Abschied nehmen von Palawan und Dave und seinem Team stand heute auf dem Programm. Dave bedankte sich noch mal sehr herzlich dass wir seine Gäste waren und ließ uns zum Pier nach El Nido auf Kosten des Hauses fahren.
Am Pier warteten schon die Gesichter, die wir gestern beim Vorgespräch kennen gelernt hatten. Eine Australierin die derzeit in den Philippinen lebt, vier Franzosen die über den Globus verteilt leben und zwei Schweden. Wer noch fehlte waren zwei weitere Australier wegen denen wir erst eine Stunde später aufbrechen sollten, da sie gestern ihren Flug verpasst haben und die Maschine heute morgen erst mit unserer geplanten Abfahrtzeit in El Nido angekommen ist. Irgendwann kamen sie dann doch noch und es konnte losgehen.
Tag 1
Nach einer mehr als ordentlichen Prüfung der Küstenwache inkl. Video-Dokumentation, ging es los zu unserem ersten Tauchspot. Ein Tunnel-Dive. Mein erster und es war der Hammer. Rein in das Loch in der großen Felswand und nach ein paar Metern null Sicht, weil meine Taschenlampe ausgefallen ist. Gott sei Dank, ließ sie sich durch mehrfaches Rütteln wieder zum Leben erwecken und es konnte weitergehen.
Die ersten Stunden Fahrt hatten wir mit starken Wellen zu kämpfen, was im Laufe derzeit deutlich angenehmer wurde und wir somit herumlaufen konnten und Kontakt mit den anderen Mitfahrern aufnehmen konnten.
Es war sehr einfach mit den anderen ins Gespräch zu kommen, haben wir das Glück sympathische Mitfahrer dabei zu haben. Jeder hat seine eigene, meist sehr interessante Lebensgeschichte und war genau wie wir schon ein paar mal in Süd-Ost-Asien oder der ganzen Welt unterwegs, was den Fundus an Geschichten noch erweiterte.
Tag 2
Nach einer wenig erholsamen Nacht im einfachen Guesthouse im kleinen Fischerort San Miguel mit Gemeinschaftsdusche in Miniaturform von gerade mal 1 qm inklusive Toilette, ging es nach einem sehr leckerem Frühstück auf dem Boot inkl. Bacon und Eier auf zum zweiten Tauchtag. Wieder von der Küstenwache gefilmt, geprüft und für in Ordnung befunden, dürften wir ablegen.
Bei ruhiger See und bestem Wetter erreichten wir nach knapp zwei Stunden unsere erst Dive-Site für den Tag und sie war sensationell. Neben sehr vielen farbenfrohen und abwechselungsreichen Korallen warteten auch viel bunte Fische auf uns. Jeder der aus dem Wasser kam, war ganz aufgeregt zu erzählen was er tolles gesehen hat. Sandra dürfte sich ein Bild beim Schnorcheln davon machen was wir aus nächster Nähe sehen dürften.
Die anderen zwei Tauchspots waren ok, kamen aber an den ersten leider nicht mehr heran.
Mit dem Sonnenuntergang sind wir dann im Hafen von Culion eingelaufen. Einmal quer durch den Ort war unser Hotel. Man merkte gleich dass hier nicht besonders viele Weiße die Insel betreten haben, wurden wir doch eher als "Sensation" wahrgenommen, aber wieder grüßten uns alle und die Kinder winkten uns zu. Leider haben wir schon alle Malsachen & Co verteilt, die hätten sich hier bestimmt auch sehr darüber gefreut!
Unser Hotel gleichte einer Luxusherberge im Vergleich zum Vortag, was bestimmt auch daran liegt das Ronny, der Tour Organisator uns die "Honeymoon Suite" zugelost hat. Da das Hotel an einer Art Klippe liegt, haben wir über Eck ein quasi Panoramafenster mit Blick auf das Meer und das wichtigste: fließendes, allerdings kaltes, salzfreies Wasser wie Sandra voller Freude festgestellt hat. Mussten wir gestern noch von Tropfen zu Tropfen hüpfen bzw. dann auf die philippinische Art duschen, Eimer voll laufen lassen und dann überschütten. Back to the roots.
Zum Abendessen präsentierte uns unsre Crew gegrillten Fisch und Squid, wer auch immer das vom Tauchgang mitgebracht hat ;-) Auf dem Weg zurück durch den Ort Richtung Hotel und Bett konnten wir noch etwas Einblick in das Wochenend-Programm der Einheimischen gewinnen. Großer Anklang fand der Bingo Abend in der "Ortsmitte", der Disco-Pub mit Karaoke, eigentlich typisch für die Philippinen, hatte nicht so großen Anklang gefunden.
Tag 3
Auf eine traumhafte Nacht in unserer "Hochzeits-Suite" mit frischer Meeresluft, folgte ein traumhafter Sonnenaufgang, den wir uns vom Bett aus anschauen konnten. Nach unserem Frühstück auf dem Boot ging es Richtung ersten Divespot, den wir nach nur 20 min und gut eine Stunde vor allen anderen Tauchbooten aus Coron erreichen sollten.
Es war mein erster Tauchgang mit Nitrox nach dem ich letzten Sommer den Nitrox-Schein in Deutschland gemacht habe. Nitrox ermöglicht einem Taucher unter anderem bei größeren Tiefen länger auf der maximalen Tiefe zu bleiben als mit normaler Luft.
Unsere Tiefe für den ersten Tauchgang, ein Kriegsschiff der Japaner und 1944 von den Amerikanern versenkt, sollte bei 35 m sein. Unser Wrack-Tauchgang führte uns auch in das Innere des Schiffes und so ging es in kleinen Gruppen in die dunklen Räume, die nur durch den kleinen Lichtkegel unserer Taschenlampen etwas erleuchtet wurden. Leider musste ich den Tauchgang etwas früher beenden, nachdem meine Luftanzeige fröhlich bei jedem Atemzug von voll auf leer tanzte, habe ich erst etwas Panik bekommen und dadurch zuviel Luft verbraucht auch wenn wir das Problem Unterwasser fixen konnten.
Dafür konnte ich mir ein Bild davon machen, wie Sandra die Geschicke an Deck leitete :-) Neben ihrer aktuellen Funktion als Frau Doktor Palmer, der Ärztin, der die Taucher vertrauen, pflegt sie den an Grippe erkrankten JC, bringt Freddy, einem Crew-Mitglied, etwas Deutsch bei, quetscht den Rest der Crew nach Wissenswertem aus, hilft beim Auf- und Wegräumen und kaufte in einem Kayak fahrend Fisch für die Crew bei vorbeifahrenden Fischerbooten ein. Shopping :-)
Tauchgang zwei und drei machten wir in einem traumhaften Spot für Wrack-Diving in einem ebenfalls 1944 versenkten Tanker der Japaner den man komplett von hinten nach vorne durchtauchen konnte. Die Ehre wurde allerdings nur mir und einer Französin zugeteilt, da wir laut Ronny die einzigen sind die nötigen Fähigkeiten (Tarierung Unterwasser) mitbringen um in den zum Teil sehr kleinen Räumen und Zwischenräumen nicht herum dotzen wie Falschgeld.
Es war eine Mischung aus Respekt, eine große Portion Vertrauen in Ronny den Instructor und Abenteuersinn der mich antrieb, mit als einziger in das Bootsinnere zu gehen. Dieser Mut hat sich ausgezahlt, war ich nach dem Tauchgang wirklich geflashed von dem, was wir gesehen bzw. erlebt haben.
Abendessen gab es diesmal an Land bei "Ann & Mike" wo wir anschließend noch zusammen gesessen haben und uns gegenseitig irgendwelche Sätze oder Wörter aus den jeweils anderen Sprachen beigebracht haben. Joanna hat da sehr viel Talent für, während wir schon wieder alles schwedische vergessen haben. Aber lustig war es alle mal.
Tag 4
Der letzte Tag stand an. Nach kurzer Fahrzeit sollten wir wieder mal als erster die erste Divesite erreichen. Ich muss schon sagen, dass ist wirklich ein großes Plus, wenn man als erster, vor allem morgens, an einem Tauchspot ist und nicht unzählige andere Taucher den Sand schon aufgewühlt haben.
Zwei schöne Tauchgänge wartete dort auf uns. Das Wrack eines japanischen Kriegs-Transporter inkl. Bagger, Zementsäcken usw. konnte von uns angeschaut werden. Alles noch sehr gut erhalten, obwohl das 1904 erbaute Schiff ebenfalls 1944 versenkt wurde.
Vor dem letzten Tauchgang stand "Bergsteigen" inkl. Tauchequipment an. Wir mussten von unserem Boot erst an Land, dann über Leitern und Treppen zum Barracuda Lake auf- bzw. absteigen. Das besondere des großen See's sind die unterschiedlichen Temperaturzonen von frischen 25 Grad an der Oberfläche, hinzu einer angenehmen Badewannen-Temperatur von 38 Grad nur wenige Meter darunter. Weiteres Highlight, da der Boden ähnlich Matsch ist, konnte man seinen Kopf darin versenken, was ein lustiges Bild ergab: Taucher steckt kopfüber im Boden. Der Tauchgang ging wirklich als Fun-Dive durch, machten wir auch sonst noch jede Menge Unsinn.
In Coron angekommen haben wir Stefan und Joel, die zwei sympathischen Schweden mit denen wir die letzten Tage viel Spaß hatten und echt lieb gewonnen haben, zum Duschen in unser Hotel eingeladen, da sie die Nacht auf dem Boot verbringen sollten, um am nächsten morgen Non-Stopp nach El Nido zurück zufahren.
Nach der Dusche trafen wir uns noch mal alle im Bistro Coron. Bei einer Pizza füllten wir unsere Logbücher aus, lachten viel, tauschten Adressen bzw. wie man das ja heute macht addeten uns bei Facebook :-) und spielten eine Runde Billiard bis nach und nach der Abschied anstand. Als Stefan nach ein paar Rum-Cola auf die Idee kam "was kaufen" zu gehen und uns mit seiner zwischenzeitlich erworben Rastamütze fragte ob wir auch "was" haben wollen, dachten wir alle er kommt bestimmt wenig später mit "Gras" oder so wieder. Als er die Tür rein kam und Haarshampoo und Conditioner für Joel ( er selbst hat mega kurze Haare) gekauft hatte, war kollektives Lachen angesagt, da dass wohl ein klassischer Fall von Fehl-Interpretation war.
Ab jetzt schlägt wieder jeder eine andere Himmelsrichtung ein, was sehr schade ist. Dank unserer tollen Truppe hätten wir bestimmt auch noch in den nächsten Tagen viel Spaß gehabt.
So versuchen wir zumindest die Schweden in Thailand noch mal zu treffen und evt. schaffen wir es auch noch auf ein Bier mit Felix aus Singapore.
PS.: Bilder von der Safari sind online.