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Mittwoch, 30. September 2015

30.09.2015 - Wir gehen dann mal Tiere jagen...

...aber nur mit der Kamera!

Jambo,


Es geht wieder los: heute Abend geht es los und wir sind seit tagen bereit zum Boarding. 

Dass Packen hat soviel Zeit in Anspruch genommen wie noch nie! Die Packliste vom Touranbieter war sehr lang und die Größe des Gepäcks dafür sehr klein. 
Allein die Fotoausrüstung (im Bild ein Teil davon) nimmt allein davon schon sehr viel in Anspruch. Soviel Equipment hatte ich noch nie auf einer Reise dabei! Als Vorlage hat mir der Blogeintrag vom Freistilchaot (http://freistilchaot.de/fotosafari-brauche-ich-wie-bereite-ich-mich-vor) gedient, der schon einige Safari Erfahrung hat.

Dieses Mal geht es auf einen Kontinent, auf dem wir bisher nur im Norden unsere Füße gesetzt haben: nach Afrika.
Wir freuen uns riesig auf eine Woche Overlandtruck- und Camping-Safari in Tansania im Serengeti-Nationalpark, auf Strand, Tauchen und Erholung in Sansibar und am Ende auf aufregende Tage im kontrastreichen Dubai.

Da wir nicht wissen, wann wir Internet haben (wahrscheinlich erst richtig auf Sansibar), kann es mit den ersten Beiträgen allerdings etwas dauern.

Viel Spaß beim lesen und bis bald
SaMaPa

Freitag, 4. September 2015

29.08-01.09.2015 - Marrakesch

Nach unserem Lissabon-Besuch an Ostern (mit Ryanair) wollten wir gerne noch einen zweiten Städtetrip dieses Jahr machen. Mit Marrakesch war schnell ein Ziel gefunden, da es schon länger auf unserer "Noch-zu-besuchen-Liste" stand. Hat man doch schon so viel von von der marokkanischen Stadt, die Manche mit einem Traum aus 1.000 und einer Nacht beschreiben, gehört. Davon wollten wir uns überzeugen.
Unser Respekt vor dem muslimischen Land stellte uns schon vor der Abreise vor eine Herausforderung. Was zieht man am besten 4 Tage lang bei ca. 39 Grad an langen Klamotten an, was dann auch noch in einen Handgepäcks-Trolley passt?! Ich kann nur sagen es ist möglich, also sowohl als auch :-)
Leider mussten wir wieder mit Ryanair die Reise machen, da alle anderen Flüge gut das dreifache gekostet hätten. Nach einem Ryanair Flug geht es mir mittlerweile immer wie nach einer durchzechten Nacht. Man sagt sich jedes Mal: "Nie wieder!" und tut es dann doch ... 

Es kann losgehen

Wieder am Flughafen Hahn angekommen, parkten wir noch schnell hinten im Wald links, zwischen Fuchs und Hasen :-) und unser verlängertes Wochenden konnte starten!

Der Hinflug war von im Gang herumtobenden, auf den Sitzen herumspringenden, kreischenden  Kindern geprägt und der Lärmpegel nur Dank der guten Lärmisolierung unserer In-ear Kopfhörer  ertragbar gewesen.  

In Marrakesch ging es die kurze Strecke vom Flughafen zur Medina (Altstadt) per Taxi und die
letzten gut 200m Meter zu Fuß durch die verwinkelten kleinen Gassen, vorbei an wundervollen alten Türen (siehe Foto Link), zu unserem Riad, welches uns Sandra mit viel Liebe herausgesucht hat. Ein freundlicher Empfang sieht vielleicht etwas anders aus, allerdings scheinen wir den Manager auf dem falschen Fuß erwischt zu haben, denn in den folgenden Tagen war er ein toller Gastgeber. Das Riad Viva ist ein Riad (ein Haus bei dem sich die Zimmer um einen offenen Innenhof anordnen) mit gerade mal 7 Zimmern und einer traumhaft schönen Dachterrasee inkl. Pool, den wir jeden Tag auch einmal zur Abkühlung nutzten. 

Bei bester Live Musik und anschließendem früh morgendlichen DJ-Set bis 8 Uhr vom 5-Sterne Nachbarhotel kamen wir die erste Nacht leider nicht zum Schlafen und konnten direkt ohne Schlaf zum Frühstück gehen. Im Nachbarhotel hatte die Königsfamilie oder ein Reicher (die meinen gehen da auseinander) zur Geburtstagsparty geladen. Unsere Aussenwand des Zimmers sollte die Begrenzung zur Tanzfläche bzw. Band sein, also waren wir wirklich Live dabei! Dank toller Dachterrasee konnten wir dem Treiben der Reichen und Schönen zuschauen. Schlafen war ja eh nicht möglich und das war besser als jeder Sex in the City-Film!

Die Souks

Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Dachterrasee, mit viel Kaffee, sollte es auf eine erste Erkundungstour gehen. Doch zunächst machten wir einen Abstecher in ein Hammam. Sandra hatte hier vorab eine Session gebucht und so würden wir ordentlich von oben bis unten abgeschrubbt.
Danach ging es weiter durch die Souks, mit ihren vielen kleinen verwinkelten Gassen. Das große Areal ist sehr verwinkelt und man kann sehr schnell die Orientierung verlieren und verloren gehen. Die Souks sind wie eine Stadt in der Stadt und in Viertel unterteilt in dem sich das Handwerk und deren Endprodukte auf kürzesten Weg bewundern lassen. 
Da das Gerberviertel sich ebenfalls in direkter Nähe befindet, lässt sich so die komplette Verarbeitungskette von Leder, z.B. zu einer Handtasche anschauen. Als Transportmittel der Materialien dient hier immer noch meistens ein Karren, der von einem Esel gezogen wird oder Mopeds die skrupellos durch die kleinen belebten Straßen preschen und man immer aufpassen muss, nicht an- oder umgefahren zu werden, da Bremsen ein nicht ausgeführte Tätigkeit ist :-) 

Bemerkenswert und nervig zu gleich sind die Verkäufer in den Souks. Denn neben dem, dass sie auf französisch (Amtssprache) einem die Ware schmackhaft machen wollten, konnten sie das auch sehr gut in mindestens noch 2-3 weiteren Sprachen. Leider, denn dadurch konnte man nicht einfach mal durchschmökern ohne gleich in einen Laden gezerrt, und in ein Verkaufsgespräch verwickelt zu werden.

Im Gerberviertel die knochenharte Arbeit zur Verarbeitung von Leder bzw. Herstellung von Leder zu sehen, war sehr interessant und für viele von uns wäre der Gestank und die Bedingungen unzumutbar! Das führte dazu, dass nach dem Besuch bei Kaufverhandlungen von Lederprodukten dass mit berücksichtigt wurde :-)





Jardin Majorelle, Ben-Youssef, Maison de la Photographie und Djemaa el Fna

Den viel gelobten Garten vom Designer Yves Saint Laurent (Jardin Majorelle) fanden wir nicht so spannend und für das gebotene auch etwas überteuert. Ein Besuch in der ehemaligen Gebetsschule Medrasa Ben-Youssef war dagegen atemberaubend. Was hier vor Jahrhunderten filigran ins Holz geschnitzt und aus Fliesenornamenten zusammengesetzt wurde, macht einen fast sprachlos.
Durch meine leichte Affinität zur Fotografie :-) dürfte ein Besuch in der Fotoausstellung nicht fehlen. Ausgestellt wurden Portraits von Berbern zwischen 1870 und 1950, was neben dem dokumentierten sehr schön zu sehen war, das die Medina (Altstadt) sich in den mehr als 100 Jahren fast nicht verändert hat, was auch den Charme der Stadt ausmacht.

Abends wollten wir uns dann das Treiben auf dem Marktplatz (Djemaa el Fna), dem Herzstück der Medina, anschauen. Hier ist jeden Tag Jahrmarkt bzw. Straßenfest! Es gibt nichts, was es nicht gibt: von exotischem Essen bis Strassenkünstler (Schlangenbeschwörer, Tänzer, Hennamaler, ...) bis hin zu fliegenden Händlern und gefühlt war die ganze Stadt auf den Beinen und auf dem Marktplatz versammelt. Das Schauspiel wiederholt sich jeden Tag! Wahnsinn.

Das andere Marrakesch

Am Abreisetag wollten wir uns die Paläste El Badi und El Bahia anschauen. Da erstgenannter wegen Filmdreharbeiten gesperrt war, hatten wir nach dem Besuch im Bahia Zeit uns in das neue Marrakesch zu bewegen. Mit dem Taxi ging es auf die andere Seite der Stadtmauern, wo uns eine moderne Stadt mit Shopping-Malls aller bekannter Hersteller und ein Starbucks erwartete. Krass auch zu sehen, dass die Menschen hier sich anders kleideten und scheinbar nur wenige Meter von der Altstadt entfernt ein anderes Leben zu führen scheinen.

Fazit
Ein tolle Zeit in einer faszinierenden Stadt. Scheinbar gehen die Vorstellungen von 1.000 und einer Nacht etwas auseinander, denn für uns kam das Gefühl leider nicht auf, was aber auch nicht weiter schlimm ist.
Die Menschen begegneten uns sehr offen und freundlich, man sollte allerdings das arabische schon mögen. Etwas nervig waren leider die meisten Verkäufer in den Souks, da wir auf das permanente Angequatschte nicht stehen und eine einfaches NEIN leider nicht ausreichend ist. Alles in allem aber sehr empfehlenswert, wenn man mal nach nur 3,5 Stunden Flugzeit (von FFM) in eine andere Welt abtauchen möchte. Von Vorteil ist es wenn man französisch spricht. 

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