wir uns unterbewusst deshalb für Mui Ne entschieden, weil es uns nur um das Abenteuer mit dem Bus geht ;-)

P.S.: Einige haben gefragt was aus der "Geiselnahme" in Hoi An geworden ist. San hat die Geisel nicht zurück gegeben. So fühlten sie sich "gerächt". Aber wir haben sie gut sichtbar im Hotelzimmer gelassen, so dass sie bestimmt schon von der Putzfrau gefunden und an die örtlichen Verantwortlichen übergeben wurde...

Freitag, 17. Februar 2012

(14-19.2.12) Tage 61-66 - Hoi An

Es war mal wieder soweit, ein kleines Abenteuer rufte nach uns. Der Bus nach Hoi An.
Wir haben uns gut akklimatisiert, so dass uns nur noch wenig überraschen kann, was das Reisen angeht.
Dass uns der grosse Bus um 13 Uhr am Hotel abholt und dann in 3 Stunden nach Hoi An fährt (wie uns die Tante von der Reiseagentur/Hotel Rezeption fälschlicherweise mitteilte), hielten wir für unwahrscheinlich, da alle Busse die wir bei anderen Anbietern angefragt hatten vom Busterminal abfuhren und ca. 4 Stunden brauchten. Aber sie versicherte uns dass es bei unserem gebuchten Bus anders sei. In der Tat war es anders! So sollten wir mit einem Mini Mini-Van abgeholt werden (nix großer Bus), um dann 1 Stunde am Strassenrand an einer Sammelstation wie "Boardsteinschwalben" auf die anderen ca. 30 Mitreisenden zu warten, die mit dem selben Mini Mini-Van abgeholt wurden.
Nach der besagten Stunde später, im grossen Bus eingestiegen, schauten wir nicht schlecht, als es keine Sitzplätze gab, sondern nur Liegepositionen, war der Bus doch ein Sleeping-Bus. Gestapelt wie LEGO-Steine nutzte ich den wenigen Platz neben mir, also im Gang, um meinen Rucksack dort abzulegen. Das war allerdings nur von kurzer Dauer. Etwa 5 Min. nach Abfahrt bog der Bus links ab und wir standen auf dem Bus-Terminal. "Also doch.", dachten wir. Einer der Fahrer stand auf, kam zu mir, deutete auf den Rucksack und machte eine "der-muss-hier-weg" Bewegung. Wenige Sekunden nach dem Entfernen des besagten Gegenstands war mir auch klar warum. Der gute Mann haute sich der Länge nach hin und ich hatte seine Füsse in Gesichtshöhe. Herzlichen Glückwunsch :-( Den Rest der Fahrt verbrachten wir in 69er Stellung...
Eine halbe Stunde später, nach dem Entladen irgendwelcher Gegenstände -wo man besser nicht weiss was es ist, sonst hätte man uns erschiessen müssen ;-) - ging es tatsächlich los. Unser Plan zeitig in Hoi An zu sein, um nach einen Hotel zu suchen war schon lange dahin. 'Lebbe geht weidaa."
Das ging auch dann weiter, als etwa nach einer Stunde, als die Beine gerade den Status von "Schmerzen" in "nicht mehr spüren" gewechselt haben, einer der Crew-Mitglieder mit Werkzeug vom hinteren Teil des Busses zum Fahrer eilte. Jetzt war klar, eine Panne sollte die Weiterreise verhindern. Der Buslenker drohte noch den ersten Nikotinsüchtigen die ihre Chance erkannten, mit einer Eisenstange dass sie nicht aussteigen sollten, was allerdings nichts half, die Sucht war grösser.
Nach einer weiteren halben Stunde ging es dann doch weiter. Zwischendurch sammelten wir noch bei weiteren Short-Stopps zwei Einheimische am Strassenrand auf. Obwohl der Bus schon bis zum letzten Platz voll war. Nebenbei wurde noch mit Gemüse gehandelt, was wir im Stauraum transportierten und bei einem erneuten Stopp am Strassenrand abgeliefert wurde. Es war eine lustige Tour und wir haben Nix ausgelassen!

Irgendwann abends, statt nachmittags, in Hoi An angekommen, mussten wir feststellen dass es nun leider keine kostengünstigen freien Zimmer mehr gab. So gönnten wir uns zur Feier des Tages, Valentinstag, eine Luxus-Unterkunft.

Beim Abendessen stellten wir die Gemütlichkeit des Ortes fest. Hunderte kleiner Restaurants, Bars und Cafés luden zum Verweilen in den kleinen schmalen Gassen ein. Die kleinen Gassen, wurden zu meist nur von ein paar Lampions beleuchtet, was der Altstadt einen besonderen Flair gab.
Der richtige Ort, um zu entspannen und fünfe gerade sein zu lassen. Die Anzahl der Bars & Cafés wird nur noch von der Anzahl der Schneider überboten, die es hier gleich strassenweise gibt, um Maßanzüge und Kleider zu machen.

Am nächsten Mittag stand nach dem Umzug in eine günstigere Herberge, erst mal Strand auf dem Programm. Hatten wir doch jetzt schon über einen Monat nicht mehr den Sand zwischen den Füssen und das Salz auf den Lippen gespürt.
Den Cua Dai Beach erreichten wir nach 4 km per Fahrrad. Der feine Sandstrand der von Palmen gesäumt ist, schien unendlich lang zu sein. Paradiesisch und genau das, was wir nach den kalten Tagen im Norden Vietnams brauchten.

Am Abend hiess es Maßnehmen, denn ich sollte mir das erste Mal in meinem Leben einen Massanzug machen lassen.
Steht das nicht auch immer in diesen "100 Sachen die ein Mann gemacht haben muss"!? Also wurde jeder Zentimeter an meinem Körper entsprechend vermessen, das Ergebnis soll es schon in nur 24 Std. geben. Wir sind gespannt.

Am nächsten Morgen holten wir erst mal unsere Wäsche ab, ehe wir zum Motorbike-Verleih gingen, um uns mal wieder wie Einheimische fortzubewegen. Ziel war es einen anderen Strand in der Nähe aufzusuchen - obwohl es noch ganz schön bewölkt war. Am
Strand angekommen, stellten wir schnell fest, dass unsere Wahl gestern viel besser gewesen war. Somit planten wir um und fuhren zu dem uns bekannten Strand. Dort angekommen fing es etwas zu Regnen an, was uns in ein Café bringen sollte, welches wir gestern im Vorbeifahren für "sehr nett" befunden hatten. Doch auf dem Weg dorthin geschah es dann, eine Reifenpanne! Glück im Unglück, wirklich nur ein paar Meter weiter war eine Werkstatt. Der gute Mann reparierte den Schaden für umgerechnet 1 Euro. Was ein Glück, jetzt hatten wir uns den Café auch verdient.

Auf dem Nachhauseweg, hielten wir bei der Vermieterin des Bikes an, da wir zwischenzeitlich wieder etwas Luft verloren hatten und mit den Gefährt nicht mehr weiter fahren wollten. Leider hat es der Dame jetzt die englische Sprache verschlagen, als wir ein anderes Bike bzw. unser Geld für den halben Tag wieder wollten, da wir nicht weiter fahren konnten :-( Während ich schon resignierend aufgegeben hatte, ging San in einen Sitzstreik direkt bei ihr im Laden. Geld gab es keins wieder, aber dafür nahm San einen Helm als Geisel :-) Das nächste Mal müssen wir uns wohl wo anders was mieten!

Am nächsten Morgen stand mal wieder früh aufstehen und somit eine Tour auf dem Programm. Und wie gebucht, regnete es in Strömen und wir konnten unsere neuen Regenjacken gleich einem ersten Härtetest unterziehen. Was wir nicht wussten, dass wir sie in den nächsten 72 Std. nur zum Schlafengehen ausziehen konnten :-(
Die am Vorabend gebuchte Tour, führte uns zur "My Son" (gesprochen: Mi Son) Tempelanlage aus dem 2-4 Jahrhundert.
Die Jahrtausend alte und von den Indonesiern erbaute Tempelanlage hat schon viel mitgemacht. Während der Besatzung durch die Franzosen, erst wieder entdeckt, anschliessend geplündert. So entfernten sie alle Köpfe von den Statuen, um sie anschliessend im Louvre in Paris auszustellen.
Noch viel schlimmer machten es dann die Amerikaner, die der falschen Annahme waren, das dort die Vietcong stationiert waren und das heutige Weltkulturerbe 10 Tage lang bombardierten und den Großteil der Tempelanlage für immer in Schutt und Asche legten.
Die Vietcong waren übrigens Kilometer weit entfernt von My Son. Ohne Worte!

Weitere Links zu dem Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki/My_Son
http://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_My_Lai

Zurück in Hoi An, stand Anprobieren auf dem Tagesprogramm. Es sass alles schon ganz gut, aber noch nicht perfekt. Ich hatte auch nicht damit gerechnet dass alles auf Anhieb passt. Gut Ding will Weile haben!

Auf dem Rückweg zum Hotel, suchten wir noch einen anderen Schneider (www.kimmytailor.com) auf, bei dem ich mir Hemden machen lassen wollte. Was soll ich sagen, es wurde ein grösserer Auftrag. San fand dann auch noch was und somit war die Bestellliste länger als gedacht und ich um meinen zweiten Maßanzug reicher :-)

Essen - Bummeln - Shoppen - Anprobe beim Schneider - Kaffee trinken - Essen - Pfützen ausweichen - das beschreibt am besten den nächsten Tag.

Zeit weiter zu ziehen. Unser Weg führt uns vom ruhigen und gemütlichen Hoi An in die belebte und bestimmt wieder quirlige Stadt Ho Chi Minh (Saigon).

Wir konnten eindeutig die Theorie widerlegen: "Kauf einen Regenschirm oder Regenjacke und es regnet nicht". Diese Theorie hat ab heute keine Gültigkeit mehr. Nur gut dass wir uns für den Feldversuch einen soooo gemütlichen Ort ausgesucht haben.
Leider ging unsere Rechnung nicht auf, hier ein paar mehr Stunden/Tage am Strand verbringen zu können, das werden wir dann in Kambodscha nachholen müssen.

Sonntag, 12. Februar 2012

(12.-14.2.12) Tage 59-61 - Hue, Zentral Vietnam

Mit dem Nachtzug sollten wir die Distanz Ha Noi-Hue zurücklegen - in 13 Stunden.

Kurz nach Betreten des Zuges war klar, dass wir Abenteuer gebucht hatten. Unsere gute Dame vom Hotel die uns den Zug gebucht hatte, verkaufte uns das Ticket mit den Worten: Schnellzug, sehr komfortabel im Vergleich zu den anderen! Ich würde den Zug beschreiben mit den Worten: Komfort wie in den 70ern und aus dem Museum entlaufen :-) unser 2x2m Abteil, teilten wir mit einem älteren Ehepaar aus Deutschland. Es hätte schlimmer kommen können.
Wobei ich nachts geträumt habe dass sie uns betäuben und ausrauben, frei nach dem Motto "es machen immer die, von den man es am wenigsten erwartet". Das Schlimme an so einem Traum ist, das wenn man aufwacht denjenigen mit anderen Augen sieht. So habe ich jede seiner Bewegungen im Halbschlaf wahrgenommen und geprüft ob es der Beginn eines Übergriffes sein könnte. Das alles waren natürlich nur Hirngespinste (ich sollte meinen Medienkonsum überdenken, vor allem die Bücher während der Reise) und es war nur ein Ehepaar, was wie wir von nach A nach B wollte.

Die ersten 1 1/2 Stunden tauschten wir Reiseerfahrungen aus ehe wir mal wieder auf die Dienste des iPad zurückgriffen. Ich habe mir auch hierzu Gedanken gemacht und habe mir überlegt, mich mit einem selbst gedrehten Werbespot bei Apple zu bewerben, in dem wir das iPad zeigen wie es uns solche Momente versüßt. Als Szenen wären da im Angebot: Board-Entertainment-Ersatz bei LH-Flügen, ein Tag auf nem Flughafen und eine Nacht im Zug. Und ich denke das war nicht das letzte mal während unserer Reise.
Jetzt wo ich die Zeilen schreibe, wird mir klar dass wir zwei Kameramänner und einen Video-Cutter auf der Reise kennengelernt haben. Wenn das kein Zeichen ist!

Dann ging es ans Schlafen. Hier sollten zum ersten Mal in diesem Urlaub unsere Seidenschlafsäcke zum Einsatz kommen, da Bettlacken und Bettwäsche wenig vertrauenserweckend aussahen.
Wir hatten extra wenig getrunken, so dass wir die Toiletten so wenig wie möglich aufsuchen mussten. Das war eine gute Strategie, allerdings hatten wir die Rechnung ohne das Gerüttel vom Zug gemacht, das sich ebenfalls negativ auf die Blase auswirkt :-(
Geschlafen haben wir dann trotz schlechter Träume eigentlich recht lange und wieder Erwartens gut.

Als Nachtrag: Die Nicht-Komfort Plätze im Zug wären dann 6 Personen im Abteil, sprich in den 2x2m, gewesen. Das wenn wir es nicht selbst gesehen hätten, unvorstellbar gewesen wäre, hatten wir so schon kaum Platz für uns und unser Gepäck.

In Hue angekommen, gönnten wir uns nach dem Check-In erst mal eine Dusche, ehe wir mit Frühstück und einem "Orts-Übersichts-Spaziergang" weiter machten. Wenn wir ehrlich sind, hatten wir einen schönen Durchhänger und schleppten uns durch den Tag und von Café zu Café. Muss auch mal sein.
In einem dieser Café's wurden wir plötzlich mit dem unverwechselbaren Wiener-Dialekt von Christian angesprochen. Mit Christian haben wir die Zeit während der Halong Bay Tour verbracht und uns gut verstanden. Ihm sagten wir vor nicht ganz 24 Stunden "Servus" und haben ja schon fest damit gerechnet, dass wir uns sowieso wieder treffen, hatten wir doch einfach schon zu viele kuriose Wiedersehen auf der Reise erlebt. Und nun stand er bei uns am Tisch. Natürlich waren wir nicht verabredet und haben uns bei den hunderten von Café's in Hue genau das ausgesucht, wo er sein Gepäck zwischengelagert hat. So ist das eben, wenn das Schicksal einen Plan hat.

Am Abend wurde die Schönheit der Stadt erst wirklich sichtbar. So wurden die vielen kleinen Bars und Restaurants alle toll ins Licht gesetzt und es kam einem alles sehr warm und gemütlich vor. Das alles hat Christian verpasst, da er schon wieder im Bus nach Hoi An saß. Ebenfalls unsere nächste Station...

Am nächsten Tag ging es in die Kaiserstadt und Verbotene Stadt. Ein weiteres Weltkulturerbe auf unserer Reise. Hier endete 1945 die Regentschaft der Nguyen-Dynastie, als der letzter Kaiser Bao Dai seine Insignien an Ho Chi Minh übergab. Früher war dieser Bereich nur dem Kaiser und seinem Gefolge zugänglich. Der Name stammt aus der chinesischen Astrologie, wo es im Himmel einen "purpurnen Bereich" gibt, an dem der Polarstern steht - eine Metapher für die Stellung des Kaiser als unverrückbarer Herrscher des Himmels auf Erden. Das waren noch Zeiten damals :-)

Das aufregende war in diesem Fall nicht die tolle Anlage, sondern der Weg dorthin. So hatten wir heute morgen beim Frühstück die verrückte Idee, einen Scooter zu mieten und damit unsere Tagestour zu machen. Also rauf aufs Zweirad und rein ins Getümmel. Links, rechts überholen und überholt werden und aufpassen auf alles was quer meint die vollen Strassen überqueren zu wollen. Mein Motto: leben und leben lassen. Es war ein Akt der Konzentration aber ist ohne Verletzte oder Verletzungen ausgegangen.

Nach unserem zweistündigen Rundgang durch die Kaiserstadt, entschieden wir uns das 6 km entfernte Grab von Tu Duc uns anzuschauen. Er verfasste während seiner Amtszeit (1847-1880) rund 4.000 Gedichte, während die Franzosen ins Land einfielen und die Regentschaft in den 80ern beendeten. Komischer Typ, hätte er mal lieber den Franzosen die Butter von Baguette genommen, statt zu schreiben. Dafür hat er sich eine schön angelegte Grabstätte errichtet und es sich mit seinen über 100 (!) Konkubinen (http://de.wikipedia.org/wiki/Konkubinat) gemütlich gemacht.

Mittwoch, 8. Februar 2012

(8.-11.2.12) Tage 55-58 - Good morning Vietnam, welcome in Hanoi

Früh morgens in Ha Noi angekommen, ging es mit dem öffentlichen Bus in die Stadt. Auf dem Fußweg ins Hotel wärmten wir uns mit Kaffee & Tee erst mal auf. Die ca 18-20 Grad waren dann doch erst mal ein Temperaturschock, nach den 36 Grad vom Vortag in Bangkok.
Im Hotel ging es nach einem Zimmertausch erst mal ins Bett, hatten wir Schlaf nachzuholen, waren 4 Stunden letzte Nacht doch etwas wenig.
Nachmittags liessen wir uns dann durch die Altstadt treiben und leider wurde es entgegen unseren Erwartungen nicht viel wärmer :-(
Der Altstadt-Bereich besteht aus den typisch schmalen Häusern. Die meisten kaum mehr als zwei Meter breit, manche sogar viel weniger, dafür sehr tief und 4-5 Etagen hoch.
Die Strassen sind sehr quirlig und man hat das Gefühl, das 80% aller weltweit verkauften Motorräder sich hier auf den Strassen befinden. Tatsächlich gibt es in der 6,5 Millionen Stadt über 4 Millionen gemeldete Motorräder! Das allein macht das Viertel schon sehenswert.

Es gibt ja immer diese Liste, 1.000 Dinge die man im Leben gemacht haben muss, hier ein Auszug meiner:

- ...
- in Ha Noi eine Strasse in der Altstadt überqueren
- ...

Passend dazu nun der Auszug aus dem Lonely Planet Reiseführer, wie man es überlebt eine Strasse zu überqueren:
"Fußgänger, die nicht wie Insekten auf der Windschutzscheibe enden wollen, sollten in Ha Noi einige Regeln beachten. Ausländer machen oft den Fehler, Strassen im Laufschritt zu überqueren. Das funktioniert leider nicht immer und kann ein böses Ende nehmen. Einheimische bewegen sich normalerweise extrem langsam voran und geben den Fahrern so genügend Zeit, um sich zu entscheiden, ob sie links oder rechts vorbeibrettern. Sie halten zwar nicht an und drosseln auch nicht ihr Tempo, versuchen aber wenigstens, einen nicht umzumangeln. Ruckartige Bewegungen sind unbedingt zu vermeiden. Also, viel Glück!"
Wir haben dies intuitiv sogar direkt so gemacht und sind daher ohne umgemangeld zu werden durch den Tag gekommen. Also können wir das auf unserer Liste abhaken.

Beim Abendessen trafen wir einen Mann aus Wuppertal wieder, der schon mit uns im Bus vom Flughafen gewesen ist. Er lud uns kurzerhand auf ein Bier ein und wir tauschten uns über unsere und vor allem seine Reisen aus, hatte er schon allerhand erlebt und gesehen.

Am nächsten Morgen stellten wir bei einer Nudelsuppe fest, dass zu den für uns kühlen Temperaturen auch noch der für hier typische Sprühregen dazu kommen ist :-(
Da waren sie wieder unsere 3 Probleme: 1) San hatte keine geschlossene Schuhe mehr, da ihre geschlossenen geschimmelt haben 2) wir hatten für solche Temperaturen eindeutig nicht die richtigen Klamotten dabei 3) das Regencape was ich letztes Jahr in Hongkong kaufen wollte hängt noch im Laden. Nach dem wir Punkt eins nicht ändern konnten, da Sandras Füsse eindeutig zu gross sind für hier, suchten wir uns ein nettes Kaffee und verschanzten uns mit Kaffee, Tee und Brownies. Nach Stunden in dem Café lernten wir Ole und Vivi aus Dänemark kennen. Wir tauschten Reiseberichte aus und Restauranttipps für Ha Noi.
Nachmittags, nach dem es aufgehört hatte zu regnen, setzten wir unseren kleinen Rundgang fort. Abends sollten wir die zwei Dänen im Restaurant wieder treffen, die sich sichtlich freuten.

Nach dem Frühstück ging es auf zur Halong Bay-Tour die wir gebucht hatten. Die fast 4 Stunden in dem Minibus sollten zur Probe für unser Sitzfleisch werden. San dürfte erstmal auf einem Notsitz Platz nehmen. Schon nach wenigen Minuten war klar, dass das keine Lösung für die gesamte Fahrt sein konnte. Leider war der Israeli hinter uns wenig kooperativ, so dass ich am anderen Ende des Busses einen neuen Platz gefunden habe und Sandra auf meinen rutschte.

In Halong City (wo unser Boot lag) angekommen, trauten wir unseren Augen kaum: Neben dem dass Nebel und Sprühregen die kalten 15 Grad nicht angenehmer machten, waren dort soviel Boote wie weit das Auge reichte bzw. die Sicht es zugelassen hat. Uns war zwar spätestens beim Buchen der Tour klar dass es mehr als einen Anbieter gab, aber mit so vielen hatten wir dann doch nicht gerechnet.
Letztendlich haben wir eine gute Wahl mit unserem Anbieter getroffen, denn so machte das Boot einen sehr guten Eindruck und wir waren insgesamt nur 11 Mann an Board.

Zum Lunch ging es raus zur vorgelagerten Felsengruppe, die man von so vielen Postkarten kennt.
Auf Grund des Sprühregens und des Nebels konnte man leider von dem Postkarten-Panorama nur wenig erkennen. Das änderte sich leider auch nicht nach der Besichtigung der grössten Tropfsteinhöhle Vietnams :-(

Die anschliessende Kajak-Tour war bei 15 Grad (gefühlt -10) und leichten Regen nur etwas für Verrückte. Somit habe ich das natürlich gemacht :-) Ziel war eine Höhle mit dahinter liegenden See. Ich hatte Glück und auf der anderen Seite der Höhle konnte ich noch etwa ein Dutzend frei lebender Affen sehen.
Zurück on board, gab es erst mal eine heisse Dusche, bevor San nach dem Abendessen ihr Glück beim Squidfishing versuchte. Vergebens. Zwar hatte Sie fünfmal einen an der Angel, doch der wollte nicht zur Trophäe werden, sondern lieber weiter Schwimmen. Recht hat er :-)
Am nächsten Morgen präsentierte sich das Wetter von der trockenen, nicht aber warmen Seite, als wir ein Floating Village besuchten, ehe es wieder zurück Richtung Hafen ging. Auf dem Weg zum Village und später zum Hafen, bekamen wir endlich das Panorama zu sehen - der eigentliche Grund unseres Ausflugs. Es war herrlich.

Während unseres Aufenthalts im Khao Sok National Park hatte uns Toto, unser Guide, schon gesagt, dass viele sagen würden es sieht aus wie in der Halong Bay. Die Leute sollten recht haben. Aber unterschiedlich ist zum einen das Wetter: war im Khao Sok schön warm und im Khao Sok waren wir quasi allein mit der Natur. Hier sind um und herum immer mindestens 30 Boote mit mindestens 10-15 Leuten drauf. :-(

Nach Rückkehr in Ha Noi am Abend ging es zum Bahnhof, wollten wir noch den 13 Stunden Nachtzug nach Hue erreichen.



(5.-8.2.12) Tage 52-55 - Familien Treffen in Bangkok

Zurück in Bangkok, unserem Wohnzimmer!

Heute stand nach sehr frühem Aufstehen, erst noch der Flug von Bagan nach Yangon an, um am frühen Abend von dort weiter nach Bangkok zu fliegen.
Wir könnten an der Stelle eine weitere Episode des Erlebten auf einem Myanmarer Flughafen schreiben, wir wollen es allerdings dabei belassen.

Nach 8 Stunden in Yangon, die uns dank Filme auf dem iPad wenigstens etwas versüsst wurden, sind wir abends wieder in BKK angelandet.

Im Foyer des Citin-Hotels erwarteten uns schon meine Eltern, sichtlich erholter als wir nach so einem langen Reisetag. Nach einem Glas Wein und einem Austausch des Erlebten (meine Eltern hatten auch allerhand Geschichten parat, von ihrem Tag in Bangkok) ging es endlich ins Bett.

Einigermaßen ausgeschlafen, schauten wir nicht schlecht, als wir zwei abmarschfertig in unserer Zwischentür zur verabredeten Zeit standen und meine Eltern quasi gerade erst aufgestanden sind. "Ei Kind, wir sind doch im Urlaub und so wie ihr gestern ausgesehen habt, hätte ich mit euch nicht gerechnet". Schönen dank auch für die Blumen und für unser pünktliches Aufstehen. Aber es sind ja die eigenen Eltern und man hat sie trotzdem lieb :-)
Nach unserem Starbucks Frühstück ging es dann zu dritt, San klinkte sich aus der Sightseeing-Tour aus da sie die Tour nicht noch einmal machen wollte, mit dem Boot über die schmalen Klongs Richtung "Golden Mount". Der goldenen Pagode, die auf einem kleinen Berg mitten in der Stadt errichtet wurde. Nachdem wir die Aussicht über die Stadt genossen hatten, ging es in die umliegenden Wat's (Tempelanlagen). Hier hatten wir das Glück einer Zeremonie beizuwohnen, wo einem werdendem Mönch gerade die Haare abrasiert wurden. Da das für die Familie des Schülers eine große Ehre ist, waren alle vollzählig anwesend. Zum vorläufigen Tagesabschluss sollte es auf ein kühles Blondes und ein Café auf die Khao Son Road gehen, jene beliebte Backpacker Strasse die schon seit Anfang der 80er sehr belebt ist und daran hat sich nichts geändert. So schauten wir uns das Treiben etwas an.

Um fünf sollten wir schon zum River Cruise Dinner abgeholt werden, welches meine Mom sich so gewünscht und organisiert hat. Mit dem Boot ging es zwei Stunden flussauf- und abwärts, während wir uns den Sonnenuntergang und die toll beleuchteten Tempelanlagen vom Wasser aus ansahen.
Wir hatten eindeutig den Tisch mit der besten Aussicht und während wir drei uns noch fragten wie meine Mutter das hinbekommen hatte, gingen auf dem Schiffe alle Lichter aus und die Crew kam mit einem Kuchen mit Kerzen drauf an unseren Tisch und sangen "Happy Birthday". Das war also der Trick, sie hat um eine besseren Tisch zu erhalten ihren Geburtstag zwei Tage noch vorne verschoben. Cleverer Fuchs :-)

Der zweite Tag sollte dann für den Royal Palace und den Wat Pho genutzt werden, was wir bei heißen Temperaturen auch mit voller Elan in Angriff genommen haben, bis wir kurz nach Fahrtantritt mit demTaxi im Stau standen und unsere Taktik -früh im Royal Palace zu sein- futsch war.

So ging es in der prallen Mittagshitze durch die königliche Anlage und die Kappe meines Vaters sollte am Ende des Tages Salzränder vom Schweiß aufweisen.
Wie sollte es auch anders sein, in dem mit Menschen vollen grossen Palast lief uns mein Onkel und Jutta über den Weg. Die zwei sind mit der AIDA in Süd-Ost-Asien unterwegs und machten einen Tagesausflug nach Bangkok rein und standen nun vor uns!
Nach euphorischer Begrüßung stellten wir uns erst mal zum Familienfoto auf. Wir sollten die beiden später im Wat Pho noch ein weiteres mal treffen, bis sich unsere Weg trennten.

Ein schöner Tag in Bangkok ging zu Ende, mit einer Fussmassage, die hatten wir uns verdient und einer neuen Frisur. San war so begeistert von meiner dass sie ihre gleich im Anschluss überarbeiten ließ, war sie doch immer noch nicht glücklich. Mit zehn Euro weniger und zwei neuen Frisuren verliessen wir den Laden und holten uns auf der Strasse noch etwas zu Essen. Die Köchin konnte sich noch genau an unsere Bestellung von vor zwei Tagen erinnern :-)

Nach dem Packen gab es noch ein Drink im Zimmer, ehe wir ins Bett gingen um wenigstens drei Stunden Schlaf zu bekommen.

Zu schnell verging die Zeit mit meinen Eltern, für uns heißt es ab morgen Welcome in Vietnam und meine Eltern starten ihre erste Thailand-Rundreise.

PS.: weitere Bilder von Thailand sind Online.

Sonntag, 5. Februar 2012

(1.-5.2.12) Tage 48-52 - Bagan, die Tempel-und Pagodenstadt

Bevor wir unsere dritte und letzte Station von Myanmar erreichen sollten, stand als erstes Abenteuer für den Tag mal wieder "Fliegen" auf dem Programm.

Das Taxi und Boot zum Flughafen 45 Dollar, der Flug 80 Dollar, der Gesichtsausdruck der Bagan Air-Angestellten unbezahlbar, als wir ihr sagten, wo wir hinwollten!
Ihr fiel alles aus dem Gesicht, als wir ihr sagten dass wir nicht nach Yangon (stand auf dem Schild hinter ihr), sondern Bagan wollten. Die Flug Nr. passte, aber das Ziel nicht, wie auch immer das sein kann. Sofort rief sie einen Kollegen und beide blätterten in einem Schnellhefter mit Klarsichthüllen herum, wo wohl alle Flug-Verbindungen drauf standen. Schnell war klar dass wir erst mal nur nach Mandalay kommen würden, um dort umzusteigen Richtung eigentliches Ziel.
Wenn man darauf eingestellt ist und am Zielort keine Verabredung mit irgendwelchen Taxis hat, sieht man das schon gleich viel entspannter.
Nicht klar war dagegen, welche Aufkleber wir nun bekommen sollten. Erst den einen, dann nen anderen, dann doch wieder den ersten und zum Schluss hatten wir beide. Den Security Check hat San übersprungen, weil keiner kam. Der Flieger hatte Verspätung so dass wir dann doch etwas gespannt waren, ob wir den Anschlussflug nach weniger als 20 Minuten nach Landung kriegen würden.
In Mandalay angekommen, genossen wir VIP-Status: Im Flieger kamen kurz nach der Landung - noch auf der Landebahn - die Stewardessen auf uns zu und signalisierten uns, dass wir als Erste die Maschine verlassen müssen. Gesagt, getan. So wurden wir zum Ausgang der ATR-72 eskortiert um direkt nach Öffnen der Türen die Treppe hinunter zu nehmen, wo ein Mann uns in Empfang nahm und signalisierte wir müssen schnell in den Bus und vorne beim Fahrer Platz nehmen. Dafür warteten wir dann vergebens dass der Bus los fuhr, stattdessen bis der Letzte aus der Maschine ganz gemütlich die Treppe herunter kam und in den Bus einstieg!? So kommt man auch mit anderen Reisenden ins Gespräch, die sich nämlich wunderten, warum wir erst so abgeführt wurden und jetzt nicht schon im nächsten Flieger sitzen.
Im Terminal das gleiche Spiel: Vorbei an "gut und böse", standen wir da im Wartebereich für die Gates (es gibt nur eins für alle Flüge), um festzustellen dass die Flugzeit auf unserem Ticket, die uns die Dame in Heho erst gezeigt und dann gestempelt hat, nicht stimmte sondern der Flieger nun eine Stunde später fliegen sollte. Auch da blieben wir entspannt, formulierten aber schon mal eine Mail an unsere Reiseagentur.

Endlich in Bagan angekommen, trauten wir unseren Ohren kaum. 10 Dollar für max 15 min Fahrt zum Hotel. Die drei anwesenden Taxifahrer waren sich einig, dass sie einen Durchschnitts-Wochenlohn (der Wert ist eine Annahme und nicht recherchiert) pro Fahrt verdient haben. Das war es wieder dieses Gefühl der Abgezocktheit, wie man es hier leider sehr häufig hat!

Es war schon spät, also auf zum Hotel. Dort angekommen trauten wir den Augen kaum. Zwei Matratzen auf dem Boden und ein Ekelbad warteten für offiziell 29 US-Dollar auf uns. Ein anderes Zimmer gab es nicht und zum Hotelwechsel war es dank Reiseagentur und Bagan Air jetzt zu spät.

Nach einer kurzen Nacht, dank des betenden Mönchs nebenan, der den gesamten Ort drüber informieren wollte dass und was er betet, wurden wir um 5:35 Uhr von einem Truppenwagen der Engländer aus dem Zweiten Weltkrieg abgeholt. Das hatte Stil. Ziel des Busses war unsere Abflugsbasis für den "Ballon over Bagan" Flug, in dem wir den Sonnenaufgang über den tausenden von Tempeln, Pagoden und Stupas erleben sollten. Dass ich es überhaupt erleben durfte, verdanke ich zwei Immodium akut kurz vor Abflug, hatte ich die Magenbeschwerden nicht wie San am Inle Lake gelassen.

Der Rundflug dauerte ca. 40 Minuten und war traumhaft schön und ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt. All die Tempelanlagen und Pagoden, die im Morgendunst nach oben ragen um die ersten Lichtstrahlen des Tages einzufangen. Es war atemberaubend!
Nach der unsanften aber sicheren Landung auf einem Feld (die härteste wohl seit langem), erwartete uns ein Sekt-Empfang. San meinte das hatte schon etwas von Afrika-Safari, wo dann irgendwo in der Wüste ein 'Tischlein-deck-dich' stattfindet und man genüsslich zusammen kommt um den Tag Revue passieren zu lassen. Ich fand es hat das Gesamtbild abgerundet. Erst dieser alte (insgesamt 6 Stück), aber gut erhaltene Bus, der einen vom Hotel abholt, der Flug und zu guter Letzt der Sektempfang im Licht der aufgehenden Sonne auf einem Feld: WOW!

Zurück im Hotel frühstückten wir schnell und schnappten uns dann zwei Räder um ein neues Hotel zu suchen. Schnell wurden wir fündig und fanden so ein wirklich schnuckeliges Hotel mit viel besserem Zimmer, ohne Ekelfaktor bei gleichem Preis. So packten wir die Sachen und zogen um :-)

Den Rest des Tages verbrachten wir ebenfalls auf unseren Fahrräder und erkundeten auf eigene Faust einige der umliegenden Tempel und Pagoden, die wir am Morgen noch aus der Luft bewundert haben.
Leider hatte ich meine Packung Kekse vergessen, so dass ich San, als sie zwischendurch Hunger bekommen hatte, kaum zum Weiterfahren bringen konnte, so dass die Stimmung zu kippen drohte, wenn wir nicht bald etwas Essbares finden würden. Ich stellte mal wieder fest, dass der Snickers-Slogan: "Du bist nicht du, wenn du Hunger hast!" auf meine kleine Sandra maßgeschneidert ist ;-) Ein Snickers gab es hier nicht, aber dafür etwas anderes essbares, ehe wir weiter durchs Land fuhren. Auf meinem Einkaufszettel stehen Kekse jetzt ganz oben ;-)

Nach dem Sonnenuntergang ging es müde vom lagen Tag und völlig zugestaubt, nach der erlösenden Dusche und etwas zu Essen zeitig ins Bett.

Nach der sportlichen Betätigung gestern, sollten wir uns den nächsten Tag Pferdestärken gönnen. Genau genommen eine! Wir griffen vor unserem Hotel eine Kutsche auf und starteten in den Tag. Ziel war es neben einer Vielzahl weiterer Tempel und Pagoden in die Stadt Nyaung-U zu kommen, um uns dort erst die goldene Pagode anzuschauen, ehe wir Mittagessen (hatte noch keine Zeit gehabt Kekse zu kaufen) und das anschliessende Kaffeetrinken in dem gemütlichen Black Bamboo Café verbinden sollten.

Auf dem Rückweg beglückten wir Strassenhändler mit ein paar Dollar, ehe wir nach ein paar weiteren Tempeln am letzten Stopp angekommen waren. Der Sonnenuntergang von der Spitze eines Temples. Leider konnte ich das Lichtspektakel nicht geniessen, lies die Wirkung der Imodium Akut nach und fesselte mich auch nach Ankunft im Hotel für den Rest des Tages an die Toilette :-(

PS: Neue Bilder (inle lake und Bagan) sind online.


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