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Montag, 27. Februar 2012

(26.-27.2.12) Tage 72, 73 - Phnom Penh

"Good morning, Vietnam" zum letzten mal auf unserer Reise.
Unser Wecker klingelte. Mal wieder viel zu früh, denn um 6:15 Uhr ging unser Bus nach Kambodscha. Man gewöhnt sich irgendwann an die frühen Zeiten.
Leider viel zu früh um noch ein Frühstück zu haben bzw. den leckeren vietnamesischen Kaffee mit der süßen Kondensmilch. Ja, das wird mir vom Essen in Vietnam in Erinnerung bleiben, der beste Kaffee in Süd-Ost-Asien.

Anschliessend standen 6 Stunden - für 380 km - Bus fahren inkl. Grenzübertritt an. Bus fahren ist nun weniger spektakulär als unsere ersten Trips, da wir mit "TheSinhTourist" einen Anbieter gefunden haben, der wenig Platz bietet für skurrile Geschichten. Sie sind gut organisiert und fahren mit ordentlichen Bussen durch die Gegend. So sollte das heute, nach der Hin- und Rückfahrt von Mui Ne, die dritte und nicht letzte Tour mit dem Anbieter sein.

Angekommen suchten wir uns ein Hotel in der Nähe der Riverside und sind beim Hotel "Number 9" fündig geworden. Was uns unter anderem von Sandras Ex-Praktikant, Kolja, der nun hier lebt, empfohlen worden ist.
Unsere sehr chillige Unterkunft überzeugte durch ein grosses Zimmer mit Fenster und einen Jacuzzi auf der Dachterrasse im dritten Stock, den wir uns Abends mit einem Cocktail noch mal genauer anschauen sollten.

Nach dem Check-In ging es in den Königspalast mit der Silberpagode. Unterm Strich war unsere Erwartungshaltung zu hoch, hatten wir anhand des recht teuren Eintrittspreis, einen entsprechenden Palast mit Tempel (Wat) ähnlich dem in Bangkok erwartet. Nach unserem Spaziergang bei heissen 34 Grad durch die Anlage ging es zur Riverside, hatten wir uns etwas Kühles zum trinken verdient.

Der erste Eindruck der Menschen - das Durchschnittsalter liegt "dank" der Massaker der Roten-Khmer, Bürgerkrieg und HIV (in den 90ern lag der Wert bei 33%, aktuell bei unter 1%) bei 22(!) Jahren) - ist, dass sie sich sehr offen und freundlich zeigen und mit gutem Englisch gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Sie begegnen einem mit einem Grad an Freundlichkeit, die wir leider in Vietnam vergeblich versucht haben zu finden.

Abends sollten wir uns dann mit Kolja in einer Bar eines Freundes von ihm treffen. Er erzählte uns von seinem Leben in Kambodscha und Phnom Penh und wie es dazu kam, das er vor knapp zwei Jahren aus seinem Kambodscha Urlaub hier "hängen geblieben" ist. Es war interessant ihm zuzuhören und seinen Ansichten zu folgen. Auch mal die ein oder andere Ansicht die Einheimische über Touristen haben. So zum Beispiel dass Touristen sich die Killing-Fields der Roten-Khmer in der Nähe von Phnom Penh anschauen und sich bestürzt über das Arbeitslager und die Bedingungen dort zeigten, welches so vielen Menschen dort das Leben kostete. Gleichzeitig aber den wenigen älteren Bettlern (alle über 40), die genau diese schlimme Zeit überlebt haben und meist fürs Leben gezeichnet sind, nicht mal 10 Cent geben und sie zurückweisen,wenn sie sie auf der Strasse treffen.

Ab und an setzten sich Freund von Kolja an den Tisch und steuerten weitere Geschichten bei.
Als dann zwei Schwestern im Alter von vielleicht 4 und 6 Jahren sich an den Tisch gesellten, um Rosen zu verkaufen, spendierte er ihnen etwas zu trinken. Er erzählte uns dass die Mädels erst wieder nach Hause dürfen, wenn alle Rosen verkauft sind und dass er sie vor ein paar Wochen nach dem Feiern, gegen 4 Uhr nachts noch in einer Bar getroffen hat!
Als sie sich über ein Geburtstagsgeschenk, das er der Kleinen angeblich versprochen hatte, unterhalten, fragte ich ihn "warum kaufst du ihr nicht alle Rosen ab" darauf antworte er "weil sie morgen wieder hier ist"...

Aber es gab auch noch lustige Geschichten, so gab er uns mit auf den Weg, dass es an unserem nächsten Zielort, Siem Reap, bei den (Souvenir-)-Läden unterschiedliche Tütenfarben gibt. Je nachdem wie gut man den Preis verhandelt gibt es etwas zwischen Schwarz und Weiß als
Tüte, was so den anderen Händlern signalisieren soll, "der Typ ist leichte Beute und zahlt zu viel" oder "das ist ein harter Brocken, sprich ihn nicht an". Mal sehen welche Farbe wir bekommen :-)

Morgen geht es gegen Mittag weiter nach Siem Reap und somit Angkor Wat.

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