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Sonntag, 5. Februar 2012

(1.-5.2.12) Tage 48-52 - Bagan, die Tempel-und Pagodenstadt

Bevor wir unsere dritte und letzte Station von Myanmar erreichen sollten, stand als erstes Abenteuer für den Tag mal wieder "Fliegen" auf dem Programm.

Das Taxi und Boot zum Flughafen 45 Dollar, der Flug 80 Dollar, der Gesichtsausdruck der Bagan Air-Angestellten unbezahlbar, als wir ihr sagten, wo wir hinwollten!
Ihr fiel alles aus dem Gesicht, als wir ihr sagten dass wir nicht nach Yangon (stand auf dem Schild hinter ihr), sondern Bagan wollten. Die Flug Nr. passte, aber das Ziel nicht, wie auch immer das sein kann. Sofort rief sie einen Kollegen und beide blätterten in einem Schnellhefter mit Klarsichthüllen herum, wo wohl alle Flug-Verbindungen drauf standen. Schnell war klar dass wir erst mal nur nach Mandalay kommen würden, um dort umzusteigen Richtung eigentliches Ziel.
Wenn man darauf eingestellt ist und am Zielort keine Verabredung mit irgendwelchen Taxis hat, sieht man das schon gleich viel entspannter.
Nicht klar war dagegen, welche Aufkleber wir nun bekommen sollten. Erst den einen, dann nen anderen, dann doch wieder den ersten und zum Schluss hatten wir beide. Den Security Check hat San übersprungen, weil keiner kam. Der Flieger hatte Verspätung so dass wir dann doch etwas gespannt waren, ob wir den Anschlussflug nach weniger als 20 Minuten nach Landung kriegen würden.
In Mandalay angekommen, genossen wir VIP-Status: Im Flieger kamen kurz nach der Landung - noch auf der Landebahn - die Stewardessen auf uns zu und signalisierten uns, dass wir als Erste die Maschine verlassen müssen. Gesagt, getan. So wurden wir zum Ausgang der ATR-72 eskortiert um direkt nach Öffnen der Türen die Treppe hinunter zu nehmen, wo ein Mann uns in Empfang nahm und signalisierte wir müssen schnell in den Bus und vorne beim Fahrer Platz nehmen. Dafür warteten wir dann vergebens dass der Bus los fuhr, stattdessen bis der Letzte aus der Maschine ganz gemütlich die Treppe herunter kam und in den Bus einstieg!? So kommt man auch mit anderen Reisenden ins Gespräch, die sich nämlich wunderten, warum wir erst so abgeführt wurden und jetzt nicht schon im nächsten Flieger sitzen.
Im Terminal das gleiche Spiel: Vorbei an "gut und böse", standen wir da im Wartebereich für die Gates (es gibt nur eins für alle Flüge), um festzustellen dass die Flugzeit auf unserem Ticket, die uns die Dame in Heho erst gezeigt und dann gestempelt hat, nicht stimmte sondern der Flieger nun eine Stunde später fliegen sollte. Auch da blieben wir entspannt, formulierten aber schon mal eine Mail an unsere Reiseagentur.

Endlich in Bagan angekommen, trauten wir unseren Ohren kaum. 10 Dollar für max 15 min Fahrt zum Hotel. Die drei anwesenden Taxifahrer waren sich einig, dass sie einen Durchschnitts-Wochenlohn (der Wert ist eine Annahme und nicht recherchiert) pro Fahrt verdient haben. Das war es wieder dieses Gefühl der Abgezocktheit, wie man es hier leider sehr häufig hat!

Es war schon spät, also auf zum Hotel. Dort angekommen trauten wir den Augen kaum. Zwei Matratzen auf dem Boden und ein Ekelbad warteten für offiziell 29 US-Dollar auf uns. Ein anderes Zimmer gab es nicht und zum Hotelwechsel war es dank Reiseagentur und Bagan Air jetzt zu spät.

Nach einer kurzen Nacht, dank des betenden Mönchs nebenan, der den gesamten Ort drüber informieren wollte dass und was er betet, wurden wir um 5:35 Uhr von einem Truppenwagen der Engländer aus dem Zweiten Weltkrieg abgeholt. Das hatte Stil. Ziel des Busses war unsere Abflugsbasis für den "Ballon over Bagan" Flug, in dem wir den Sonnenaufgang über den tausenden von Tempeln, Pagoden und Stupas erleben sollten. Dass ich es überhaupt erleben durfte, verdanke ich zwei Immodium akut kurz vor Abflug, hatte ich die Magenbeschwerden nicht wie San am Inle Lake gelassen.

Der Rundflug dauerte ca. 40 Minuten und war traumhaft schön und ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt. All die Tempelanlagen und Pagoden, die im Morgendunst nach oben ragen um die ersten Lichtstrahlen des Tages einzufangen. Es war atemberaubend!
Nach der unsanften aber sicheren Landung auf einem Feld (die härteste wohl seit langem), erwartete uns ein Sekt-Empfang. San meinte das hatte schon etwas von Afrika-Safari, wo dann irgendwo in der Wüste ein 'Tischlein-deck-dich' stattfindet und man genüsslich zusammen kommt um den Tag Revue passieren zu lassen. Ich fand es hat das Gesamtbild abgerundet. Erst dieser alte (insgesamt 6 Stück), aber gut erhaltene Bus, der einen vom Hotel abholt, der Flug und zu guter Letzt der Sektempfang im Licht der aufgehenden Sonne auf einem Feld: WOW!

Zurück im Hotel frühstückten wir schnell und schnappten uns dann zwei Räder um ein neues Hotel zu suchen. Schnell wurden wir fündig und fanden so ein wirklich schnuckeliges Hotel mit viel besserem Zimmer, ohne Ekelfaktor bei gleichem Preis. So packten wir die Sachen und zogen um :-)

Den Rest des Tages verbrachten wir ebenfalls auf unseren Fahrräder und erkundeten auf eigene Faust einige der umliegenden Tempel und Pagoden, die wir am Morgen noch aus der Luft bewundert haben.
Leider hatte ich meine Packung Kekse vergessen, so dass ich San, als sie zwischendurch Hunger bekommen hatte, kaum zum Weiterfahren bringen konnte, so dass die Stimmung zu kippen drohte, wenn wir nicht bald etwas Essbares finden würden. Ich stellte mal wieder fest, dass der Snickers-Slogan: "Du bist nicht du, wenn du Hunger hast!" auf meine kleine Sandra maßgeschneidert ist ;-) Ein Snickers gab es hier nicht, aber dafür etwas anderes essbares, ehe wir weiter durchs Land fuhren. Auf meinem Einkaufszettel stehen Kekse jetzt ganz oben ;-)

Nach dem Sonnenuntergang ging es müde vom lagen Tag und völlig zugestaubt, nach der erlösenden Dusche und etwas zu Essen zeitig ins Bett.

Nach der sportlichen Betätigung gestern, sollten wir uns den nächsten Tag Pferdestärken gönnen. Genau genommen eine! Wir griffen vor unserem Hotel eine Kutsche auf und starteten in den Tag. Ziel war es neben einer Vielzahl weiterer Tempel und Pagoden in die Stadt Nyaung-U zu kommen, um uns dort erst die goldene Pagode anzuschauen, ehe wir Mittagessen (hatte noch keine Zeit gehabt Kekse zu kaufen) und das anschliessende Kaffeetrinken in dem gemütlichen Black Bamboo Café verbinden sollten.

Auf dem Rückweg beglückten wir Strassenhändler mit ein paar Dollar, ehe wir nach ein paar weiteren Tempeln am letzten Stopp angekommen waren. Der Sonnenuntergang von der Spitze eines Temples. Leider konnte ich das Lichtspektakel nicht geniessen, lies die Wirkung der Imodium Akut nach und fesselte mich auch nach Ankunft im Hotel für den Rest des Tages an die Toilette :-(

PS: Neue Bilder (inle lake und Bagan) sind online.


2 Kommentare:

  1. Hallo meine Lieben,
    ich hoffe nur, wir sehen uns heil und gesund wieder. Nach Eurem Reisebericht zu urteilen, habt Ihr in Myanmar Abenteuer pur. Erstaunlich ist nur, dass Ihr doch immer irgendwann dort ankommt, wo es hingehen sollte. Und das bei den dortigen Verkehrsmitteln!
    Marco, ich staune ja, dass Du San mit Keksen oder Snickers zwischendurch bei Laune halten kannst. Aber bestimmt nicht lange, meist muß es doch Fleisch sein!
    Weiterhin gute Reise und liebe Grüße Ma

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  2. Sehen ja toll aus die Bilder aus Myanmar, die ganzen Tempel aus der Luft oder bei Nacht, traumhaft!
    Beim nächsten Hungeranfall einfach an das lecker Kantinenessen denken! Heute gab es CordonBleu oder Rinderhüftsteak vom Grill, noch so richtig blutig, genau passend für Sandra! Aber davon könnt ihr im Moment ja nur träumen ;-) Schöne Grüße aus Rhein-Main

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