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Donnerstag, 8. März 2012

07.03.12 - Was eine (Reise)Tag!

Oh what a day!

Dass die Zeiten von angenehmen Bustouren mit "TheSinhTourist" vorbei sind, war uns kurz nach dem Einsteigen klar.
Wir hatten gerade alles Gepäck, und das ist mittlerweile einiges, sowohl oben als auch unten im Bus verstaut, als unseren bayerischen Sitznachbarn etwas unsanft signalisiert wurde, sie müssen den Bus verlassen und in einen anderen Bus umsteigen. Wir fragten uns innerlich noch nach dem warum, wurden doch unsere Tickets mehrmals, um nicht zu sagen sehr oft, kontrolliert. Naja, deren Problem. Probleme anderer werden schnell zu eigenen, denn wenige Minuten später sollten wir das Ticket noch mal zeigen müssen und wurden anschliessend ebenfalls "abgeführt".
War der erste Bus schon nicht das, was uns die gute Frau am Ticketschalter beschrieben hatte (new bus, very comfortable, big seats, A/C and big Screen TV), so war der zweite Lichtjahre davon entfernt.
Wieder alles verstaut, ging es dann endlich los.

Schon nach kurzer Fahrzeit stoppten wir immer und immer wieder, um in den ohnehin bis oben hin vollen Bus weitere einheimische Fahrgäste ein- oder auszuladen. Nicht gerade das, was wir uns unter einem Express-Reise-Bus vorgestellt hatten, es hatte eher etwas von der Linie 5 der ESWE (öffentlichen Verkehrsmittel), die ebenfalls alle 5 Meter anhält.
Da der Bus voll war, setzten sich die Einheimischen auf kleine Plastikstühle in den Flur, leider zum Ärger eines groß gewachsenen Mitreisenden, der sich dort langgelegt hatte, da er in dem "Luxus-Bus with big Seats" (Beschreibung der Verkäuferin) definitiv keine Möglichkeit hatte seine Beine unterzubringen. Das war für mich schon sehr schwer und meistens waren meine im Flur - bis der belegt war.
So kamen wir nur sehr langsam vorwärts und erreichten nach etwa 5 Stunden die Grenze, die nur etwa 200 km weit entfernt war!

An der Grenze angekommen, die Sonne stand am höchsten Punkt, wurden wir bei angenehmen 34 Grad in der prallen Sonne gekocht und schmorten in unserem eigenen Saft, wie alle. Das konnte ja eine angenehme Weiterfahrt werden. Nach dem Check-out in Kambodscha folgte der Check-in in Thailand - immerhin schon im Schatten.
Da der "neue, komfortable" Luxusliner nur bis zur Grenze fuhr, mussten wir auf der anderen Seite in einen Mini-Van umsteigen.
Leider waren wir dem Bus-Organisator noch nicht gut genug durch. Anders wäre es nicht zu erklären gewesen warum wir und zwei Engländerinnen mit dem selben Ziel weitere 1 1/2 Stunden in der Sonne rösten durften, bevor uns ein Van abholte, während die anderen schon längst weg waren.

Im Mini-Van gerade wieder alles verstaut und uns auf die 2 Stunden Weiterreise eingerichtet, schauten wir nicht schlecht, als der Fahrer die nächste Tanke anfuhr. Vorsehen ist besser als nachsehen, dachten wir uns, was aber nicht sein Plan war, denn auf einmal ertönte wieder der Befehl "Umsteigen"! Das konnte doch alles nicht wahr sein. Wir waren keine 20 min unterwegs. Das selbe Spiel dann noch mal nach einer Stunde auf dem Busbahnhof von Trat: dort dann vom Mini-Van für die letzten 22 km in ein lokalen Pick-up und zu guter Letzt vom Pick-up auf die Fähre (wir erreichten die letzte des Tages), auf die wir noch mal eine Stunde warten sollten, ehe sie ablegte. So wurden aus den 6-7 Stunden, die uns für den Trip suggeriert wurden, eben mal das Doppelte ehe wir den Boden der Insel Koh Chang unter unseren Füssen spürten.

Mittlerweile schon mit Emma und Susan, den zwei netten Mädels aus Sheffield angefreundet, war der Plan dass wir uns einen Pick-up zu unserer gemeinsamen Unterkunft teilten.
Dass es keine Preisverhandlungen in touristischen Gebieten in Thailand mehr gibt, weiss ich spätestens seit unseren Erfahrungen in Phuket, aber der Taxifahrer hier schoss den Vogel ab. Er teilte uns den Preis mit, den wir akzeptierten bzw. akzeptieren mussten, dann fummelte er solange an seinem Dach, sprich unserem Gepäck herum, bis alle anderen Pick-up Taxis weg waren, um dann vom Dach herunter zu steigen und uns mitzuteilen dass der Preis pro Person um 20% gestiegen sei! Der Penner! Eine wilde Diskussion auf englisch, deutsch und russisch (wir hatten mal wieder die Ehre) ging los, von der er sich wenig beeindruckt sah. Wahrscheinlich macht er das spiel jeden Abend mit dem letzten Boot. Als wir gerade aussteigen wollten, lenkten die Russen ein und wollten für alle die Differenz zahlen. Als wir ihnen erklären wollten, warum man das erst gar nicht anfangen soll, wurde uns klar dass es vergebene Liebesmühe war und so fuhren wir. Das mittlerweile einsetzende Wärmegewitter rundete den Transport bzw. unseren Tag ab.

Im Natural Beach Bungalow angekommen, sprang uns an der Rezeption erst mal die Unfreundlichkeit in Person vor die Nase. Das hatte uns gerade noch gefehlt: unfreundliche Thais! Unserer Bungalow war dann auch nicht mehr annähernd so wie auf den Fotos am Pier, wo wir ihn buchten. So wechselten wir erst den Bungalow um anschliessend festzustellen, dass sowohl Rezeption als auch Bar bzw. Restaurant kurz nach unserer Ankunft geschlossen hatten. Ich hatte eine hungrige und totmüde Sandra an meiner Seite und wusste, was das bedeuten sollte.
Ein anderes Problem war, dass es im
Zimmer keine Handtücher gab, die hätte man nur gegen Pfand an der Rezeption ausleihen können, die wiederum schon zu war. Gott sei dank zahlt sich an der Stelle unsere clevere Reisepolitik aus, hatten wir noch Not-Handtücher in Petto.
Zu guter Letzt fanden wir auch noch etwas zu essen, was wir gemeinsam mit den Mädels in einem ebenso unfreundlichen Restaurant mit Self-Service eingenommen haben.

Jeder noch so schlimme Tag hat irgendwann ein Ende aber für uns stand jetzt schon fest, hier können wir nicht bleiben.

Bericht von den letzten Tagen in Kambodscha folgt nun sind wir zum "happy finish" in Thailand :-)

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