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Sonntag, 25. März 2012

Reise-Interview San

1. Was waren deine Reise-Highlights?
Eindeutig die Reise an sich mit all seiner Befreiung von schlechten (Sorgen)-Gedanken und Reduzierung auf das Wesentliche; die Menschen die wir kennen gelernt haben, von denen einige sicher nun zu unserem Leben gehören. Eigentlich jeder einzelne Moment, egal wie er war, weil er die Reise zu dem gemacht hat, was sie geworden ist und woran ich mich ein Leben lang erinnern werde.

2. Was hat dir nicht gefallen?
Nichts, denn alles hat dazu gehört und selbst über den schlimmsten (Reise)-Tag kann man am nächsten Tag schon wieder lachen.

3. Was war ein emotionaler/ schöner/ beeindruckender Moment für dich?
Besonders der Ballonflug in Bagan war beeindruckend, vor den Erbauern der Tempel von Angkor knie ich nieder und vor den Menschen und ihrer Anmut und Herzlichkeit trotz nennen wir es mal materieller Armut in fast allen Ländern habe ich den höchsten Respekt!

Am schönsten sind aber immer die strahlenden Kinderaugen, wenn man etwas schenkt.

Sehr berührt und gerührt haben mich die drei armen und dreckigen Strassenmädchen in Dumaguete; die zwei Rosenmädchen in Phnom Penh die nicht eher nach Hause können bis die Blumen verkauft sind und das Mädchen in Siem Reap, die mir einen von den Armreifen schenkte, die sie eigentlich verkauft, weil ich ihr einen Luftballon schenkte.

4. Welche(n) Moment(e) würdest du gerne streichen?
Feuerwerks-Explosion in meiner Hand an Silvester mit kurzzeitiger Blindheit (Philippinen), Kakerlake mitten in der Nacht im Bett (Thailand), Hitzekollaps (Thailand) und Magenprobleme (besonders Myanmar).

5. Nenne deine drei Lieblingsorte!
Bagan, Siem Reap, Monarch Sands (gerade wegen der Leute) und darf ich bitte noch Chiang Mai dazu nehmen!? Bangkok zähle ich mal nicht auf, denn das ist mein zweites Wohnzimmer :-)

6. Welche Hotels haben dir am besten gefallen?
Mo rooms (Chiang Mai, Thailand), Coral Cay (Siquijor, Philippinen) und Number 9 (Phnom Penh, Kambodscha)

7. Was hast du von zuhause während der Zeit vermisst?
Auf alle Fälle KEIN Fleisch - man mag es nicht glauben. Sonst eigentlich nur mein bequemes Bett und am Ende den Kleiderschrank.

8. Was hättest du nicht einpacken brauchen?
Ein/zwei Teilchen, Taucherbrille und Schnorchel und besonders meinen Grübelkopf und gestresstes Herz hätte ich gerne direkt zuhause gelassen.

9. Was solltest du das nächste Mal mitnehmen?
Mittel gegen Sandflies-Allergie, mehr T-Shirts mit Arm, noch mehr Geschenke für die Kinder.

10. Kannst du dir vorstellen, eine solche Reise noch einmal zu machen?
Unbedingt. Sicher werde ich die Eindrücke und Erfahrungen mein Leben lang nicht vergessen und hoffentlich eine sehr lange Zeit davon zehren. Jeder sollte eine solch Reise einmal in seinem Leben machen!

Auch mit Marco/San nochmal?
Logi <3 data-blogger-escaped-br="" data-blogger-escaped-mit="" data-blogger-escaped-sonst="" data-blogger-escaped-wem="">


Reise-Interview Marco

1. Was waren deine Reise-Highlights?
- Ballon-Rundflug in Bagan
- Tauchen auf APO-Island
- Khao Sok Nationalpark
- Angkor Wat

2. Was hat dir nicht gefallen?
- Dauer Regen und Kälte in Nord-Vietnam
- lästige Moskitos in Ko Chang
- Russen on Tour

3. Was war ein emotionaler/schöner/beeindruckender Moment für dich?
- der Ballonflug über Bagan, weil es so schön aussah
- die Quadtour in Siem Reap, weil man sehen konnte wie einfach die Menschen dort leben und sich freuten einen "Weißen" zu sehen
- die Menschenschlange von Frauen mit ihren Kindern in Siem Reap, da es unvorstellbar ist welche Strapazen sie auf sich nehmen um ärztliche Versorgung zu bekommen.

4. Welcher Moment(e) würdest du gerne streichen?
- als San die Wunderkerze an Silvester in der Hand explodierte und ich dachte die Reise ist jetzt vorbei
- der Hitzschlag auf Ko Chang
- als die Kakerlake mitten in der Nacht durch das Bett und über mich gelaufen ist

5. Nenne deine drei Lieblingsorte!
- die Hängematte im Gu's Bay bei Sonnenuntergang
- das Bett in MoRooms in Chiang Mai
- das InterContinental in Singapur zum Frühstück

6. Welches Hotel hat dir am besten gefallen?
- MoRooms

7. Was hast du von zuhause während der Zeit vermisst?
- Nutella-Brötchen
- meine Jogginghose

8. Was hättest du nicht einpacken brauchen?

9. Was solltest du das nächste Mal mitnehmen?
- weniger Klamotten

10. Kannst du dir vorstellen, eine solche Reise noch einmal zu machen?
- sofort

Auch mit Marco/San nochmal?
- mit wem denn sonst

Donnerstag, 15. März 2012

(14.-15.3.12) Tage 89/90 - One (last) night in Bangkok

Nachdem wir gestern per Mini-Van in ca. 7 Stunden von Ko Chang nach Bangkok gefahren sind, laufen nun unsere letzten Stunden.

Auf unserem Programm stehen nur noch die letzten Besorgungen, einen ordentlichen Starbucks-Kaffee zu trinken und so viel Thaifood essen, wie nur geht. Es ist doch alles so lecker hier :-)

San stand heute morgen extra um kurz nach fünf schon auf, um auf dem Markt vor unserer Hoteltür, wo sich nur Einheimische rumtreiben, die besten Klamotten-Schnäppchen zu machen, während ich mich noch mal umdrehte :-). Auch dieser Stelle ist wahrscheinlich schon wie das Platinum, wo sie vor zwei Jahren der einzige Tourist war, kein unentdeckter Platz mehr.

Kaum zu fassen, dass unsere 3 Monate zu Ende gehen und wir morgen schon wieder zu hause sind :-(
Auf der einen Seite freut man sich auf den ein oder anderen Gegenstand der zu hause geblieben ist, die Freunde und die Familie und auf der anderen Seite könnten wir uns genau so gut statt in den Flieger nach Frankfurt, einfach in nen Flieger nach irgendwo setzten und weiterreisen.

Zu hause werden wir erst mal eine Zeit brauchen, um das Gesehene und Erlebte sacken bzw. Revue passieren zu lassen, während der Alltag täglich versuchen wird uns einzunehmen.
Ich denke dass wir das eine Zeit lang zu verhindern wissen :-)

Donnerstag, 8. März 2012

(8.-14.3.12) Tage 83-89 - Koh Chang

Neuer Tag neues Glück.

Man sagt ja, dass man eine Nacht über Entscheidungen schlafen soll. So hatten wir etwas Hoffnung, das gestern unser schlechter Tag auf einen rabenschwarzen Tag des Hotel-Personals getroffen ist. Das war leider definitiv nicht der Fall!

So schnappten wir uns direkt, ohne Frühstück, einen Scooter und fuhren die Küste etwas herunter und schauten uns die ein und andere Anlage an. Schliesslich landeten wir an einem entspannten Platz mit dem Namen "Gu's Bay" (Gu ist Thai und bedeutet: mein, ich) hängen und wollten uns beim Frühstück entscheiden, ob wir gleich bleiben oder weitersuchen.
Nach der Unterhaltung mit dem jungen Besitzer war schnell klar dass wir uns, obwohl wir etwas mit Strand suchten, was hier nicht gegeben war, trotzdem zum Bleiben entscheiden sollten.
Gu's Bay war sehr liebevoll eingerichtet. Jedes Zimmer ist unterschiedlich und die Anlage um den Pool lud zum Verweilen ein, während die Hängematten am Meer bei den malerischen Sonnenuntergängen zum Träumen einluden. Ein perfekter Platz für die letzten Tage.
Nach unserem Check-Out bei den "Griesgrams" bedürfte es nicht viel Überzeugungskunst dass die zwei sympathischen und etwas durch geknallten Engländerinnen gleich mit uns kamen und so saßen wir wieder gemeinsam in einem Pick-up wie tags zu vor auf dem Weg zu unserer neuen Herberge. Die Mädels waren genauso begeistert vom Wechsel wie wir.

Den Nachmittag verbrachten wir bei knallender Hitze die meiste Zeit im Pool und alberten herum.

Nach dem Abendessen erfolgte leider die Rechnung dafür, dass wir den Tag zu wenig Flüssigkeit zu uns genommen hatten und uns stundenlang vom Pool haben kühlen lassen, während die Sonne auf den Kopf brezelte. Der Hitzschlag war perfekt :-(
Wir hingen abwechselnd über der Toilette und beteten den Keramik-Gott an, der in Thailand den selben Namen trägt wie in Deutschland: Jööörg :-)
Ich weiss nicht wer von uns beiden den Brüll-Contest gewonnen hat, das müssen unsere Nachbarn entscheiden :-( (Kommentar San: eindeutig Marco, ich sehe selbst beim Kotzen gut aus ;-) )
Der darauf folgende Tag war quasi nicht existent. Irgendwie schaffte ich es, morgens den Tauchgang per Telefon noch abzusagen, den Rest des Tages lagen wir im Delirium. Im permanenten Halbschlaf, entweder im Bett oder in der Hängematte, bis der Tag dann Erbarmen mit uns hatte und sich dem Ende neigte.

Ein neuer Tag sollte kommen und San's Geburtstags stand um Mitternacht an. Uns ging es soweit schon wieder gut und wir fuhren mit dem Scooter die Küste etwas entlang. Abends wollten wir dann schön einen drauf machen und in Sandras Geburtstag mit den zwei Mädels rein feiern.
Alle waren aufgestylt, San aufgeregt wie ein kleines Kind: es konnte also los gehen. Da Full-Moon war, wollten wir zum nächsten Strandabschnitt, da dort alles auf Party ausgelegt war und es so aussah, als könnte man dort ordentlich feiern.
Aber erst mal eine Grundlage schaffen. Die Mädel hatten tagsüber schon ein Restaurant ausgespäht und so sollten wir dort hingehen. Es gab Live-Musik und alle schienen gut drauf zu sein, wobei das beim Kellner bestimmt spezielle Gründe hatte. Das Essen kam und wir hatten gerade etwa alle die Hälfte aufgegessen, als ich plötzlich Magenschmerzen bekam. Im nächsten Augenblick sprang Suzanne auf und rannte auf Toilette. Als Suzanne von der Toilette wieder kam um uns mitzuteilen, dass sie das Essen dort hat zurück gegeben, hing Sandra ebenfalls auf dem Stuhl und hielt sich den Bauch, hatte sie, wie ich ebenfalls Magenschmerzen bekommen! Herzlichen Glückwunsch, was ein toller Start in einen Abend. Eine etwas rüde Diskussion über das katastrophale Essen mit dem Chef (wir waren nett, wollten lediglich nicht zahlen) endete mit einem Rauswurf. Der Abend war gelaufen, wir versuchten Stimmung und Körperbefinden in einer benachbarten Bar aufzufangen, was uns allerdings nicht gelang. War uns allen, ausser Emma, doch immer noch zu schlecht! So stiessen wir um Mitternacht bei uns in der Hotelbar an, ehe es ins Bett ging.
Am nächsten Morgen, es ging uns soweit wieder allen gut, gab es dann zur Überraschung von Sandra die Thai-Version von "Yes!-Törtchen" die ich organisiert hatte. Leider versagte die Erziehung der jungen skandinavischen Gäste, die selbst als sie mitbekommen hatten dass wir ein Geburtstags-Ständchen singen, als auch später, als sie etwas von den Törtchen bekommen sollten, es nicht schafften sich ein "Happy Birthday" über die Lippen zu pressen. Was allerdings zum gesamten oberflächlichen Gehabe der 10 während unserer gesamten Zeit in Gu's Bay passte. Gibt Schlimmeres. Den Rest von Sans Geburtstag chillten wir und versuchten abends nochmal gemeinsam mit den Mädels ein Restaurant. Leider war das der letzte Abend mit den zwein.

Tags drauf sollten wir einen weiteren Tauch-Anlauf versuchen. Was soll ich sagen, es sollte diesmal klappen und nicht nur das. So hatte San in der sympathischen Tauchlehrerin "Poppy" endlich Jemanden gefunden, der ihr die Angst nach der schlechten Tauch-Erfahrung nehmen konnte. Und so kam sie nach ihrem ersten Tauchgang ganz aufgeregt on board und berichtete stolz, was sie unter Wasser alles Tolles entdeckt hatte :-) Vergessen war all die Angst und die Skepsis je wieder tauchen gehen zu können.
Abends gingen wir wieder ins "Happy Turtle", um wahrscheinlich das beste Essen der Insel zu geniessen. Beim Essen trafen wir ein deutsches Pärchen das San an eine längst vergessene Zeit zurück erinnerte, eine Zeit des Pauschal-Urlaubs. Wir erzählten ihnen von unserer Reise und sie lauschten unseren Worten und Geschichten. Obwohl wir vier etwa in dem gleichen Alter waren, war uns allen klar dass wir sehr unterschiedlich Reisen. Wir können uns derzeit nicht vorstellen einen Pauschalurlaub zu buchen und sie nicht den Mut aufbringen, einfach nur einen Hinflug zu buchen um dann den Wind entscheiden zu lassen, wo die Reise hingeht. Das ist das schöne am Reisen: jeder kann es auf seine Weise machen, so wie er glücklich ist und seinen Weg zur Entspannung und zum Abschalten finden.

Der letzte Tag stand dann im Zeichen der Entspannung und des Relaxens am Pool - diesmal mit Kopfschutz und ausreichend Flüssigkeit. Stehen uns noch zwei anstrengende Reisetage ins Haus bevor wir wieder deutschen Boden unter den Füssen haben.
So lauschten wir den Songs von "Jack Johnson" und genossen die Aussicht auf das unendliche Meer.




(2.-7.3.12) Tage 77-82 - Sihanoukville

ACHTUNG: der folgende Bericht gehört nach Siem Reap und vor dem Reisetag.

Um nicht wieder Stunden im Bus zu sitzen, haben wir uns den Flug von Siem Reap nach Sihanoukville gegönnt. In Sihanoukville angekommen, nahmen wir den Shuttle-Bus zum Zentrum. Kurz vor der Ankunft wussten wir, was der Reiseführer mit Bauverbrechen und Bauruinen meinte. So hat die Regierung es leider versäumt, als das einst kleine Fischerörtchen an Beliebtheit bei den Touristen gewann, einen Riegel für das Freestyle Bauen vorzuschieben. Leider. Solche Entscheidungen werden wohl eher nicht mit Vernunft als mit der Aussicht auf den schnellen Dollar getroffen!

Da wir das wussten, orientierten wir uns nicht auf die 4 grossen Strände sondern auf einen etwas kleineren, aber immer noch grossen, Strand mit dem Name Otres. Um dort hinzukommen, ging es mit dem TukTuk vom Bus Terminal Richtung Osten über die gut ausgebauten Strassen. Doch auf einmal verliessen wir die befestigten Strassen und fuhren quasi Off-Road mit dem TukTuk über Stock und vor allem Steine. Der rote Sand staubte in der Nachmittagshitze und als wir schon nicht mehr glaubten dass wir nur irgendwie richtig sein könnten, kam erst das Meer und anschliessend die erste der kleinen Bars und Restaurants in unser Blickfeld.

Die meisten der direkt am Beach befindlichen Anlagen waren in erster Linie Bar & Restaurants mit ein paar Übernachtungsmöglichkeiten meist sehr einfacher Natur. Unser Schlumpfdorf mit dem Namen "Mushroom Point" lag auf der anderen Seite der Strasse und sah wirklich nach Schlumpfhausen aus. Allerdings sorgte der Name bei einigen der Aussteiger an Strand für Verwirrung, so wollte einer während wir eincheckten dort "spezielle Pilze" kaufen, weil er dachte der Name ist Programm :-) Man verwies ihn freundlich an eine umliegende Strandbar, dort gab es neben Pilzen, fertige Joints für den Preis von einem Bier.
Man konnte allgemein schnell feststellen, dass das hier ein Ort von Aussteigern für Aussteiger war und einige hier eine ganz schön lange Zeit herumhängen.

Wir machten uns in den kommenden Tagen eine tolle Zeit am Strand, auch wenn ich es mal wieder mit dem Magen hatte. Immer wenn ich tauchen gehen könnte, passiert so etwas :-( .

Nach fünf Tagen an so einem einsamen aber chilligen Ort, überkommt einen dann doch der Tatendrang. So überlegten wir lange, wo wir die letzte Woche unserer Reise verbringen wollen und entschieden uns gegen die Vernunft und für das Gefühl - also für Thailand. Was wiederum hiess unseren bereits gebuchten Flug von Phnom Penh nach Bangkok verfallen zu lassen.

Also auf zum "happy finish" nach Thailand ;-)

07.03.12 - Was eine (Reise)Tag!

Oh what a day!

Dass die Zeiten von angenehmen Bustouren mit "TheSinhTourist" vorbei sind, war uns kurz nach dem Einsteigen klar.
Wir hatten gerade alles Gepäck, und das ist mittlerweile einiges, sowohl oben als auch unten im Bus verstaut, als unseren bayerischen Sitznachbarn etwas unsanft signalisiert wurde, sie müssen den Bus verlassen und in einen anderen Bus umsteigen. Wir fragten uns innerlich noch nach dem warum, wurden doch unsere Tickets mehrmals, um nicht zu sagen sehr oft, kontrolliert. Naja, deren Problem. Probleme anderer werden schnell zu eigenen, denn wenige Minuten später sollten wir das Ticket noch mal zeigen müssen und wurden anschliessend ebenfalls "abgeführt".
War der erste Bus schon nicht das, was uns die gute Frau am Ticketschalter beschrieben hatte (new bus, very comfortable, big seats, A/C and big Screen TV), so war der zweite Lichtjahre davon entfernt.
Wieder alles verstaut, ging es dann endlich los.

Schon nach kurzer Fahrzeit stoppten wir immer und immer wieder, um in den ohnehin bis oben hin vollen Bus weitere einheimische Fahrgäste ein- oder auszuladen. Nicht gerade das, was wir uns unter einem Express-Reise-Bus vorgestellt hatten, es hatte eher etwas von der Linie 5 der ESWE (öffentlichen Verkehrsmittel), die ebenfalls alle 5 Meter anhält.
Da der Bus voll war, setzten sich die Einheimischen auf kleine Plastikstühle in den Flur, leider zum Ärger eines groß gewachsenen Mitreisenden, der sich dort langgelegt hatte, da er in dem "Luxus-Bus with big Seats" (Beschreibung der Verkäuferin) definitiv keine Möglichkeit hatte seine Beine unterzubringen. Das war für mich schon sehr schwer und meistens waren meine im Flur - bis der belegt war.
So kamen wir nur sehr langsam vorwärts und erreichten nach etwa 5 Stunden die Grenze, die nur etwa 200 km weit entfernt war!

An der Grenze angekommen, die Sonne stand am höchsten Punkt, wurden wir bei angenehmen 34 Grad in der prallen Sonne gekocht und schmorten in unserem eigenen Saft, wie alle. Das konnte ja eine angenehme Weiterfahrt werden. Nach dem Check-out in Kambodscha folgte der Check-in in Thailand - immerhin schon im Schatten.
Da der "neue, komfortable" Luxusliner nur bis zur Grenze fuhr, mussten wir auf der anderen Seite in einen Mini-Van umsteigen.
Leider waren wir dem Bus-Organisator noch nicht gut genug durch. Anders wäre es nicht zu erklären gewesen warum wir und zwei Engländerinnen mit dem selben Ziel weitere 1 1/2 Stunden in der Sonne rösten durften, bevor uns ein Van abholte, während die anderen schon längst weg waren.

Im Mini-Van gerade wieder alles verstaut und uns auf die 2 Stunden Weiterreise eingerichtet, schauten wir nicht schlecht, als der Fahrer die nächste Tanke anfuhr. Vorsehen ist besser als nachsehen, dachten wir uns, was aber nicht sein Plan war, denn auf einmal ertönte wieder der Befehl "Umsteigen"! Das konnte doch alles nicht wahr sein. Wir waren keine 20 min unterwegs. Das selbe Spiel dann noch mal nach einer Stunde auf dem Busbahnhof von Trat: dort dann vom Mini-Van für die letzten 22 km in ein lokalen Pick-up und zu guter Letzt vom Pick-up auf die Fähre (wir erreichten die letzte des Tages), auf die wir noch mal eine Stunde warten sollten, ehe sie ablegte. So wurden aus den 6-7 Stunden, die uns für den Trip suggeriert wurden, eben mal das Doppelte ehe wir den Boden der Insel Koh Chang unter unseren Füssen spürten.

Mittlerweile schon mit Emma und Susan, den zwei netten Mädels aus Sheffield angefreundet, war der Plan dass wir uns einen Pick-up zu unserer gemeinsamen Unterkunft teilten.
Dass es keine Preisverhandlungen in touristischen Gebieten in Thailand mehr gibt, weiss ich spätestens seit unseren Erfahrungen in Phuket, aber der Taxifahrer hier schoss den Vogel ab. Er teilte uns den Preis mit, den wir akzeptierten bzw. akzeptieren mussten, dann fummelte er solange an seinem Dach, sprich unserem Gepäck herum, bis alle anderen Pick-up Taxis weg waren, um dann vom Dach herunter zu steigen und uns mitzuteilen dass der Preis pro Person um 20% gestiegen sei! Der Penner! Eine wilde Diskussion auf englisch, deutsch und russisch (wir hatten mal wieder die Ehre) ging los, von der er sich wenig beeindruckt sah. Wahrscheinlich macht er das spiel jeden Abend mit dem letzten Boot. Als wir gerade aussteigen wollten, lenkten die Russen ein und wollten für alle die Differenz zahlen. Als wir ihnen erklären wollten, warum man das erst gar nicht anfangen soll, wurde uns klar dass es vergebene Liebesmühe war und so fuhren wir. Das mittlerweile einsetzende Wärmegewitter rundete den Transport bzw. unseren Tag ab.

Im Natural Beach Bungalow angekommen, sprang uns an der Rezeption erst mal die Unfreundlichkeit in Person vor die Nase. Das hatte uns gerade noch gefehlt: unfreundliche Thais! Unserer Bungalow war dann auch nicht mehr annähernd so wie auf den Fotos am Pier, wo wir ihn buchten. So wechselten wir erst den Bungalow um anschliessend festzustellen, dass sowohl Rezeption als auch Bar bzw. Restaurant kurz nach unserer Ankunft geschlossen hatten. Ich hatte eine hungrige und totmüde Sandra an meiner Seite und wusste, was das bedeuten sollte.
Ein anderes Problem war, dass es im
Zimmer keine Handtücher gab, die hätte man nur gegen Pfand an der Rezeption ausleihen können, die wiederum schon zu war. Gott sei dank zahlt sich an der Stelle unsere clevere Reisepolitik aus, hatten wir noch Not-Handtücher in Petto.
Zu guter Letzt fanden wir auch noch etwas zu essen, was wir gemeinsam mit den Mädels in einem ebenso unfreundlichen Restaurant mit Self-Service eingenommen haben.

Jeder noch so schlimme Tag hat irgendwann ein Ende aber für uns stand jetzt schon fest, hier können wir nicht bleiben.

Bericht von den letzten Tagen in Kambodscha folgt nun sind wir zum "happy finish" in Thailand :-)

Donnerstag, 1. März 2012

(27.2.-2.3.12) Tage 73-77 - Siem Reap/ Tempel von Angkor

Nachdem Busfahren mit "The Sinh Tourist" wenig Platz für Außergewöhnliches bietet, sollte es die Fahrt zum Bus sein, die uns bei heissen Temperaturen cool bleiben lassen musste.
Die TukTuk-Fahrer vor der Tür des Hotels haben uns quasi angesprungen, alle auf einmal, und wir hatten uns für den falschen entschieden, was wir erst drei Ecken weiter feststellten. Obwohl er uns versicherte er wüsste wo die Adresse sei, die wir ihm zeigten, verlangte er noch mal die Visitenkarte, "I know, I know" kam es wieder vom Fahrersitz bis zur nächsten Ecke. Diesmal schon etwas cleverer wollte er dort anrufen um sich den Weg erklären zu lassen. Uns lief allmählich die Zeit davon, hatten wir keinen Puffer von 30 Min für 5 Min Fahrtstrecke eingeplant. Wieder ein "I know, I know" und weiter ging die Fahrt. Als wir eine Ecke wieder erkannten und feststellten dass er gerade in die falsche Richtung weiter fahren wollte, ertönte diesmal von uns von hinten ein schrei "Stopp, left, left" inkl. intensiver und eindeutiger Handbewegungen. Das ging den Rest der Strecke so weiter, da wir uns auf den Hinweg die eine oder andere Ecke gemerkt haben. Sonst hätten wir den Bus nie erreicht und würden immer noch mit "I know, I know" im Kreis fahren. Leider waren einige der Befehle von hinten so eindringlich dass er, gegen Einbahnstrassen, im Gegenverkehr und über Tankstellen als Abkürzung roter Ampeln fuhr. Davon wollen wir uns hiermit allerdings distanzieren!

Die 6 Stunden (für 380 km) Busfahrt zogen sich diesmal wie Gummi. Es war aber landschaftlich sehr interessant. Als es über das flunderflache Land, vorbei an einfachen Bauernhäuser, auf Strassen die zum Teil in Deutschland nicht mal den Bezeichnung "Feldweg" bekommen würden, ging, machten wir uns Gedanken über Land und Leute.
So unter anderem über die Verbrechen der Roten Khmer (http://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Khmer), die damals alle Gebildeten (ca. 3 Millionen Menschen) umbringen liessen, um einen Bauernstaat zu gründen und die Zusammenhänge mit der jungen Bevölkerung Kambodschas.
So sind 40% der 14 Millionen Einwohner unter 15 Jahren, wobei die Durchschnitts-Lebenserwartung bei gerade mal 60,5 Jahren liegt.

Irgendwann sollten wir dann doch ankommen und fuhren zum Hotel was wir uns rausgesucht, aber nicht reserviert hatten. So sollten wir feststellen das wir nur max zwei Nächte bleiben konnten, da sie ausgebucht waren. Super, das hiess wieder umziehen und einen weiteren Tag aus der Tasche leben (was bei uns einfach heisst: gar nichts auspacken, denn aus der Tasche leben wir ja seit drei Monaten).
Nachdem wir die letzten Tage immer nur für eine Nacht irgendwo gewesen sind, wünscht man sich auf die Dauer, endlich mal wieder einen Schrank zu haben den man einfach auf- und zumachen kann, wo einfach alles drin liegt.

Hatten wir noch am Abend überlegt, ob wir wirklich schon zum Sonnenaufgang am nächsten Tag aufstehen wollten um uns den ersten Tempel anzuschauen, bevor wir uns um eine neue Bleibe kümmern wollten, wurde uns die Entscheidung von der Hochzeitsgesellschaft neben dem Hotel abgenommen. Denn die liess bereits um kurz nach 5 Uhr die erste traditionelle Band in entsprechender Lautstärke spielen. Immerhin sollte das für sie ein freudiger Tag werden und jeder durfte oder sollte es wissen. So standen wir schon gegen 6 Uhr am Strassenrand und kümmerten uns um ein TukTuk. Etwa 30 min später waren wir, als einer der Wenigen am Tempel Ta Prohm und konnten unter dem Licht der aufgehenden Sonne uns entspannt fortbewegen und Bilder machen. Hier gab es unter anderem den Baum, der so wie es scheint, auf dem Dach eines Hauses herausgewachsen ist. Nach etwa eine 3/4 Stunde später trafen die ersten Busse "voll wie" ääääh MIT Russen ;-) ein und schnell war die morgendliche Gemütlichkeit vorbei. Auf dem Rückweg zum Hotel sahen wir dann so viele Busse uns entgegen kommen, dass es fast nach einer Invasion aussah. Schon jetzt entschieden wir uns uns gegen unseren, vor allem meinen, Biorhythmus um morgen noch zeitiger aufzubrechen.

Nach dem Frühstück, wechselten wir das Hotel und sollten von nun an im neu restaurierten "Claremont" wohnen und erfreuten uns erst mal über den Pool, war es mittags doch 34 Grad heiss geworden.

Ben, unser TukTuk Fahrer holte uns am nächsten Morgen oder besser nachts um 5:45 Uhr wie besprochen vom Hotel ab, denn heute stand Angkor Wat zum Sonnenaufgang und Angkor Thom anschliessend auf dem Programm. Wie heisst es so schön: "der frühe Vogel, ...", nicht hier, nicht heute, nicht wir! Schon auf dem Hinweg wurde klar, dass wir diesmal nicht so schön allein sein sollten wie am Vortag. Und als wir in Front des Angkor Wat traten, sassen dort schon hunderte von Leuten die darauf warteten, das der liebe Herrgott oder wer immer da oben für das Licht verantwortlich ist, nun endlich den Schalter findet und das Tageslicht anmacht.
Es hatte eher etwas von dem Champions League Finale, wo hunderte Fotografen warten dass die Sieger-Mannschaft den Pokal in Empfang nimmt und hochhält, nur um in dem einen Moment das perfekte Foto zu machen. So taten wir es Ihnen gleich, ehe wir in den Tempel hinein gingen.
In den heiligen Hallen des Tempels wurden u.a. schon Filme wie Tomb Raider gedreht - nun flanierten wir hier entlang. Das Licht war perfekt für Fotos und die Kulisse sensationell. Hier und da waren einige der einst fein ausgearbeiteten Wandbildern vom Regen ausgewaschen, aber man konnte sich den gigantischen Tempel in seiner vollen Pracht noch sehr gut vorstellen.
Passend dazu finde ich das Zitat aus unserem Stefan Loose-Reiseführer: "Es gibt nichts, das den Besucher auf die Erhabenheit von Angkor Wat vorbereiten könnte. Die fünf maiskolbenförmigen Türme halten den Blick gefangen, während man sich in Gedanken vor den Erbauern dieses Meisterwerks verneigt, das um 1150 dem Hindugott Vishnu geweiht wurde. Jeder Winkel enthüllt detailliert gestaltete Skulpturen. Hinter jeder Ecke übertrifft eine Sehenswürdigkeit die vorherige."

Anschliessend ging es zum Angkor Thom (Bayon), dieser Tempel bestach durch die vielen in Stein eingearbeiteten Gesichter.

Schon fast auf dem Rückweg entschieden wir, dass
wir doch heute noch Tempel Nr. 4 anschauen wollten und nicht erst morgen wie geplant. Ben unser Fahrer nannte einen neuen Preis und wir nahmen Kurs auf unser neues Ziel, nicht aber ohne ein Frühstück auf dem Weg dort hin einzunehmen.

Beim Frühstück erzählte uns Ben von seinem Leben und seiner Familie. So erfuhren wir, u.a. dass die Schule hier monatlich bezahlt wird, die 20 Dollar für die Kleinsten kostet (das monatliche Durchschnittseinkommen liegt bei 70 Dollar). Kann man einen Monat die 20
Dollar nicht aufbringen, darf das Kind nicht zur Schule.
Sein TukTuk hatte eine Bauzeit von 6 Monaten und 850 Dollar gekostet, die er nur dank seines Onkels aufbringen konnte und sie ihm zurück zahlte, sobald er das Geld hatte. Was hier natürlich einige Zeit dauerte.

Wenn es einem nicht schon bei der Unterhaltung mit Ben klar geworden wäre dass hier Welten aufeinander brechen, dann spätestens bei der anschliessenden Fahrt zum 23 km entfernten Banteay Srein.
Es ging durch die "Countryside" was dem Landleben hier entspricht. Hier lebte man noch ganz einfach, da müssen wir zuhause schon einen Sonntags-Ausflug in den Hessenpark machen, um uns vor Augen zu führen wie hier immer noch gelebt wird. Das Groteske daran ist, dass es immer noch Menschen gibt, die ein solches Land bereisen und sich über die Internet-Geschwindigkeit in Hotel-Rezessionen beschweren, während hier noch Wasser aus dem Brunnen geholt wird und selbst Strom nicht als selbstverständlich gilt.

Während der Fahrt konnten wir die Verkehrsregeln auch gut studieren:
BUS stärker als LKW, LKW stärker als PKW, PKW stärker als TukTuk, TukTuk stärker als Motorrad, Motorrad stärker als Fahrrad und Fahrrad stärker als Fußgänger, wobei stärker = Vorfahrt bedeutet. So einfach ist das :-)

Der kleine Schrein war noch gut erhalten und wartete mit allerhand kleiner Details auf seine Besucher. Es ist für mich immer wieder faszinierend zu sehen, zu was Menschen damals schon in der Lage waren. Einer der Besucher meinte, er könne eine der dort gesehen Tafeln mit heutiger Technik in einem Monat nach bauen und ohne in einem halben Jahr. Ich könnte mit weder noch, nur etwas ähnliches anfertigen. Schon gar nicht in der Präzession und mit den damaligen Werkzeugen.

Zurück im Hotel holten wir erst mal unseren Schlaf nach ehe es zum zweiten Highlight, meinem Geburtstagsgeschenk, Quad fahren ging.
Nach einer kurzen Einweisung und einer Probefahrt ging es auch schon los über Stock und Stein wieder Richtung Countryside. An den Wegrändern standen überall Kinder, meistens nackt, und winkten uns zu. Einer winkte San mit einer Hand zu, während er mit der anderen im hohen Bogen pinkelte. Ach Kind müsste man noch mal sein :-)
Auch hier wurde deutlich, warum das Durchschnittsalter so gering ist, war die Anzahl der Kinder doch enorm gross. Jugendliche wurden voll in die anfallenden Arbeiten mit eingebunden und gingen so z.B. mit den Büffeln, Kühen usw. spazieren, mit einer Selbstverständlichkeit, wie bei uns mit
Hunden um den Block gegangen wird. Zurück am Ausgangspunkt erhielten wir noch ein Zertifikat ehe es zurück Richtung Hotel ging.

Auf dem Weg morgens zum Tempel sollten wir an der Kinderklinik vorbei kommen, die ein Schweizer Arzt nur von Spendengeldern seit einigen Jahren betreibt. Jeden Donnerstags und Samstags gibt er in der Stadt ein Cello-Benefiz-Konzert (mehr Infos www.beatocello.com). Es war beeindruckend wie viele Eltern, meist Mütter, mit ihren Kindern hier schon morgens zwischen 5 und 6 Uhr in einer ca 150 m langen Schlange vor dem Hospital warteten, damit ihre Kinder dort kostenlos behandelt wurden, da sie sich eine ärztliche Behandlung sonst nicht leisten können. Was ein bewundernswertes Lebenswerk des Schweizers!

Am nächsten Tag sollten wir dann nochmal von unserem 3-Tages-Ticket für Angkor Wat Gebrauch machen und uns den Sonnenuntergang dort anschauen.

Update: nach Kolijas Tüten-Theorie haben wir uns tapfer geschlagen. So sind wir mit blauen, grünen, rosafarbenen und sogar zwei weissen Tüten aus dem Night-Market zurück gekehrt. Bis auf die blaue also super, aber keine schwarze, was einen ganz schlechten Deal für den Käufer bedeutet hätte :-)





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