Vom Norden Thailands in die Mitte und somit in das Herz des Landes: Bangkok. Die quirlige Stadt am Chao Phraya Fluss, sollte unsere Bleibe der nächsten Tage sein. Auf der ToDo-Liste standen diesmal Sachen, für die wir beim letzten Mal zu wenig Zeit hatten - u.a. Tagestouren nach Ayutthaya und Floating Market.
Aber erst mal stand Shooooooooping auf dem Programm, hatte San sich doch schon seit dem Abflug darauf gefreut. Sie kam etwas ernüchtert wieder, war die Ausbeute nicht wie erwünscht ausgefallen und die Preise, wie bei fast allem in Thailand, angestiegen in den letzten zwei Jahren.
Nach der mageren Shoppingausbeute des ersten Tages kam die Erfüllung am zweiten Tag. Nach dem Besuch im MBK (dem Marken-Fake-Kaufhaus überhaupt), ging es nochmal ins Paradies (für Frauen), das Platinum, zum Shoppen. Hier sollten uns schon die ersten Vorboten des Chinese New Year auf der Strasse und in der Mall erwarten. So trommelten meist mehrere Trommler während eine Dutzend anderer Chinesen den Drachen tanzen liessen. Im Foyer des neu eröffneten Novotel wurde es uns dann zu laut und wir konzentrierten uns weiter auf das Einkaufen im drunterliegenden Einkaufsmekka, denn es stand Chinese New Year auch noch für Abends auf dem Programm.
Unsere Reise in das Jahr 2555 startete, nach dem wir unsere Schnäppchen-Beute der Jagd im Hotel abgeladen hatten.
Ja genau, 2555, denn während wir noch damit beschäftigt waren einen zu finden, den wir ans Kreuz hängen konnten, wurde hier schon fast 550 Jahre Silvester gefeiert :-)
In China Town angekommen, wurde uns schnell klar dass wir die falsche Klamotten-Wahl getroffen hatten. Waren doch fast alle mit roten Shirts oder sogar chinesischen Trachten-Kleider gekleidet.
An den breiten Strassen des Viertels waren an den Strassenrändern Essenstände verschiedenster Art aufgebaut. Den Rest der Strasse füllten tausende von Menschen auf. Es war die Hölle los. Zwischendrin immer mal wieder einer dieser Trommlergruppen die wir bereits Mittags in der Stadt gesehen hatten. Kurs bevor wir gegangen sind, hatten wir dann noch die Chance eine der Töchter des Königs zu sehen, als sie dem Event einen Besuch abstattete und direkt vor uns aus einem Wagen stieg. Alles in allem ein sehr interessanter Abend an dem wir gerne noch länger geblieben wären, allerdings stand am nächsten morgen sehr früh aufstehen und die erste der zwei Tagestouren an.
Die erste Tour sollte uns nun endlich zum bekannten Floating Market vor den Toren der Stadt führen. Es gibt noch einige dieser Märkte, aber der den wir besuchten, ist der originale und besteht seit 40 Jahren, weil der damalige König anordnete, mehr Wasserkanäle für den Transport zu bauen. Heute dient heute er in erster Linie als Touristen- Attraktion.
Nach knapp 2 Stunden Fahrt erreichten wir den Markt, wo das Handeln und Feilschen schon im vollen Gange war. Es war schön anzusehen, wie die Händler ihre meist Lebensmittel von den Booten aus anboten, aber noch viel mehr wie sie diese auf den Booten zubereiteten. Was andere in einer ganzen Küche nicht schaffen, wurde hier in einer schwimmenden Nussschale gemacht. Auch schön anzusehen war, wie immer wieder der Verkehr auf den Wasserstrassen zusammen gebrochen ist, weil mehr und mehr Touristen kamen und in die Boote stiegen und irgendwann zuwenig Platz da war. Wie immer, wenn es zum Stau kommt, zuviel von irgendwas auf zu wenig Platz :-)
Fazit des Tages, die Tour bietet sich nur an für Leute die mehre Tage in Bangkok sind oder schon ein paar mal da waren, ist der Zeit-Invest sonst zu gross für das Gebotene.
Schon an nächsten Morgen stand die Ganz-Tagestour nach Ayutthaya, der ehemaligen Hauptstadt Thailands, an. Es ging wieder einmal seeehr früh los, wollten wir uns doch drei tolle Tempel und eine Sommerresidenz anschauen.
Los ging es mit der traumhaften Sommerresidenz, da der König sich von seinen Reisen u.a. in Europa inspirieren lies, veranlasste er dass einige der Gebäude dem nachgebaut wurden was er dort gesehen hatte. So kamen wir uns bei einigen Bauten doch heimisch vor, waren sie im Renaissance-Stil erbaut und wirkten eher fremd in ihrer Umgebung hier.
Weiter ging es zum "legen..." - achtung es kommt gleich - "...dären" (Insider aus der Serie: "How I meet your mother") Buddha-Gesicht in einem Baum. Eines der grössten Irrtümer zu diesem Gesicht ist, dass es dort eingeschnitzt wurde. Die Erklärung zu diesem "Phänomen": als 1767 die Burmesen Ayutthaya zerstört haben, suchten sie nach dem vielen Gold, welches die Siamesen versteckt hatten. Die Burmesen vermuteten das Gold in den Tempeln und haben in vielen Tempeln den Buddha-Statuen die Köpfe abgeschlagen, um dort das Gold zu finden. Nach der Zerstörung lagen überall Köpfe herum und um einen dieser haben sich Baumwurzeln geschlungen. Ausserdem haben wir den drittgrössten liegenden Buddha gesehen. Zurück nach Bangkok ging es mit dem Schiff, auf dem schon Essen auf uns wartete. Waren wir doch vom Herumlaufen in der Hitze (36 Grad) doch ausgehungert.
Auf der Rückfahrt ereignete sich dann noch die Geschichte, der ich einen extra Blog-Eintrag (Geschichten die das Leben schreibt) gewidmet habe.
Abends stand für uns das Mammut-Projekt, aus zwei mach eins, auf dem Programm. Da wir in Myanmar auf den Inlandsflügen weniger Gepäck mitnehmen dürfen, musste eine Tasche samt Inhalt in Bangkok bleiben, bis zu unserer Wiederkehr in knapp zwei Wochen. Mit der anderen reisen wir gemeinsam weiter. Wir verstreuen uns Hab und Gut überall in der Region :-) Irgendwo muss hier auch noch eine Kiste mit einem Kubikmeter Handwerkskunst von uns herumstehen und auf den Versand nach Deutschland wartet.
Morgen starten wir in das Abenteuer Myanmar.
P.S. Auf einem der Bilder am Fluss ist ein Haus zu sehen: Der braune Rand ist die Wassermarke bis zu der Wasser mehrere Wochen bei den schweren Überflutungen Ende letzten Jahres stand.
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