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Freitag, 27. Januar 2012

(26-29.1.12) Tage 42-45 - Yangon

Unsere Reise führt uns weiter nach Myanmar, das im Nord-Westen an Thailand angrenzt und eine 1/2 Zeitzone hinter Thailand zurück liegt.

Man sagt das Myanmar so ursprünglich sei, wie das Thailand von vor etwa 10-15 Jahren. Auf den ersten Eindruck kaum vorstellbar, so hat man das Gefühl, das militärisch geführte Land möchte keine Touristen im Land haben. So darf man sich neben dem Visum auch um nagelneue, nicht geknickte US-Dollar-Noten kümmern, da nur diese angenommen werden. Geld kann vor Ort nicht abgehoben werden und den Tausch in einheimische Kyatt gab es bis zum 1.1.2012 nur unter der Hand am Strasseneck! Aber irgendwas muss dieses Land haben, denn Menschen die dort waren, bekommen ein Funkeln in den Augen und fangen an zu schwärmen. Da wir mitschwärmen möchten, haben wir alle Hürden genommen und sind erfolgreich eingereist. Was auch nicht jeder schafft.

Die Fahrt vom Flughafen war schon das erste Abenteuer das auf uns warten sollte. Die Dame von unserer Booking Agentur hat den Taxifahrer instruiert, dass unser East Hotel im Zentrum der Stadt liegt und der gute man nickte ehe wir los fuhren. Leider fehlte ihm leider jede Ortskenntnis, anders ist es nicht zu erklären, dass er den Strassennamen der grössten Strasse der Stadt nicht zuordnen konnte und wir 3 mal nach dem Weg fragen mussten und 2 mal im Kreis gefahren sind, ehe ich das Hotel entdeckt hatte. Das Auto, Baujahr weit vor meiner Geburt, hatte eindeutig schon bessere Zeiten gesehen und wurde permanent schon bei 50 km/h mit dem 5 Gang gequält, was den Fahrer aber auch nicht weiter wunderte auch wenn das Restleben seines Autos sich darüber beschwerte.

Immerhin hatte das Taxi noch zum Teil eine Innenverkleidung und Sitzpolster. Bei weiteren Taxifahrten in den kommenden Tagen fanden wir zu meist weder Innenverkleidung noch richtige Sitzpolster vor. In einem war sogar ein Loch im Boden, so dass wir die Strasse während der Fahrt beobachten konnten.

Eindrücke der ersten Tage: ein Land in dem...
- die Männer Röcke tragen
- Frauen sich Sandelholz ins Gesicht schmieren zum Schutz vor Sonne und um weiß auszusehen
- Männer Bethel kauen um es wieder auszuspucken, was überall auf der Strasse rote Flecken hinterlässt
- Oldtimer-Treffen angesagt ist, sowohl die Autos, Busse und LKWs stammen aus einer Zeit vor unserer Zeit, als auch die Touristen. Der Großteil hat die 65 schon sehr lange Zeit überschritten und stammen vorwiegend aus den USA, Kanada oder Deutschland.

Der Stadtrundgang am ersten Tag führte uns durch allerhand sehr heruntergekommene Ecken. Umso verwunderlicher dass das Preisniveau von Essen und Trinken über dem von Thailand liegt.
Abends ging es dann noch für ca. 1 Euro in den Film "mission impossible 4".

Der zweite Tag führte uns nach einem späten Frühstück Richtung Markt um etwas Obst zu kaufen. Leider Fehlanzeige, doch dafür fanden wir einen der wenig gut englisch sprechenden Burmesen der Stadt. Mit ihm sollten wir uns Nachmittags wieder treffen, damit er uns während des Sonnenuntergangs in die Geheimnisse der Shwedagon Pagode einführen konnte.

Die Zwischenzeit überbrückten wir mit Beobachtungen am Strassenrand. So finde ich die "Telefonzellen" immer noch faszinierend. Zumeist ein: Plastikhocker, ein Campingtisch und ein Telefon, welches direkt mit dem Telefonmast verbunden ist. Das ist alles.

Nachmittags stand dann die Pilgerstätte für Buddhisten auf unserer Liste. Die Shwedagon Pagode. Jeder Buddhist versucht einmal im Leben hier her zu kommen.
Der Legende nach liegen in der 2500 Jahren alten Pagode die Überreste von Buddha inkl. seiner acht Haare.
Die Stupa (Baumform ähnlich einer Glocke) wurde in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder mit Gold weiter aus/übergebaut, so dass sie nun 98m hoch ist und sich schätzungsweise 53t Blattgold angesammelt haben. Die Spitze zieren mehr als 5.000 (!) Diamanten und 2.000 andere Edelsteine.Soweit die Eckdaten.
Unser Führer hatte noch weitere 3 1/2 Stunden detaillierte Infos für uns bereit, auf die wir hier nicht weiter eingehen wollen. Wohl auch weil wir zwischenzeitlich auf Durchzug schalten mussten, waren 2500 Jahre buddhistische Geschichte in der kurzen Zeit doch etwas viel.
Sehr interessant und hellwach waren wir, als es um unser Buddhistisches Horoskop ging. So haben wir herausgefunden dass San einen Elefant als Beschützertier hat und als Planet den Jupiter hat. Ich habe ein Meerschwein als Beschützertier und die Venus ist mein Planet. Anschließend zeigte er uns die Gebetszeremonie zu unseren jeweiligen Sternzeichen.
Interessant war auch, dass man von bestimmten Stellen die verschieden Farben der Diamanten im Licht der Scheinwerfer sehen konnte. Durch verändern der Position um wenige Zentimeter wurden alle vier Farben deutlich sichtbar.

Zurück im Hotel mit all den Informationen, warfen wir bei einem
Rum-Cola noch einen letzten Blick auf die Pagode, die von unserem Zimmer hell erleuchtet gut sichtbar war.

Den letzten Tag nutzen wir zum Chillen am See. Hier wurde uns klar was uns schon seit zwei Tagen hier und da aufgefallen ist. Die offensichtliche Abzocke. So sollten wir für die Begehung zum See-Restaurant Geld zahlen, eine Fotokamera hätte nochmal doppelt soviel gekostet wie der Eintritt und die Videocam noch mal fast doppelt soviel wie der Fotoapparat! Wir wollten nur was Essen und nicht den See kaufen. Für Einheimische war freier Eintritt. Als wir anschliessend für den Rundgang des See's noch mal 2 Euro pro Nase zahlen sollte, ist uns klar geworden dass es nicht nur ein Gefühl war :-( Wir hoffen dass das ein Phänomen von Yangon ist.

Ansonsten waren die Menschen nett und sehr stolz auf ihr Land und gegen ihre eigene Regierung und hoffen auf die kommenden Wahlen und auf weitere Besserung für ihr Land.

Morgen geht es in den Norden zum Inle Lake zum Entspannen. Mal sehen ob es da Internet gibt.


1 Kommentar:

  1. Hallo Elefant, hallo Meerschwein, das hört sich interessant an. Ansonsten scheint es ja ein Erlebnisaufenthalt zu sein. Wir hoffen ihr kommt da wohlbehalten wieder raus.
    Bis bald, Mutti und Dad

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